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Süßes Gold

Musical


Buch, Liedtexte und Musik von Tom van Hasselt

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 21. Juni 2025
Hauptbühne Genovevaburg (Burgfestspiele), Mayen, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Tom van Hasselt / David Lentes
  • Regie: Alexander May
  • Bühne: Nina Wronka
  • Kostüme: Caroline Neven Du Mont
  • Choreografie: Domink Büttner

 

Besetzung:  

  • Simina, Kundschafterin: Pauline Schubert
  • Philine, Sammlerin: Rosaly Oberste-Beulmann
  • Katrine, Wächterin: Sabine Brandauer
  • Claudine, Amme: Mirjam Smejkal
  • Johnny, Ober-Drohne: Michael Ophelders
  • Ronny, junge Drohne: Jakob Wirnsperger
  • Arbeiterinnen und Drohnen: Burgfestspielchor

 

 

 

süsses gold 3

Pauline Schubert & Rosaly Oberste-Beulmann / Foto: Peter Seydel

 

 

Premierenchronik

D UA 21. Juni 2025 Genovevaburg (Burgfestspiele, Mayen

 

 

 

Inhaltsangabe


"Mayen ist zu Recht stolz darauf, eine besonders bienenfreundliche Stadt zu sein, schließlich hier wird vorbildlich alles dafür getan, dass Bienen sich wohl fühlen. Doch nun breiten sich beängstigende Gerüchte aus, die andeuten, dass die Bienen einen Umzug planen. Vertrauliche Quellen aus dem Inneren des Bienenstaates berichten, dass die Königin ein neues Domizil für ihren Staat gefunden hat, doch anscheinend konnte sie nicht alle von ihren Plänen überzeugen. Noch andere Stimmen berichten von streikenden Arbeiterinnen und unvorstellbar chaotischen Zuständen, denn die Drohnen – männliche Bienen, die ausschließlich für die Fortpflanzung und den Grill zu gebrauchen sind – sollen sich nun an den Hausarbeiten beteiligen, sie sollen Putzen und sich um die Kinder kümmern. Gleichberechtigung wird das genannt – ein Experiment mit ungewissen Ausgang.

Was tut die Königin? Wie kann sie ihr Bienenvolk retten oder gibt es bald sogar eine neue Königin? Alle Berichte und Nachrichten aus dem Bienenstaat in Aufruhr erfahren sie live und in Farbe, gesungen und getanzt bei den Burgfestspielen, wo sonst. Denn wo sonst, wenn nicht in der Burg nicht in Mayen, wird das Schicksal der Bienen entschieden?"

(Homepage Burgfestspiele Mayen, 2025)

 

 

 

süsses gold 2

Ensemble / Foto: Peter Seydel

 

 

Kritiken

 
"Hier und da wird der Spaß durch überdeutliche Dialoge oder eine etwas steife Dramaturgie getrübt. Der Tonfall des Buchs und auch Alexander Mays Inszenierung eiert immer wieder zwischen Familienstück und Erwachsenentheater. [...] Regisseur May lässt den ganzen Burghof inklusive Zuschauertribüne lebendig bespielen, nicht nur die von Nina Wronka mit Waben ausgestattete Bühne. Caroline Neven Du Mont kleidet die Bienen in braun-schwarze Pelzoberteile und kurze Röcke. Ihre Stachel tragen die Insekten als Degen am Bund. Eigentlich hätten die Honigbienen auf den ersten Blick sehen müssen, dass mit Simina etwas nicht stimmt, denn sie ist als einzige hellgrau und trägt eine kurze Hose. Für die Drohnen hat Neven Du Mont lange, haarige Mäntel mit etwas Glitzer und breiten Schultern entworfen. Ein sehr gelungenes Kostümbild.

