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Quixote in der Stadt

Musiktheater


Musik von Laurent Simonetti
Text von Dea Loher und Andreas Kriegenburg

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 15. Oktober 2005 
Thalia-Theater, Hamburg, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Laurent Simonetti
  • Arrangements: Laurent Simonetti und Los Caballeros Muertos
  • Regie: Andreas Kriegenburg
  • Bühne und Kostüme: Johanna Pfau
  • Licht: Stefan Bolliger

 

Besetzung:  

  • Mann / Don Quixote: Hans Löw
  • Freundin / Sancho Pansa: Natali Seelig
  • Rosinante: Verena Reichhardt
  • Dulcinea / Nutte: Paula Dombrowski
  • Soldaten-Nutte: Judith Hofmann
  • Bizzness-Frau / Nutte: Sandra Flubacher
  • Quixotes alter Ego: Jörg Koslowsky
  • Wirtshaus / Sträflinge: Ensemble
  • Kinder: Hamburger Alsterspatzen unter der Leitung von Jürgen Luhn
  • Los Caballeros Muertos: Ingo Schröder / Ritchie Staringer / Amadeus Templeton / Michael Verhovec

 

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 15. Oktober 2005 Thalia-Theater, Hamburg

 

 

 

Inhaltsangabe

 

Der realen Welt entfremdet hat sich ein Träumer in sein mit Büchern angefülltem Zimmer zurückgezogen und lebt nur noch in der Fantasie seiner literarischen Helden, bis seine Freundin ihn auffordert, nach draußen zu gehen und sich die wirklich Welt anzusehen. Als Ritter Don Quixote mit seiner Freundin als Sancho Pansa an der Seite streift er nun durch die namenlose Großstadt und begegnet - wie sein Vorgängen - skurrilen Typen und Situationen.

Klaus Baberg

 

 

 

 

Kritiken

 
"Der Regisseur schlägt im ersten Bild seiner Inszenierung des Singspiels 'Quixote in der Stadt' von Dea Loher nicht etwa nur ein Buch, sondern gleich eine ganze Bibliothek auf und läßt sie über seinem Helden zusammenstürzen. Die Bücher, nun nicht mehr vor der Wirklichkeit schützende Bunkerwand, begraben den von den Gedanken Blässe angekränkelten Mann von La Mancha unter sich, dem Hans Löw seine schlacksige Gestalt leiht. Von einem Kinderchor ausgegraben ersteht er zum Ritter mit Rüstung, Schild und Helm aus Bucheitenschnipseln.

[...] Ansonsten läßt die teilnarrative Handlung uns leider ganz kalt und was Laurent Simonetti da in Anlehnung an die Theatermusik von Tom Waits, an allgemeine Sakropop-, Rock-, und HipHop-Klischees zusammenkomponiert hat, versickert ohne Resonanz im Innenohr. Dort wird es von Müllhalden banaler Liedtexte überdeckt. Die Darsteller, so viel dazu, können mehr oder minder gut singen, die Dampfkapelle im Orchestergraben ist grausam. Die sehnsüchtige Erinnerung an Thalia-Inszenierungen von Robert Wilson - von 'Black Rider' bis 'POEtry' - wurde übermächtig."

Stefan Grund: Ritter von zu trauriger Gestalt. Als Schauspiel gelungen, als Singspiel mißglückt: 'Quixote in der Stadt' von Dea Loher am Thalia Thaeter in Hamburg uraufgeführt. In: Die Welt, 17. Oktober 2005.

 

 

 

"Beifall für die Schauspieler, Buhs für die Dramatikerin und den Regisseur Andreas Kriegenburg. Sie sind ein Gespann wie Don Quixote und Sancho Pansa: die Realitäts-Erdichterin Dea Loher und der Theaterpraktiker Andreas Kriegenburg. Ein gutes Stück gemeinsamen Weges meisterten die beiden. Bestanden so manches Bühnenscharmützel. Die Autorin und der Regisseur sind sich darin einig: Die Welt mit Kunst verändern zu wollen gleicht Quixotes Kampf gegen Windmühlen. Sie haben mal Lob geerntet, mal Prügel bezogen. Diesmal ernteten die Dramatikerin und der Inszenator im Thalia-Theater Buh-Rufe nach der Uraufführung ihres Musiktheaters 'Quixote in der Stadt'. Einhelliger Beifall galt der Band und den wundervollen Schauspielern."

Klaus Witzeling: Grotestke Weltverbeserer. Uraufführung Dea Lohers 'Quixote in der Stadt im Thalia-Thaeter. In: Hamburger Abendblatt, 17. Oktober 2005.

 

 

"- Musiktheater - nennt sich die Unternehmung mit dem Titel 'Quixote in der Stadt'. Als Autorenteam ist ein Trio ausgewiesen: Loher/Kriegenburg/Simonetti. Die Dramatikerin Dea Loher, dem Haus eng verbunden, steuerte den Löwenanteil des Textes bei. Regie führte Andreas Kriegenburg, und man weiß ja, dass er sich auch als Ko-Autor nicht lumpen lässt und außerdem mit Dea Loher schon oft zusammengearbeitet hat. Laurent Simonetti ist fürs Musikalische zuständig und wie wichtig das für diesen Abend ist, merkt man schon beim Betreten des Raumes. Im klitzekleinen Graben sitzen vier Multi-Instrumentalisten und machen aus diesem 'Quixote' fast ein pikareskes Musical."

Werner Burkhardt: Windmühlen, unbeflügelt. Eine musikalische Donquixotterie am Hamburger Thalia Theater. In: Süddeutsche Zeitung, 19. Oktober 2005.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Quixote in der Stadt". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 22. Juli 2022.