The Goodbye Girl

Musical

Musik von Marvin Hamlisch
Buch von Neil Simon nach dem gleichnamigen Film
Gesangstexte von David Zippel
Deutsche Fassung von Laura Friedrich Tejero (weibliche Rollen) und Roman Hinze (männliche Rollen)

Inszenierung

Deutschsprachige Erstaufführung: 2. Oktober 2021
Theater, Bielefeld, Bundesrepublik Deutschland

Musikalische Leitung: William Ward Murta
Regie: Thomas Winter
Bühne und Kostüme: Sebastian Ellrich
Choreografie: Dominik Büttner
Chöre: Hagen Enke

Besetzung:

Paula McFadden: Frederike Haas
Elliot Garfield: Nicolaj Alexander Brucker
Lucy, Paulas Tochter: Romina Markmann
Mrs. Crosby, Nachbarin: Amanda Whitford
Donna: Julia Waldmayer
Jena / Regieassistentin / Ratcliffe: Karina Rapley
Tänzer / Lovell: Andrew Chadwick
Tänzer / Richmond / Produktionsleiter: Samuel Chung
Billy / Mark / Ricky / Simpson: Carlos Horacio Rivas
Hastings: Vladimir Lortkipanidze
Buckingham: Seung-Koo Lim
Freundin: Franziska Hösli
Ehefrau: Hansol Yoo
Ehemann: Yun-Geon Choi

Premierenchronik

USA	UA	4. März 1993	Marquis Theatre, New York
GB	EA	17. April 1997	Albery Theatre, London
D	Dspr. EA	2. Oktober 2021	Theater, Bielefeld

Inhaltsangabe

"Eigentlich will die Broadway-Tänzerin Paula McFadden mit ihrer Tochter Lucy und ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Tony de Forrest, einen neuen Lebensabschnitt in L.A. einläuten. Aber just am Tage ihres gemeinsamen Abflugs findet sie einen Abschiedsbrief von Tony vor, der ein mehrmonatiges Drehangebot in Spanien nutzt, um sich aus der Beziehung zu schleichen. Zu ihrem Entsetzen teilt ihr obendrein die Hausverwalterin Mrs. Crosby mit, dass ihr Ex die Wohnung untervermietet hat. Als der neue Mieter um Mitternacht vor der Tür steht, versucht sie, ihn abzuwimmeln, einigt sich aber nach einigem Streit darauf, die Wohnung erst einmal zu teilen. Elliot Garfield ist auch Schauspieler und nach New York gekommen, um in einer Off-Broadway-Produktion Shakespeares Richard III. zu spielen. Schon bald geht man sich auf die Nerven, vor allem, weil Elliot sich nachts mit seiner Gitarre in den Schlaf spielt, frühmorgens geräuschvoll meditiert und sich streng vegetarisch ernährt. Nachdem Paula bei ihren Castings erkennen muss, dass sie mit den jungen Hüpfern nicht mehr mithalten kannn, nimmt sie einen Job als Choreografin bei einer TV-Ernährungs-Show an. Währenddessen verzweifelt Elliot an den Marotten seines ungarischen Regisseurs Mark Koslovski, der aus Richard partout ein Zwitterwesen machen will. Es kommt, wie es kommen muss: Die Premiere wird ein Reinfall, das Stück abgesetzt. Nun ist Elliot mittellos, verspricht, im Haushalt zu helfen und sich um Lucy zu kümmern. Paula und er kommen sich langsam näher und auch Lucy gibt der sich anbahnenden Beziehung ihren Segen. Elliot bekommt ein Filmangebot in Kanada und bitte bei beiden, ihn zu begleiten. Doch Paula verzichtet, endlich überzeugt von seiner Liebe und geheilt von ihrer Angst, wieder im Stich gelassen zu werden."

(aus: Rolf-Ruediger Hamacher: The Goodbye Girl, Ein gelungenes Experiment: gendergerechte Übersetzung. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 210, Dezember 2021/Januar 2022, Seite 34-35)

Kritiken

"Wenn es eine romantische und gleichermaßen spritzige Komödie in Musicalform gibt, dann ist es 'The Goodbye Girl', eine fast kammerspielartig aufgefächerte und mit allerfeinstem Broadwaysound und -ambiente veredelte Geschichte. [...] Für einen profunden, dynamisch treibenden Broadway-Klang steht Musical-Kapellmeister William Ward Murta am Pult der Bielefelder Philharmoniker, die mit Lust an der klangsinnlichen Entladung und Sinn für schmelzende Romantik aufspielen."

Uta Jostwerner: Broadway-Sound vom Allerfeinsten.Umjubelte Premiere des Musicals „The Goodbye Girl“ am Stadttheater Bielefeld. In: Westfalen Blatt, 4. Oktober 2021.

"Regisseur Thomas Winter erzählt die Geschichte von Paula und ihrer Tochter Lucy als genauso schonungsloses wie charmantes Kammerspiel und hat dabei insbesondere die Frauenrollen stark gezeichnet. Das minimalistische Bühnenbild von Sebastian Ellrich, das Paulas Wohnung nur andeutet, erweist sich als geradezu perfekt, um den Figuren des Stücks ausreichend Raum zu lassen und sie nicht unter einem Ausstattungsbombast zu erdrücken. Farblich sind sowohl das Bühnenbild als auch die Kostüme – die ebenfalls von Ellrich kommen – in Rot, Weiß und Grau gehalten.

[...] Aber nicht nur mit starken Mitwirkenden und einer kurzweiligen Story überrascht ´The Goodbye Girl´, sondern auch mit den Texten von Laura Friedrich Tejero und Roman Hinze. Das Konzept, die Texte nach Geschlechtern zu trennen und übersetzen zu lassen, ist nicht nur ein Novum, sondern funktioniert hörbar gut. Und hören lassen kann sich ebenso die Musik von Marvin Hamlisch, die von den Bielefelder Philharmonikern unter der versierten Leitung von William Ward Murta mit druckvollem Big-Band-Sound aus dem Orchestergraben ertönt."

Dominik Lapp: Kurzweilig: "The Goodbye Girl" in Bielefeld. In: KulturFeder, Onlinemagazin, 29. Oktober 2021.

Medien / Publikationen

Audio-Aufnahmen

"The Goodbye Girl". Original Broadway Cast, 1993. Columbia CK53761. (1xCD).
"The Goodbye Girl". Original London Cast, 1997. Original Cast Records 9810. (1xCD).

DVD / Video

"Goodbye Girl". Film von Herbert Ross mit Richard Dreyfuss, 1977. (1xDVD).
"Goodbye Girl". Film von Richard Benjamin mit Jeff Daniels, 2004. (1xDVD).

Kommentar

Als Schulaufführung brachte die Musikschule Mosbach in Baden-Württemberg das Stück bereits am 14. Oktober 2005 heraus. Die Übersetzung schrieb Jan Leonhardt.

Empfohlene Zitierweise

"The Goodbye Girl". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 12. Dezember 2021.