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Zur letzten Rettung

Eine Reisebekanntschaft mit Folgen


Musik und Text von Manfred Claus
Musikalische Bearbeitung und Instrumentation von Manfred Grafe

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 17. September 1982 
Staatsoperette, Dresden, DDR

  • Musikalische Leitung: Karl-Heinz Hanicke
  • Regie: Horst Ludwig
  • Ausstattung: Siegfried Rennert
  • Einstudierung der Tänze: Ingeborg Kassner

 

Besetzung:  

  • Karl Fröhlich, Gastwirt: Karl-Heinz Märtens
  • Eva, seine Frau: Maria Rolle
  • Solveig Hammer, Journalistin: Eva-Bettina Schöniger
  • Adam Grundsatz, Richter: Wolf-Eike Bartels
  • Hugo Hutschenreuther, Justizangestellter: Frithjof Hoffmann
  • Roland Busch, Mittelstürmer: Hilmar Meier
  • Birgit, seine Frau: Helga Schulze-Margraf
  • Berta Lehmann: Helma Reuter
  • Otto, ihr Mann: Günter Fritzsche
  • Kollegin Kaleika: Charlotte Schönborn

 

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 17. September 1982 Staatsoperette, Dresden

 

 

 

Inhaltsangabe


"Der gesellschaftliche Hauptkonflikt des Stückes besteht darin, daß sich die Gleichberechtigung der Frau in unserem Lande, gesetzlich garantiert und in der gesellschaftlichen Praxis seit langem bewährt, dennoch auch in unseren Tagen wie alles im Leben nicht ohne Widersprüche durchsetzt, zumal nicht ohne Widersprüche im zwischenmenschlichen Bereich, wenn nämlich zum Beispiel die beruflichen Interessen und Wünsche der Ehepartner zeitweilig nicht übereinstimmen.

Im konkreten Fall will Eva nach erfolgreichem Studium Leiterin eines Künstlerheims im Norden werden, während Karl, der sich für sein selbsterfundenes Ehescheidungsverhinderungsunternehmen im Süden der DDR engagiert, weder sein Gasthaus aufgeben noch seinen Wohnort Kleinoberneuberg verlassen will. Beider Wünsche und Motive, meint der Autor, sind berechtigt, aber die Lösung kann - will man eine geographische Trennung des Ehepaares vermeiden - nur in einem Kompromiß bestehen. Die Frage ist: Wer von beiden gibt nach? Und: ist Karl wirklich so unersetztlich, wie er glaubt, oder kann nicht Adam in Karls Sinne weiterwirken? Oder: Muß es für Eva unbedingt ein Künstlerheim im Norden sein, kann sie nicht in Kleinoberneuberg oder Umgebung eine Arbeit finden, die sie befriedigt?"

Angaben des Autors im Programmheft zur UA, 1982.

 

 

 

Kritiken

 
"Der Anstrengung des ganzen Ensembles (Dramaturgie, Regie, Darsteller und Musiker) ist für den Krafteinsatz bei diesem Projekt erst einmal Respekt zu zollen. Erst dadurch, scheint mir, wurde die Uraufführung der Vorlage von Manfred Claus möglich. Tücken und Schwächen des Stücks, um die alle Beteiligten wußten, wurden in der Spielfassung reduziert im Rahmen dessen, was möglich scheint.

[...] Horst Ludwig versucht mit seiner Inszenierung (und unterstützt durch Karl-Heinz Hanickes ,musikalische Leitung) dieser einseitigen Erdenschwere und phantasiearmen Moralität doch noch allerhand heitere Leichtigkeit abzutrotzen. Er führt die Darstellerschar zu flüssigem, pointierten Spiel, baut, wenn das Stück nicht zu trocken ist, auch ironisches Augenzwinkern ein und erfindet heitere Charakteristika für seine Figuren.

Manfred Claus' Musik probiert ganz Verschiedenes zwischen Boogie und Blues, ist aber nirgendwo mehr als gestrige Zutat für eine uns heute nötige Auflockerung. Sie bleibt anonym, wenig interessant und untheatralisch, als hätte sie schon bei Geburt Patina angesetzt. Sie erzählt auch nichts über die Personen, dazu betrifft sie uns eigentlich zu wenig."

Ulrich Burkhardt: Gastronomische Herzenssache. 'Zur letzten Rettung' - Uraufführung des musikalischen Lustspiels von Manfred Claus an der Staatsoperette Dresden. In: Theater der Zeit, Heft 11/1982, Seite 20-21.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Zur letzten Rettung". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 8. April 2022.