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Eine kleine Traumfabrik

Musikalisches Lustspiel in neun Bildern


Musik von Konrad Elfers
Text von Joachim Wichmann

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 26. Dezember 1959 
Deutsches Theater, Göttingen, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Konrad Elfers
  • Regie: Eberhard Müller-Elmau
  • Bühnenbild: Lothar Baumgarten
  • Kostüme: Johanne von Steuber
  • Choreographie: Gisela Asteroth

 

Besetzung:  

  • Allan Kitt: Karl-Heinz Gerdesmann
  • Marion Menteuse: Kathrin Ackermann
  • Will Ehrlich: Rolf Jülich
  • Herr Meyer: Alwin Woesthoff
  • Herr Müller: Jöns Andersson
  • Frau Müller: Katharina Schmitt
  • Frau Lehmann: Aldona Ehret
  • Mariechen: Evelyn Knaak
  • Fräulein Schmidt: Renate Heuser
  • Herr Knoll: Franz Kollasch
  • Hotelier: Heinz Erwin Pfeiffer
  • Mixer: Klaus Abramowsky
  • Reporter: Hermann Motschach
  • Hotelgast z.b.V.: Ferdinand Käsmann
  • Dingskirchener: Claus Leininger / Paul Weber / Jürgen Sidow

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 26. Dezember 1959 Deutsches Theater, Göttingen

 

 

 

Inhaltsangabe


Drei Gauner kommen in das kleine Städtchen Dingskirchen, irgendwo in Deutschland, um die filmbesessenen Bürger reichlich auszunehmen. Der Gag an der Sache ist aber, daß Geneppte (Bewohner) und Nepper (Gauner)  gleichermaßen übers Ohr gehauen werden, weil sie alle das gleiche Ziel haben - das Geld des jeweils anderen.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Wie der Titel erraten läßt, handelt es sich um eine Geschichte aus der Welt des Films. Genauer gesagt, um eine Parodie auf das Reich der Traumfabriken und darüber hinaus um eine Satire auf das Wünschland des deutschen Wirtschaftswunders. Und die Autoren haben sich keine Gelegenheit entgehen lassen, den Untertanen dieses Landes einen Spiegel vorzuhalten, der die Dinge sieht, wie sie sind. Eine zielsichere Spekulation, denn so etwas kommt immer an.

[..] Der Textdichter Wichmann ist ein gescheiter Mann mit Einfällen, die ein ganzes Abendprogramm scheinbar mühelos ausfüllen. Es hagelt und prasselt nur so von treffsicheren Pointen und aktuellen Songs und Chansons. Zu diesen schrieb Konrad Elfers eine Musik, die im Bereich des Jazz und des zeitgenössischen 'musical' angesiedelt ist und dem Charakter des Stückes entsprechend hin und wieder auch grellen Effekten nicht ängstlich aus dem Wege geht. [...] Von diesen kleinen Kostbarkeiten lebt das Stück, das noch gewinnen würde, wenn man sich zu einigen Straffungen entschließen könnte. Was Sache der Regie ist, die selbst für einen Routinier wie Eberhard Müller-Elmau einen Sprung ins Ungewisse bedeutet haben mag. Denn zwischen der Inszenierung einer Tragödie und eines musikalischen Lustspiels klafft ein Abgrund. Und überdies hatte er es nicht mit Sängern, sondern (drücken wir es sanft und milde aus) mit Schauspielern zu tun, die zu singen vorgaben. Was dabei herauskam, war eine Art von Parlando, dem in den meisten Fällen die instrumentale Begleitung der kleinen Kapelle, unter der Leitung des Komponisten, stabile Korsettstangen leihen mußten. Immerhin - es blieb genug des Hörenswerten übrig."

Heinz Koch: Eine kleine Traumfabrik. Musikalisches Lustspiel im Deutschen Theater erfolgreich aufgeführt. In: Göttinger Tageblatt, Nummer 300, 28. Dezember 1959.

 

"... und die 'Traumfabrik' hat ihre Schwächen. Es ist das Theater als Ganzes. Was der Zuschauer erlebt, ist in noch viel höherem Maße als im Film ein 'Traum', mit all den Ungereimtheiten und Unwirklichkeiten eines Traums, der dennoch eine Wirklichkeit meint. Es ist eigentlich verwunderlich, daß man dies dem Film zuzuschreiben gewöhnt ist, dessen bloße Vorstellung hier eine ganz kleine Welt gemeint, durcheinanderbringt. Das ist richtig - aber die Traumwelt schlechtin ist das Theater, und das entscheidende Kennzeichen eines Theaterstücks ist, daß ein jeder der Spieler, zum mindesten solange er spricht, recht hat. 

Unter einer Voraussetzung allerdings: es muß gespielt werden, und zwar gut gespielt werden. Und das war hier der Fall. [...] Eberhard Müller-Elmau führte Regie, Lothar Baumgarten hatte das Bühnenbild und Konrad Elfers die Musik geschaffen, die hier und da etwas zu laut auf die Pauke hieb, so daß der text der Songs nicht immer ganz verständlich war."

Hermann Stresau: J. Wichmann: Eine kleine Traumfabrik. Uraufführung im Göttinger Deutschen Theater. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Januar 1960.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Eine kleine Traumfabrik". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. Dezember 2021.