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Hände hoch, Mister Copper!

Musikalische Gaunerkomödie in vier Bildern


Musik von Conny Odd
Text von Wolfgang Böttcher

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 11. November 1962 
Staatsoperette, Dresden, DDR

  • Musikalische Leitung: Karl-Heinz Hanicke
  • Regie: Rudolf Schraps
  • Ausstattung: Axel von Flocken
  • Choreographie: Rudolf Klüver
  • Chöre: Siegfried Fischer

 

Besetzung:  

  • Jim Stranger, ein Fremder: Karl-Heinz Märtens
  • Bowl, Pächter des "Old Digger": Paul Schmidt
  • Mary, seine Tochter: Charlotte Schönborn
  • Peggy, seine Tochter: Hiltrud Eulitz
  • Shaper, Barbier: Karl-Horst Bohm
  • Shoe, Schuster: Gottfried Vietzer
  • Baker, Bäcker: Martin Kleber
  • Tom Quick, Sheriff: Günther Peters
  • Steeple, sein Gehilfe: Peter Gunold
  • Duff Copper, Besitzer der Faktorei und des "Old Digger": Richard Stamm
  • Maud, seine Haushälterin: Friedl Berry
  • Slow, ein Stromer: Walter Zoddel
  • Kassierer, Angestellter von Copper: Walter Eckert
  • Doc: Gerhard Seifert
  • Damen und Herren des Chores und Balletts

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 11. November 1962 Staatsoperette, Dresden

 

 

 

Inhaltsangabe


Im ehemaligen Goldgräberstädtchen New Valley in Colorado wird schon seit geraumer Zeit nicht mehr nach Gold geschürft. Überhaupt ist es nicht mehr ein Städtchen, wie man sich dies im Wilden Westen mit Schießereien und Saloonschlägereien vorzustellen hat. Die meisten Golddigger gehen inzwischen einer Arbeit bei Duff Cooper, dem Faktoreibesitzer und ungekrönten König der Stadt, nach. Dieser nutzt seine Machtposition durchaus schon mal aus, indem er einfach eine Lohnsperre ansetzt. Als der ehemalige Zuchthäusler Stranger in die Stadt kommt ändert sich das. Er behauptet, auf eine fast unerschöpfliche Petroleumquelle gestoßen zu sein, verkauft diese für viel Geld - welches Cooper gar nicht hat - an den Faktoreibesitzer. Als dieser nicht bezahlen kann, muss er seinen ganzen Besitz für einen Bruchteil seines Wertes an Stranger abgeben, der sich anschließend aber als noch größerer Gauner als sein Vorgänger herausstellt.

(Klaus Baberg)

 

 

 

Kritiken

 
"Als kritisch-satirische Darstellung kapitalistischer Haifisch-Moral, demonstriert an einem Fall, wie er Anfang des 20. Jahrhunderts sich hätte im Wilden Westen abspielen können, sei das Werk zu verstehen, meint das Programmheft. Das Werk aber meint es anders: Dieser Stranger, der den alten Obergauner mit dessen eigenen Mitteln schlägt, um sich an seine Stelle zu setzen, erscheint im Werk als ´Held´. Ein schießwütiger, jovialer, tollkühner Bursche - der sich nebenbei auch noch die Liebe eines netten Mädchens erringt. Und die im wahrsten Sinne des Wortes knalligen Situationen der Handlung tun dazu ein übriges. Man scheint das in Dresden gemerkt zu haben; denn warum müßte sonst ein alter, versoffener und verlumpter Landstreicher am Ende überraschenderweise herhalten, jenes menschliche Gewissen zu verkörpern, das sich sonst in keiner Figur des Stückes regt?

Man wird den unangenehmen Eindruck nicht los, daß hier mit reißerischen Effekten um die Publikumsgunst gebuhlt wird und daß das im Programmheft formulierte Anliegen nur ein Mäntelchen ist, mit dem die billige Schablone notdürftig kaschiert wird.

[...] Conny Odd hat einige hübsche musikalische Einfälle zu bieten - einige Tänze, einige vom Spiritual inspirierte Gesänge. Seine Musik hat Schwung, Farbe - aber sie verstärkt insgesamt den Eindruck, daß das ganze fragwürdige Geschehen doch eigentlich eine tolle Sache ist. Sie schwimmt im Fahrwasser, das der Text vorzeichnet. Und deshalb ist ´Hände hoch, Mister Copper!´ insgesamt eine recht fragwürdige Angelegenheit, die unser Operettenschaffen keinen Schritt weiterbringt."

Hansjürgen Schaefer: Hände hoch, Mister Copper! Operettenuraufführung in Dresden. In: Neues Deutschland, Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), 18. Dezember 1962.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Hände hoch, Mister Copper!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 18. November 2021.