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Tschechow

Musical

Musik von Robert Long
Buch von Dimitri Frenkel Frank 
Songtexte von Robert Long und Dimitri Frenkel Frank
Deutsche Übersetzung von Michael Kunze 
Musikalische Arrangements von Nicolas Kemmer

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 27. April 1989 
Stadttheater, Konstanz, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Nicolas Kemmer
  • Regie: Brigitte Maier
  • Choreographie: Helge Grau
  • Ausstattung: Ulrich Schulz
  • Produktion: Klaus Wagner

 

Besetzung: 

  • Anton Pawlowitsch Tschechow: Rainer Etzenberg
  • Mascha, Tschechows Schwester: Kathrin Messerschmidt
  • Alexeji Sergejewitsch Suvorin, Zeitungsverleger: Ralf Novak
  • Lika Mizinowa, eine Verehrerin Tschechows: Tamara Rohloff
  • Eine Freundin von Lika: Tessa Gasser
  • Petja, ein Zeitungskritiker: Alexander Kurzwernhart
  • Zwei Dichter: Karl-Heinz Dickmann / Reinhard Maiwald
  • Festgäste: Lena Sabine Berg / Ursula Münch / Ingrid Richter-Wendel / Wolfgang Grindemann / Rolf Rudolf Lütgens / Uwe Rohbeck
  • Maxim Gorki: Martin Baum
  • Freudenmädchen / Dienstmädchen: Lena Sabine Berg
  • Bäuerin / Arbeiterin: Ingrid Richter-Wendel
  • Bauer / Mitja, Inspizient / Arbeiter: Gerd Eichen
  • 1. Offizier / Kellner / Inspizient: Karl-Heinz Dickmann
  • 2. Offizier / Polizist: Reinhard Maiwald
  • Lehrerin / Dame: Ursula Münch
  • Photograf / Zensor / ein Schauspieler: Rolf Rudolf Lütgens
  • Gehilfe des Photografen / Ober / Arzt / Offizier: Alexander Kurzwernhart
  • Ignatij Potapenko, Schriftsteller / Kommis / junger Mann: Uwe Rohbeck
  • Bürokraten: Karl-Heinz Dickmann / Wolfgang Grindemann / Alexander Kurzwernhart / Reinhard Maiwald
  • Schauspielerin (Arkadina): Ingrid Richter-Wendel
  • Schauspielerin (Nina): Tessa Gasser
  • Schauspieler (Trigorin): Karl-Heinz Dickmann
  • Revolutionäre / Gäste im Restaurant / Kurgäste / Ensemble des "Kirschgarten": Lena Sabine Berg / Tessa Gasser / Kathrin Messerschmidt / Ursula Münch / Ingrid Richter-Wendel / Karl-Heinz Dickmann / Rolf Rudolf Lütgens / Reinhard Maiwald
  • Konstantin Stanislawski, der berühmte Regisseur: Klaus Martin Heim
  • Olga Leonardowna Knipper, Schauspielerin: Madeleine Lienhard
  • Lew Tolstoi: Wolfgang Grindemann
  • Chor des Theater Heilbronn

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 27. April 1989 Stadttheater, Konstanz
NL EA 27. September 1991  Stadtsschowburg, Amsterdam

 

Anmerkung: Anlässlich der Baden-Württembergischen-Theatertage fand die Uraufführung der Produktion des Theaters Heilbronn im Stadttheater Konstanz statt.

 

 

Inhaltsangabe


"Die erste Szene spielt 1888 in Moskau, als Tschechow mit dem Puschkin-Preis ausgezeichnet wurde, die letzte 1904, wieder in Moskau, bei der Premiere des Schauspiels "Der Kirschgarten". Am Anfang stellt sich Tschechow selbst vor und erzählt in Stichworten seine Biografie von der Geburt 1860 in Taganrog bis zu dem Ereignis im Slavjanki Basar. Am Ende spricht er von seinem Tod in Badenweiler, wenige Monate nach dem Abend im Moskauer Künstlertheater, und auch davon, daß seine Stücke noch immer gespielt werden, wenn auch vielfach verkehrt. Dazwischen werden die Betrachter in insgesamt 14 Szenen Zeugen von Tschechows schriftstellerischem Wirken und seinen privaten Beziehungen."

Dieter Schnabel: Zwischen hohem Anspruch und leichter Muse. 'Tschechow' als Musical, eine Uraufführung des Theaters Heilbronn / Das gesamte Ensemble gewann Profil. In: Fränkische Nachrichten, 2. Mai 1989.

