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Liebling, ich hasse dich

Musikalisches Lustspiel in 2 Akten (4 Bildern)


Musik und Text von Ernst Steffan
nach einer Idee von Victor Kelemen

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 31. Dezember 1954
Lessingtheater, Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland

  • an zwei Flügeln: Max Loy und Otto Dinnebier
  • Einrichtung und Regie: Peter Hamel
  • Bühnenbild: Ambrosius Humm
  • Kostüme: Margret Kaulbach
  • Tänze: Hildegard Krämer

 

Besetzung:  

  • Pierre de Vilar: Heinz Bennent
  • Madeleine Ferrier: Elvira Schalcher
  • Sebastien Cliquot: Giselher Schweitzer
  • Camille Vernet: Siegfried Brandl
  • La Braziliana: Edith Werner
  • Jean Jacques Rochambeau: Herwig Walter
  • Philipe: Johannes Sendler
  • Ein Zeitungsjunge: Hans Dusek

 

 

Premierenchronik

D UA 31. Dezember 1954 Lessingtheater, Nürnberg

 

 

 

Inhaltsangabe

 

"Steffan läßt 'Liebling, ich hasse dich' in Paris spielen. Der gehaßte Liebling Madeleine plündert den jungen reichen Müßiggänger Pierre scheinbar herzlos bis aufs Hemd aus, um ihn den Ernst des Lebens zu lehren, um ihn zu einem nützlichen Mitglied der menschlichen Gesellschaft zu erziehen. Diese Erziehung ist der Handlungsinhalt."

Hanns Merck: Liebling, ich hasse dich - von Ernst Steffan. Silvester-Uraufführung im Nürnberger Lessingtheater. In:  Nürnberger Zeitung, 3. Januar 1955.

 

 

 

Kritiken

 
"Eine kleine Kostbarkeit im Reiche der leichten Muse, die musikalisch zart ausgeschmückte Burleske 'Liebling, ich hasse dich!' von Ernst Steffan ging locker und leicht über die Bretter. Als deutsches Lustspiel im französischen Stil bereichert dieses Stück den dünn besäten Acker einer dramatischen Gattung, die bei uns immer etwas stiefmütterlich behandelt worden ist. Ernst Steffan hat eigenwillig und geschickt das Schema des Unterhaltungsstückes durchbrochen und eine liebenswürdige Suite aus Elementen des burlesken Lustspiels, des modernen Singspiels, der Revue und der literarischen Zeit- und Gesellschaftskritik im Kabarettstil geschaffen. Unbeschwert von drückenden Problemen und doch nicht problemlos, verspielt und doch nicht nur für das Auge geschaffen, verstand es Steffan charmant und witzig eine Spezialgebiet der Liebe, die 'Erziehung' des Mannes durch die Frau, geistreich abzuhandeln."

H. Pf.-F.: Uraufführung in Nürnberg. In: Weser-Kurier, Bremer Tageszeitung, 4. Januar 1955.

 

"Dieser Titel mag banal klingen, doch gar so banal ist dieses musikalische Lustspiel doch nicht, das von Ernst Steffan stammt, der seine große Zeit in den Zwanzigerjahren hatte. 'Der Toni aus Wien', 'Katharina' und eine 'Gasparone'-Bearbeitung, das waren damals seine größten Erfolge. Nun hat er als Librettist und Komponist 'Liebling, ich hasse Dich' geschrieben, ein 'Lustspiel mit Musik', das an Benatzkys 'Meine Schwester und ich' erinnert, wiewohl Steffan bei weitem nicht so hübsche Melodien und so schmissige Texte einfielen.

Das ganz amüsante Pariserische Spiel um die sinnreich durchdachte Zähmungsstrategie einer ausgekochten kleinen Verkäuferin, die einen jungen Luftikus zur Ehe erzieht, ist weitaus zu lange geraten und der Dialog dehnt sich bisweilen wie Kaugummi. 

[...] Regisseur Peter Hamel forciert das Tempo der Uraufführung recht wohltuend. Völlig unverständlich allerdings, wie ihm die Geschmacklosigkeit unterlaufen konnte, Original-Nürnberger-Kraftausdrücke einzustreuen - neben anderen Lokalmätzchen. Man möge doch nicht sagen, daß die Zuschauer so etwas wünschen: So dumm ist das Nürnberger Publikum wirklich nicht!"

R. H.: Uraufführung im Lessingtheater - "Liebling, ich hasse Dich". In: Grenzland-Kurier, Coburg, 8. Januar 1955.

 

"Das Publikum war begeistert - und es gab einen großen Erfolg. Auch der Kritiker drückt bei einer Silvesterpremiere gern ein Auge zu. Da es sich aber um eine Uraufführung handelt, sei immerhin festgehalten, daß gemessen am Inhalt dieses musikalischen Lustspiels von Ernst Steffan [...] 'Meine Schwester und ich' ein Klassiker ist. Auch die Musik von Ernst Steffan; Chansons, Gesangs- und Tanzduette und Terzette übertreffen den Text bei weitem - für den Erfolg muß sich aber der Autor in erster Linie bei dem Regisseur und Bearbeiter Peter Hamel bedanken, dessen Zutaten die schadhaften Stellen des brüchigen Stoffes brillant überdeckt."

Hans Elsner: "Liebling, ich hasse dich". Uraufführung eines musikalischen Lustspiels in Nürnberg. In: Der Mittag, Düsseldorf, 5. Januar 1955. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Liebling, ich hasse dich". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 2. Oktober 2025.