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Musik ist mein Glück

Lustspieloperette


Musik von Harry Sander & Günter Reese
Text von Alfred Berg & Hans Hardt

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 10. Februar 1962
Thomas-Müntzer-Theater, Eisleben, DDR

  • Musikalische Leitung: Gerd-Martin Dörr
  • Regie: Helmut Bez
  • Ausstattung: Horst Eilers

 

Besetzung:  

  • Inge: Ingeborg Frenzel
  • Inges Mutter: Tina Plaeß-Sorge
  • Inges Vater: Alexander W. Meth
  • Inges Freundin: Erika Müller
  • Ausländische Gäste: Gerhard Goldhorn / Gerd Lesemann
  • Kranz, Musikprofessor: Richard Winter
  • Peter, Musikstudent: Christian Ebert
  • Lola, Animierdame: Gitta Kratzsch
  • Frau Wimm: Anneliese Hackenberg
  • Conferencier: Max Philipp
  • Oberkellner: Fritz Schwerdtner

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 10. Februar 1962 Thomas-Müntzer-Theater, Eisleben

 

 

 

Inhaltsangabe


"Ein für ernste Musik begeisterter Fernsehingenieur hat in seinem gastfreundlichen Haus eine kleine Musiziergemeinde versammelt, die Gesang studierende Tochter, der sie liebende Cello-Student-Untermieter und eine weitere Musikstudentin aus dem Nachbarhaus. Ganz im Gegensatz zum schüchternen Cello-Peter erlauben sich die beiden jungen Damen ab und zu einen kleinen Seitensprung zum Schlagergesang. Während der Vater nun mit seiner sensationellen Fernseherfindung zur Leipziger Messe abreist, kreuzen zwei in Berlin studierende ausländische Musikstudenten auf, der Tenor aus Paris und ein Trompeter aus Italien. Mit beiden kommt ein improvisiertes Tanzmusikgastspiel im Leipziger-Messe-Eck zustande - Papa kommt zu seinem Entsetzen hinter die verpönten töchterlichen Ambitionen und muß auch noch zu allem Überdruß auf dem Bildschirm die Frau Mama als 'junges Talent' mit ihren reizvollen 'Liedern anno 28' entdecken. Und diese Katastrophe wird am kommenden Morgen in der Heimatstadt durch den empörten Musikprofessor noch vergrößert. Doch Ende gut, alles gut: nach ihrem fast zu echten Flirt mit dem Tenor aus Frankreich bekommt Tochter Inge doch noch ihren Peter, der sich jetzt sehr entschieden für die unernste Musik verwendet. Selbst der Professor stimmt zu und spricht uns allen aus dem Herzen: 'Nehmt sie ernst, die heitere Muse!'"

Peter Richter: Musik ist mein Glück. In: Theater der Zeit, Heft 4/1962, Seite 78-79.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Wenn auch in beiden Werken keine weltbewegenden Probleme abgehandelt werden, so ist ihnen doch der Pulsschlag unserer Gegenwart lebendig. Es sind Menschen auf die Bühne gestellt, die positive Züge unserer Zeit tragen. Beide Werke sind in ihrem Genre nach mehr Lustspiele mit Musik als Lustspieloperetten. [...] In beiden Werken gibt es viel Fröhlichkeit und befreiendes Lachen. Zweifellos sind sie als Bereicherung des modernen Operettenspielplans zu werten, denn sie tragen dem Bedürfnis der Werktätigen nach Entspannung und Heiterkeit in bestem Sinne Rechnung.

Die beeindruckenden Aufführungen sind den umsichtigen, mit den ihnen zur Verfügung stehenden personellen und technischen Gegebenheiten und Mitteln geschickt arbeitenden Regisseuren [...] zu danken."

Prof. Alfred Hetschko: Zwei muntere Kinder der heiteren Muse. "Musik ist mein Glück" in Eisleben und "Servus Peter" in Bernburg. In: Freiheit, Tageszeitung der SED für das Land Sachsen-Anhalt, 8. März 1962.

 

 

"Offensichtlich kommen beide auch von der Tanzmusik her - denn diese Kritik muß vorweggenommen werden: der Schlagergesang verlangt eine ganz andere stimmliche Interpretation als das Operettenlied (weshalb man wohl auch in jeder Tanzmusikveranstaltung das obligate Mikrophon auf der Bühne vorfindet). Im Theater hilft dann kein An-der-Rampe-Postieren, hier rettet auch das Zurücknehmen des Orchesters nichts - hier gibt es nur eins: eine andere, dem Charakter dieser Musik entsprechende Instrumentation. Ich habe leider nur Bruchteile der Chanson- und Liedertexte verstanden.

[...] Und was die Musik versprach, hielt das Textbuch zumindest im ersten Akt. Der zweite Akt im Messe-Eck fiel meiner Ansicht nach ab; das mag hier zum Teil auch an der sonst recht sauberen Inszenierung von Helmut Bez liegen. Alles in allem gab es einige mehr oder weniger grobe Schönheitsfehler; während die Hauptpersonen in ihrer Durchführung stimmten, erschienen die Episodenfiguren zum Teil recht schwach; zumindest peinlich das Intermezzo mit dem Ober und der unleipzigerisch geführten Lola.

[...] Ein Erfolg dürfte die Uraufführung sein. Keine sensationelle Neuheit, aber gut gemachtes Gebrauchstheater, das uns dem guten musikalischen Lustspiel unserer Tage einen Schritt näher bringt."

Peter Richter: Musik ist mein Glück. In: Theater der Zeit, Heft 4/1962, Seite 78-79.

 

 

"Gemessen an der Reaktion der Theaterbesucher, kann man dem Eisleber Mitautor Helmut Bez, der auch die Inszenierung des Stückes besorgte, bescheinigen, daß seine und seiner Kollegen ernste Arbeit 'heitere Früchte' getragen hat: Ein durch Handlung und Musik gleichermaßen vergnügliches Geschehen rollt auf der Bühne ab. Wie schon gesagt, behauptet die heitere Muse, die im neuen Stück gegen allerlei Widrigkeiten zu kämpfen hat, im Leben längst den ihr zukommenden Platz. Und das es Menschen gibt, denen die Musik, darunter die heitere, so etwas wie Glück bedeutet, ist nicht umwälzend neu. Auch kann man nicht erwarten, daß die musikalischen Einfälle so eingängig und hinreißend sind, daß sie alsbald überall gesungen, geträllert und gepfiffen werden.

[...] Die Uraufführung zeigte, daß sich Kräfte regen, die der Diskussion, ob die Operette tot ist oder nicht, überdrüssig sind und zur Tat schreiten. Solche Fragen wie Operette nach klassischem Vorbild oder Musical, Operette oder Lustspiel mit Musik werden sicher am besten praktisch entschieden. [...] Wenn überall mit solcher Begeisterung auch in diesem Fach gespielt wird und die Theaterleitung sich um die 'heitere Abteilung' kümmert wie in Eisleben, dann braucht uns nicht bange zu sein um das Schicksal des bereits totgesagten Mauerblümchens Operette."

Klaus Hechler: Musik ist mein Glück. Gedanken zur Uraufführung einer Lustspieloperette am Thomas-Müntzer-Theater. In: Freiheit, Tageszeitung der SED für das Land Sachsen-Anhalt, Nr. 50, Kulturgeschehen, 27. Februar 1962.

 

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Musik ist mein Glück". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 17. Oktober 2023.