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Thrones!

Ein Fantasy Mittelalter (am Schluss sind alle tot) Musical


Musik und Texte von Chris Grace, Zach Reino, Al Samuels, Nick Semar und Dan Wessels
Deutsche Fassung von Joachim Brandl und Michael Niavarani
Deutsche Liedtexte von Sigrid Hauser

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 20. November 2019 
Kabarett Simpl, Wien, Österreich

  • Musikalische Leitung: Christian Frank
  • Regie: Nicolaus Hagg
  • Choreographie: Simon Eichenberger
  • Bühnenbild: Enid Löser
  • Kostüme: Julia Kassmannhuber
  • Requisite: Silke Drack
  • Maske: Aurora Hummer / Angela Schnieder
  • Lichtdesign: Andreas Raunig
  • Sound Design: Markus Grandegger

 

Besetzung (in insgesamt 53 Rollen):  

  • Caroline Frank
  • Ariana Schirasi-Fard
  • Julia Edtmeier
  • Gerhard Kasal
  • Peter Lesiak
  • Georg Leskovich

 

 

 

 

Premierenchronik

GB UA 5. August 2015 Fringe Festival, Edinburgh
A Dspr. EA 20. November 2019  Kabarett Simpl, Wien

 

Anmerkung: Weitere Inszenierungen fanden in verschiedenen Städten in den USA und Australien statt.

 

 

Inhaltsangabe


Fünf Freunde, absolute Fans der Phantasie-Serie "Game of Thrones", möchten die achte - finale - Staffel zusammen anschauen. Am besten bei Lisa, die den größten Fernseher und beste Soundanlage hat. Dumm nur, dass Lisa keine einzige Folge von "Game of Thrones" je gesehen hat. Kurzerhand werden alle bisherigen Inhalte, immerhin über 60 Stunden von sieben Staffeln, von den sechs Freunden mit den in Lisas Wohnung vorhandenen Gegenständen nachgespielt - und dass in nur zwei Stunden.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"„Games of Thrones“ spielt im Mittelalter und es geht um Macht und Intrigen, Sieg und Niederlage, Gut und Böse und dazwischen gibt es jede Menge blutrünstige Schlachtszenen (wer kein Blut sehen kann, sollte vielleicht einen Polster bei der Hand haben), die sich wiederum mit Sexszenen abwechseln, wobei Bordellbesuche, Inzest und Vergewaltigungen auch eine große Rolle spielen. Das alles sind natürlich beste Voraussetzungen für eine Parodie (oder?) die in diesem Fall noch den Untertitel „Ein Fantasy-Mittelalter-am Schluss sind alle tot-Musical“ trägt.

Nicolaus Hagg hat bei dem Spektakel die Regie übernommen, Simon Eichenberger die Choreographie, wobei natürlich die vielen Umzüge und Verwandlungen in die 53 Charaktere berücksichtigt werden mussten. Das Bühnenbild, ein gemütliches Wohnzimmer mit Sofa, Stehlampe und Kamin hätte man bei dieser Produktion am wenigsten vermutet und stammt von Enid Löser. Julia Kassmannhuber war für die Kostüme zuständig. Mit wenigen Handgriffen wurden die Darsteller humorig in lookalikes der echten Charaktere verwandelt. Zusätzlich waren die Requisiten von Silke Drack mehr als nur einmal ein Hingucker und sorgten für Schmunzeln. Am Klavier saß Christian Frank, der natürlich auch kein Unbekannter ist und dank seines Spiels der weiß/schwarzen Tasten Gottseidank überleben durfte. Moment heißt das wirklich, dass alle anderen bei einer Parodie gestorben sind?

[...] Alles wird so turbulent, dass man dafür keine Worte mehr findet und nur raten kann, sich das Stück selbst anzusehen, geschriebene Worte werden dem nicht mehr gerecht. Nachdem die Freunde ihr eigenes Ende geschrieben bzw. gespielt haben, hätte es rein theoretisch zu Ende sein können, aber ein plötzliches Läuten an der Tür verrät, dass dem nicht so ist. Ein dicker Herr (Lesiak) mit weißem Bart und Kappe betritt die Bühne und es stellt sich heraus, dass es ein sehr wütender George R. R. Martin der Schriftsteller selbst ist. Und dann geht das Gemetzel los. Das Publikum hat doch nicht wirklich geglaubt, dass es bei einer Parodie von „Game of Thrones“ keine Toten geben wird…"

Andrea Martin: Thrones! - Drachenfeuer unterm Königsarsch. In: #kulturAspekte, Onlinemagazin für Kunst und Kultur - Mit Blick über den Bühnenrand, 19. Dezember 2019.

 

 

"Die verschiedenen Handlungsstränge und Hauptdarsteller der Serie bis ins letzte Detail wiederzugeben ist so gut wie unmöglich, und so verdichten die Freunde das gesamte Werk zu einem rasanten Spiel mit viel Witz und Situationskomik. Und während die Serienrollen bei fortschreitender Handlung immer weniger Grund zur Freude haben, gelingt es den Darstellern des Musicals mit Leichtigkeit, das Publikum von einem Lacher zum nächsten zu begleiten. Dass es dann aber doch nicht ganz so einfach zu sein scheint, merkt der Zuschauer spätestens dann, wenn er den aufwendigen Choreographien und zahlreichen Kostümwechseln beiwohnt, mit denen das Musical gespickt ist. Das Ensemble aus wenig mehr als einer Handvoll Darsteller ist perfekt aufeinander abgestimmt. Die Kostümwechsel sind rasant und der Handlungsstrang wechselt stets fließend zwische Lisas Wohnzimmer und der gespielten Serie. So gelingt es die relativ kleine Bühne im Simpl optimal zu nutzen, und die Darsteller sind in der Lage, die heimische Immobilie von Lisa, mit vielen 'Game of Thrones'-Stämmen zu bevölkern, ohne die Bühne zu überlasten. Ob als Gruppe oder als Solist spielt dabei keine Rolle - jeder Handgriff sitzt und auch musikalisch lässt 'Thrones!' keine Wünsche offen, denn jeder Ton wird von der prominent besetzten Cast getroffen."

Mina Piston: Ein Serienabend mit Freunden oder: Binge Watching mal anders. 'Thrones!' als deutschsprachige Erstaufführung im Kabarett Simpl in Wien. In: blickpunkt musical, Ausgabe 104, 01/2020, Seite 36-37.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Thrones!". Edinburg Cast, 2017. 4 Selected Songs. Lucky Uncle Production.(available on ITunes)

 

DVD / Video

  • "Game of Thrones". Die komplette Serie, Warner Bros, 2020. (30xDVD).

 

Literatur

  • George R.R. Martin: Das Lied von Feuer und Eis. Band 1-10, blanvalet, 2010.

 

 

Kommentar

 
Im Original wird als Genrebezeichnung 'A Musical Parody' angegeben.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Thrones!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 9. November 2021.