 

 

 

Kritiken

 
"Das Musical, die amerikanischste aller Bühnengattungen, will einfache Formen und Effekte, die neusten Errungenschaften der Multi-Media-Shows finden hier ihren Einsatz. Stille und feinste Nuancierungen, ein sowohl als auch wirken hier tödlich. So ist es nicht verwunderlich, daß die Theatermacher aus Heilbronn gescheitert sind. Verwunderlich ist allein das Ausmaß. [...] Vorallem mißlingt die Produktion in den tragenden in der Musik und der Choreographie. Es gibt einen Schmalz- und Schnulzenstil, der mit größter Variantenarmut alle Kompositionen durchzieht."

Gerhard [Nachname unleserlich]: Geschichte? - Theatergeschichten. In Konstanz: André Weckmanns "Grenzgespenster" und Dimitri Frenkel Franks "Tschechow" uraufgeführt. In: Stuttgarter Zeitung, Seite 36, 2. Mai 1989.

 

"Ein Dichter auf der Musicalbühne? Nein, sogar zwei; Tschechow und Gorki machen da Arm in Arm ihr Tänzchen und singen Duett. Warum aber auch nicht, es ist schließlich schon Goethe auf die Operettenbühne und Cervantes auf die Musicalbühnen zitiert worden. Franz Lehár hatte einst seinen Erfolg mit "Mädchen, mein Mädchen", und der "Mann von La Mancha" ist in unseren Tagen gut zugange. Dem 'Tschechow' von Dimitri Frenkel Frank mit der Musik von Robert Long mag man freilich keinen ähnlich glückhaften Weg voraussagen.

[...] Eine Inszenierung, die Brigitte Maier und ihr Ausstatter Ulrich Schulz als sorgsam polierte und gefällig belebte Bühnenfolge darbieten. Am wohlsten fühlte man sich bei den Szenen, die das Theater aufs Theater brachten - und in denen das Theater sich dann selbst ein wenig auf den Arm nahm. [...] Das Publikum versagte den Heilbronnern denn auch nicht einen kräftigen Schlußbeifall - doch tönte halt, wie gesagt, das Buh hinein, als die Regieverantwortlichen auf die Bühne kamen. Gerade die erste Uraufführung dieser Theatertage blieb also ohne den runden, unwidersprochenen Erfolg, der sich zuvor von Aufführung zu Aufführung fortgesetzt hatte."

Heinz Schönfeld: Heut' morgen flog sie noch. Heilbronns Stadttheater kam mit der Uraufführung des Musicals 'Tschechow' nach Konstanz. In: Mannheimer Morgen, Seite 58, 29./30. April /1. Mai 1989.

 

"Für die Realisierung dieses musikalisch-literarischen Bilderbogens zwischen verklärter Wirklichkeit, kitschiger Sentimentalität und bildungsbürgerlichem Nachhilfeunterricht kam der Ausstatter Ulrich Schulz, der die Mitwirkenden historisierend kostümiert hatte, mit wenigen Versatzstücken vor wechselnden Kulissen - dem Kreml, dem Haus auf Jalta und Bühnenvorhängen in St. Petersburg und Moskau - aus. In diesem Rahmen inszenierte Brigitte Maier, trefflich unterstützt von dem Choreographen Helge Grau, die Geschichte als die flotte Unterhaltungs-Show, wirkungsvoll, aber mehr oberflächlich, denn mit Tiefgang. Für den richtigen Musical-Ton sorgten Nicolas Kemmer und sein mit 15 Mann besetztes Orchester. In der Titelrolle spielte Rainer Etzenberg den gepflegt-überlegenen, in jeder Beziehung die Szene beherrschenden Tschechow."

Dieter Schnabel: Kunst und Politik als leichte Muse. Musical 'Tschechow' von Frank/Long in Konstanz uraufgeführt. In: Schwäbische Zeitung, 29. April 1989.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • Tsjechov". Niederländische Studio-Cast mit Robert Long. Mercury Records, 1988. (1xCD).
  • Tsjechov". Niederländische Live-Aufnahme mit Boudewijn de Groot. Mercury Records, 1992. (1xCD).

 

Literatur

  • Natalia Ginzburg: Anton Čechov - ein Leben. Biografie. Übersetzung von Maja Pflug. Wagenbach, 2009.

 

 

Kommentar

 
Am 7. Dezember 2015 wurde das Musical "Robert Long" in der Schouwburg in Gouda uraufgeführt und war als Tourneeproduktion anschließend in verschiedenen Theatern zu sehen.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Tschechow". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 23. Dezember 2021.