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Viva Banana

Ein Musical in 7 1/2 Bildern


Musik von Hans Moeckel
Text von Hans Gmür und Karl Suter

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 27. Dezember 1972
Theater am Hechtplatz, Zürich, Schweiz

  • Musikalische Leitung: Renato Anselmi
  • Regie: Karl Suter
  • Bühnenbild: Max Röthlisberger
  • Choreographie: Walter Kaiser
  • Produktionsleitung: Edi Baur

 

Besetzung:  

  • Konrad "Conny" Stettler: Paul Bühlmann
  • Martin Stettler, sein Sohn: Andi Johnny
  • Heinz "Bubi" Meierhofer: Eduard Huber
  • Franziska Mitulski: Ines Torelli
  • Hedwig Maria Benziger: Stephanie Glaser
  • Yvonne Freudwyler: Marion Jacob
  • Felix Oberhänsli: Jörg Schneider

 

 

 

Premierenchronik

CH UA 27. Dezember 1972 Theater am Hechtplatz, Zürich

 

 

 

Inhaltsangabe


"Bubi Meierhofer, Conni Stettler und dessen Sohn Martin, das sind die drei helvetischen 'Tupamaros', die sich unter dem Kommando des militanten Blaustrumpfs Franziska Mitulski zusammengetan haben, um - mitten in Zürich - eine prominente Persönlichkeit zu entführen und für ihre Freilassung eine Million Schweizer Franken Lösegeld zu verlangen. Während Bubi und Conni im Drehen krummer Dinge eine reiche Erfahrung besitzen und ihrer vorrevolutionären Ganovenkarriere insgeheim ein klein wenig nachtrauern, brennen Martin und Franzsikas darauf, mit der dem Großkapital abgerungenen Million der Rebellion in Südamerika unter die Arme greifen zu können. Der Plan steht fest, leider unterläuft dem cleveren Kleeblatt bei der Ausführung ein winzig kleines Missgeschick, man erwischt den Falschen

Für die sexuell unterkühlte Franziska ist das kein Grund diesen wieder laufen zu lassen. Der irrtümlichweise gekidnappte Felix Oberhänsli jedoch weiss sich zu helfen. Er schwingt sich bald einmal zum Ideenspender für die reichlich weltfremden Weltverbesserer auf, suggeriert dem ohnehin nur halbherzigen Gesellschaftsveränderer Conni, was man in Südamerika mit einer Million ganz privat anstellen könnte und findet sogar - zusammen mit Connis Zimmervermieterin, Frau Benziger, die das Komplott durch Zufall aufdeckt und dadurch zum zweiten Opfer wird: Es chönnt doch sy, dass hüt en Glückstag wär.

Auch vor einer revolutionären Gruppe macht heutzutage der Generationenkonflikt nicht halt, auch sie hat leibliche Bedürfnisse, auch sie stellt sich - vielleicht - insgeheim und mit schlechtem Gewissen die Frage: 'Wenn sie dir gehöre täti, die Million?'

Es spricht für die Entführer, dass sie bereit sind, von dem Entführten Ratschläge anzunehmen, es verrät andererseits ihren 'System-Konformismus', dass sie mit der Boulevard-Presse zusammenspannen. Wen wundert es da noch, dass sich die bebrillte Revolutionstheoretikerin Franziska ohne allzu grossen Widersstand in eine appetitliche Sexbombe zurückverwandeln lässt und die ganze Gruppe zuletzt beim gut eidgenössischen Kompromiss, zwischen Weltverbesserung und eigenem Profit landet."

Inhaltsangabe [unter Auslassung der einzelnen Songtitel] vom Plattencover der Original-Cast-LP, 1973.

 

 

Kritiken

 

"Die Rollen sind maßgeschneidert, die Akteure fühlen sich wie die Fische im Wasser. Das gibt, zusammen mit dem schnell hingeworfenen, kaum jemals kalauernden Witz, der heiteren Anspielung auf Lebende und Lebendiges, die stets ein wohlmeinender Klaps sein will und nicht eine schallernde Ohrfeige, - das gibt in Verbindung aber auch mit den hübsch und ansprechend vertonten, originell und trefflich gereimten Chansons eine Aufführung mit jenem heiteren Charme und jener erfrischenden Fröhlichkeit, die der kriminellen Tat ihre Verwerflichkeit nehmen.

[...] Vier helvetische Tupamaros beabsichtigen, eine prominente Person zu entführen und mit dem Lösegeld den revolutionären Freiheitskampf in Südamerika zu unterstützen.

[...] Max Röthlisberger hat ein realistisches Bühnenbild geschaffen (die Handlung spielt in der karg möbilierten Mansarde eines Altstadthauses), ein versiertes Trio sorgt für die musikalische Begleitung, und Walter Kaiser hat als choreographischer Mitarbeiter entscheidend zu den tänzerisch ansprechenden Leistungen des Ensembles beigetragen."

Rudolf Humbel: Fröhliche Revolutionäre im Hechtplatztheater. "Viva Banana" - das neue Musical von Suter/Gmür/Möckel. In: Züri-Leu, 29. Dezember 1972, Seite 17.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Viva Banana". Original Cast Zürich, 1973. Pick 93-104. (1xLP).

 

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Viva Banana". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. Juli 2023.