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Die Krötzkes sind drin

Eine Doku-Soaperette in Dolby-Surround


Musik von Niclas Ramdohr
Text von Peter Lund

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 28. März 2002 
Neuköllner Oper, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Niclas Ramdohr / Volker Sondershausen
  • Regie: Peter Lund
  • Ausstattung: Stephan Prattes
  • Choreographie: Götz Hellriegel

 

Besetzung:  

  • Elfriede Krötzke: Silvia Bitschkowski
  • Felicitas Krötzke: Ilka Sehnert
  • Samantha Krötzke: Laura Leyh
  • Uwe 'Krause' Möller: Uwe 'Krause' Möller
  • Emma: Iris Wichmann / Regina Triebel

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 28. März 2002 Neuköllner Oper, Berlin

 

 

 

Inhaltsangabe


"Nun sind sie vernetzt: 'Die Krötzkes sind drin' (Text/Regie Peter Lund, Musik Niklas Ramdohr). Unsere Neuköllner Blondinen haben Internet, das sie nutzen wollen. Tochter Sammy (Laura Ley) will ihren Bildungshorizont erweitern, Oma Effie (Silvia Bitschkowski) als Bank-Hackerin reich werden und Mutter Fee (Ilka Sehnert) glaubt, die große Liebe gefunden zu haben. Effie ist so neidisch, dass sie sich von einem fiktiven Liebhaber Rosensträuße zukommen lässt. Wer hier eine Fortsetzung des ersten Krötzke-Spektakels erwartet, täuscht sich. Nicht mehr die Persiflage einer Proll-Familie ist Thema der „Doku-Soaperette“ in der Neuköllner Oper, sondern die Internet-Generation und ihre Illusionen – nichts ist unmöglich, alle Träume sind machbar – werden persifliert und desillusioniert."

zun: Blondinen-Alarm in der Neuköllner Oper. In: BZ, Die Stimme Berlins, B.Z.-Kritik 1, 30. März 2002.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Peter Lunds neue "Doku-Soaperette in Dolby Surround", bietet die langerwartete Fortsetzung jener Wasserstoffperücken-Saga, die der wohl größte Erfolg der Neuköllner Oper seit dem "Wunder von Neukölln" war. Eine Expedition ins Reich der Geschmierten und Beneidenden. "Sozial-Farce" hätte man das früher wohl genannt. Aber die "Krötzkes", das ist eher eine "Golden girls"-Underdog-Variante mit Musik. Ein Blick in den Abgrund. Ein Neuköllner Gottesbeweis. Man vergegenwärtige sich: Schlabber-Sweatshirts, die - unbesehen des Körpergewichts - über dem Bauchnabel enden, Strampelanzüge mit Glitzerapplikation und jener Zwang zum Lockenwickler, welcher die Freiheit anzeigt, sich so hässlich zu machen wie durch Stütze und Hobbyprostitution eben möglich. Dies sind die Freuden, denen man bei Krötzkes unbekümmert frönen darf.

[...] Die Produktion, die nur kurz nach der Pause etwas schlingert und hängt, ist nicht mehr und nicht weniger als Welttheater im Neuköllner Maßstab. Der Komponist Niclas Ramdohr sorgt im Feingerippten höchstpersönlich für Bierlaune und Seelen-Blues. Seine Rhythmen haben sich glücklich vom Sesamstraßen-Beat zu einem Al Bundy-Swing gemausert. Ein goldener Eintrag ins Kunstleder-Poesiealbum Berlins."

Kai Luehrs-Kaiser: Erniedrigte und Gebenedeite: Teil zwei der 'Krötzkes'-Saga. Peter Lunds neue "Doku-Soaperette in Dolby Surround". In: Die Welt, 3. April 2002.

 

"In der zweiten Folge der Doku-Soaperette hat Regisseur Peter Lund einen Computer in das Leben der Frauengang geschmissen. Die drei Damen aus drei Generationen versuchen auf unterschiedlichste Weise, sich mit dem High-Tech-Produkt anzufreunden: Oma Effie will sich als Hackerin profilieren, Mama Fee ihr Sexleben aufpeppen und Tochter Sammy stolpert mir nichts, dir nichts in die rechtsradikale Szene. Wie schon im ersten Teil, „Die Krötzkes kommen“, geht natürlich auch in „Die Krötzkes sind drin“ einiges im Leben der „Golden Girls“ der Neuköllner Oper schief. Trotzdem wirkt das Stück nie übertrieben, gekonnt hangelt man sich an der Wirklichkeit entlang. Weil als Grundlage ja auch das reale Leben einer Neuköllner Familie diente."

CHB: Aus grauen Alltags Mauern. Im Prinzip Neukölln, was aber genauso gut nach Mitte geht: „Die Krötzkes sind drin“, und zwar jetzt im Tränenpalast. In: taz, Am Wochenende, Ausgabe 6835, 24. August 2002, Seite 26.

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Die Krötzkes sind drin". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 21. Februar 2022.