Tom van Hasselts Songs, deren Musikbegleitung hier leider nur als Halbplayback eingespielt wird, wechseln Stil und Tonfall vom testosterongesteuerten Rap und trägem Blues der Drohnen, bis zum melancholischen Chanson und zarten Liebesduetten. Die mehrstimmigen Passagen klingen – gesungen von den fabelhaften Damen des Burgfestspielchors – besonders schön. [...] Dass diese Aufführung trotz einiger Unebenheiten viel Herz und Schwung hat, ist auch dem Ensemble zu verdanken. [...] Tom van Hasselts satirisches Bienenmusical hält unserer Gesellschaft zwar den Spiegel vor, unterm Strich geht 'Süßes Gold' jedoch einen zu braven Weg, der auf die vorhersehbare Moral 'Mit Freundschaft und Zusammenhalt schafft man alles' hinausläuft. Aber vielleicht ist es nie falsch, an Zusammenhalt zu appellieren – passend zum Mayener Spielzeit-Motto 'Miteinander'. Hier ist der Appell jedenfalls kurzweilig verpackt und toll gesungen."

Ingo Göllner: Süsses Gold. In: musicalzentrale, 25. Juni 2025 [https://musicalzentrale.de/129709/suesses-gold/], aufgerufen 30. Juli 2025.

 

"In diesem Jahr steuerte Erfolgskomponist Thomas van Hasselt mit 'Süßes Gold' den Stoff und die Musik für eine Uraufführung bei. Intendant Alexander May und sein Ensemble polierten dieses Gold kräftig, sodass es zur Premiere hell erstrahlte. Es strahlte genauso wie das Premierenpublikum, welches sich nach turbulentem Spiel spontan von den Sitzen erhob, um den Verantwortlichen und den Spieler/innen gebührend zu huldigen.

[...] Es geht um einen Bienenstaat, in dem man sich all die Fragen stellt, die die Gesellschaft auch heute beschäftigen. Was bringt die Zukunft? Soll es nicht besser so bleiben wie es ist? Wie sollte die Rollenaufteilung zwischen Bienen und Drohnen geregelt werden? Ohne belehrend zu wirken, werden alle diese Fragen im Musical gestellt und zwar durch die phantasiebegabte Biene Simina (Pauline Schubert). Diese rüttelt gewaltig an den bisherigen Rahmenbedingungen und muss dabei allerlei schmerzhafte Erfahrungen machen. Unterstützt wird sie von Philine (großartig Rosaly Oberste-Beulemann). Dabei stellen auch die Duette dieser beiden Akteurinnen Höhepunkte der Inszenierung dar, wobei es eigentlich ungerecht erscheint einzelne Personen herauszuheben. Ob Michael Ophelders, der frisurentechnisch mit einer Überraschung aufwartet oder Mirjam Smejkal als Amme, die ein Geheimnis in sich trägt, sie alle übertragen ihre Spielfreude auf das Publikum, welches sich sofort in den Bienenstaat integriert fühlt. Nicht vergessen Wächterin Katrine, der Sabine Brandauer die passende Portion Undurchschaubarkeit und Hinterlist gibt, damit sie im Staat gefürchtet wird, oder die Jungdrohne Ronny (Jakob Wirnsberger), die einen gewaltigen Entwicklungsprozess durchlebt, es ist eine Freude dem abwechslungsreichen Spiel zuzuschauen, in dem es vor Wortwitz und Anspielungen nur so wimmelt. Dabei schafft es Alexander May in seiner Inszenierung immer wieder überraschende Wendungen einzubauen, bis es zum großen Finale kommt. Großartige Arbeit hat auch Caroline Neven Du Mont bei den Kostümen geleistet, vor allem nach der Pause sorgt die Bienenkönigin für Begeisterung."

BLA: Süßes Gold strahlt hell auf der Genovevaburg. Mayener Eigenproduktion besticht durch Witz, Spannung und einem gelungenen Sound. In: Blick Aktuell, 23. Juni 2025 [https://www.blick-aktuell.de/Berichte/Suesses-Gold-strahlt-hell-auf-der-Genovevaburg-631679.html], aufgerufen 30. Juli 2025.

 

 

 

Süsses Gold 1

Jakob Wirnsperger & Partner / Foto: Peter Seydel

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Süßes Gold". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 30. Juli 2025.