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Ich bin nun mal kein Yogi

Geschichte für Schauspieler und eine Popgruppe


Musik von Jens-Uwe Günther
Text von Joachim Walther 
Liedtexte von Detlef Heintze

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 4. Juni 1978 
Deutsches Nationaltheater, Weimar, DDR

  • Musikalische Leitung: Jens-Uwe Günther
  • Regie: Dieter Roth
  • Bühnenbild: Franz Havemann
  • Kostüme: Ingrid Rahaus
  • Choreographie: György D. Geszler

 

Besetzung:  

  • Norman Bilat: Peter Rauch
  • Shireen von Delden: Roswitha Marks
  • Animalisches Faktotum: Detlef Heintze
  • Ines / Grille / Frau Meier / Frau des Betrunkenen: Regine Heintze
  • Brigadier / Betrunkener / Mann 3: Hansgerd Sonnenburg
  • Schulle / Kuß / Kellner: Karl Albert
  • Rainer: Peter Berg
  • Fränze: Elke Wieditz
  • Evelin: Györgyi Lénárt
  • Polizist 1 / Offizier: Hans Radloff
  • Polizist 2 / Herr Meier / Mann 1: Manfred Olenicki
  • Kassierer / Mann 2: Ralf-Peter Schulze
  • Solo-Lieder: Elke Wieditzt / Hanz Radloff
  • Mitglieder des Ballettensembles: Anni Dontschewa / Gabi Struch / Gabriele Wilhelm / Andrej Dontschew
  • Mitglieder des Theaterjugendstudios am Jugendklubhaus "Walter Ulbrich" und der Hochschule für Musik "Franz Liszt"
  • Gruppe "Sit"

 

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 4. Juni 1978 Deutsches Nationaltheater, Weimar

 

Anmerkung: Eine Voraufführung fand bereits am 3. Juni 1978 statt.

 

 

Inhaltsangabe


"Dem jungen Berliner Arbeiter Norman genügt der Trost nicht, das Revolutionäre bestehe heute darin, "pünktlich zu sein, die Arbeitszeit voll auzunutzen und so weiter". Er ist noch auf der Suche nach sich selbst, möchte intensiv leben. Als er von der Naturkatastrophe in Rumänien hört, kennt er nur eines: hin und helfen. Er überwindet bürokratische Vorbehalte, läßt Zollschranken hinter sich, findet Weggefährten für Stunden und Tage, findet schließlich das holländische Mädchen Shireen, das auf dem Weg ist nach Indien, zu der Sekte der Tantra, von der sie gehört hat, sie fände in Selbstversenkung und Liebe die vollkommene Harmonie. Zwischen Norman und Shireen entwickelt sich mehr als Gemeinschaft für ein Stück Reiseweg. In Rumänien schon nicht mehr gebraucht, suchen sie am bulgarischen Sonnenstrand Einsamkeit zu zweit, suchen sich einzuüben in die Welt der Tantra. Aber was Shireen gelingt, ist Norman unmöglich. Er braucht als Summe des Individualismus das Kollektiv, will tätiges Leben, ist unter anderen und besseren gesellschaftlichen Bedingungen groß geworden als das Mädchen, das aus ihrer unheilbaren Welt in sich selbst hineinfloh. So geht es zuletzt nicht mehr nur um den Verfall des Visums, die Trennung zu bewirken: Norman ist nun mal kein Yogi."

Georg Antosch: Offene Reflexionen in Prosa und Pop. 'Ich bin nun mal kein Yogi" in weimar. In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 158, 7. Juli 1978, Seite 7.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Gewiß, das Sujet ist bekannt. Joachim Walthers Erzählung 'Ich bin nun mal kein Yogi' hat in rascher Folge acht Auflagen erlebt. Aber dann spielt wohl auch mit, daß hier kein Drama, kein Schauspiel, nicht einmal ein Stück angekündigt ist, sondern eine Geschichte für Schauspieler und eine Popgruppe mit Liedtexten des Schauspielers Detlef Heintze und der Musik von Jens-Uwe Günther.

[...] Auf Norman und Shireen gründet sich die Geschichte, in die viele Nebenhandlungen sehr moderne, sehr offene Reflexionen über Jugend hier und heute, über Vertrauen und Liebe, Fühlen und Denken, auch über Gott und die Welt einbringen. [...] Ich sehe in 'Yogi' bühnengerecht umgesetzte Prosa mit bald zupackender, bald sensitiver Lyrik und einer von der Geraer Gruppe "Sit"effektvoll gespielten Musik, die auch lauter Pop ist, aber aus dem Jiddischen, Indischen und Rumänischen Folklore integriert und dabei zu innigen Tönen findet.

[...] Auch in der Repertoirevorstellung von der  Jugend laut akklamiert, ist 'Ich bin nun mal kein Yogi' sicher kein bequemes, womöglich nicht einmal ein gutes Stück im Sinne der herkömmlichen Dramaturgie, sondern eine mit modernen Mitteln von der Bühne aus erzählten Geschichte über die notwendige Selbstverwirklichung, zu der auch und gerade im Sozialismus jeder kommen muß."

Georg Antosch: Offene Reflexionen in Prosa und Pop. 'Ich bin nun mal kein Yogi" in weimar. In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 158, 7. Juli 1978, Seite 7.



 

 

Medien / Publikationen

 

DVD / Video

  • "Und nächstes Jahr am Balaton". Spielfilm von Hermann Zschoche, 1980. Icestorm Entertainment, 2021. (1xDVD).

 

Literatur

  • Joachim Walther: Ich bin nun mal kein Yogi. Verlag Neues Leben, 1973. [antiquarisch].

 

 

Kommentar

 
Der DEFA-Spielfilm "Und nächstes Jahr am Balaton" (Regie: Hermann Zschoche) aus dem Jahr 1980 basiert auf der Erzählungen "Ich bin nun mal kein Yogi" von Joachim Walther.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Ich bin nun mal kein Yogi". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 14. Februar 2022.