Er macht det schon!
Palastical
Musik von Siegfried Beier, Horst Krüger, Gerd Machaelis, Frank Schöbel
Arrangements von Siegfried Beier und Horst Krüger
Buch von Wolfgang Brandenstein
Inszenierung
Uraufführung: 8. März 1968
Friedrichstadt-Palast, Berlin, DDR
- Musikalische Leitung: Hans Schulze-Bargin
- Regie: Wolfgang Brandenstein
- Choreografie: Gisela Walther
- Bühnenbild und Kostüme: Wolf Leder
Besetzung:
Darsteller und Sänger (ohne Rollenname)
- Eberhard Cohrs
- Peppi Zahl
- Susi Schuster
- Gerti Möller
- Horst Krüger
- Benno Penssler
- Die Musik-Komödianten
- Der Gerd-Michaelis-Chor
- Hans Rohr
Artisten
- Landy & Verena (Akrobatische Malereien)
- Marlen & Harald (Äquilibristik)
- Wester (Schattenspiele)
Tanz-Solisten
- Elke Rieckhoff
- Rolf Pfannenstein
- Siegfried Stolpmann
- Peter Erdmann
- Monika Kabel
- Ingrid Dingel
- Liselotte Burrmann
Peppi Zahl, Eberhard Cohrs und Die Musik-Komödianten. © Archiv Friedrichstadt-Palast, Inv.-Nr. A19406 |
Premierenchronik
DDR | UA | 8. März 1968 | Friedrichstadt-Palast, Berlin |
Inhaltsangabe
"[...] - eine verschwundene Kiste mit Musikinstrumenten taucht wieder auf, sie wird zuvor auf verschiedenen internationalen Schauplätzen gesucht - [...]."
(aus: B.K.: Kiste mit dünner Fabel, Palastical Nr. 4 aus der Taufe gehoben. In: Neue Zeit, 14. März 1968)
Elke Rieckhoff und Rolf Pfannenstein. © Archiv Friedrichstadt-Palast, Inv.-Nr. A19403
Fotograf: Helmut Raddatz
|
Kritiken
"Was ein Palastical ist, läßt sich auch nach dem vierten Angebot unter diesem Namen im Friedrichstadt-Palast nicht ergründen. Drei davon sind bis jetzt ausgesprochene ´Cohrsicals´, denn Eberhard Cohrs war ´Der Mann, der Dr. Watson war´, war ´Kleiner Mann auf großer Fahrt´, und diesmal heißt´s: ´Er macht det schon!´ [...]
Wolfgang Brandenstein gelingt es gerade noch mit Hilfe des sehr bemühten musikalischen Leiters Hans Schulze-Bargin, den Sang- und Klangteil des Palasticals um die Plauener Musikinstrumenten-VVB halbwegs einheitlich und allen tontechnischen Tücken zum Trotz durchzusetzen. Dabei muß er die Musik-Komödianten mit Gerti Möller überfordern, weil er die Entlastungseinsätze nicht zu steuern weiß. Frank Schöbel beispielsweise kommt in der Nebenrolle des singenden Flugkapitäns viel zu spät zum Zuge. Vom Musikalischen her ist der Halt für die Handlung schon schwach, höchsten Einlagen bieten sich da an, und die sechs Schlager sind nicht mehr als das. [...]
Ein Mißerfolg? Fürs Palastical ja, fürs ´Cohrsical´ nein. Denn, siehe oben: ´Er macht det schon!´"
H. Braunsels: Wer macht´s denn nun?, Zum neuen Palastical "Er macht det schon!". In: Der Morgen, 15. März 1968.
"Eine Besonderheit der Palasticals war und ist, daß eigens für die jeweilige Inszenierung eine Reihe neuer Gesangstitel bzw. Schlager geschrieben und komponiert werden. Da bei dieser Produktion die VVB Musikinstrumente und Kulturwaren Kooperationspartner des Palastes ist, lag es also nahe, diese Tradition weiter fortzusetzen. So wurden denn auch einige sehr schöne Titel geschaffen, und das Couplet ´Die liebe Verwandtschaft´, gesungen von Cohrs/Zahl, könnte durchaus bald ähnliche Popularität erringen wie Cohrs´ ´Hallo, Dr. Watson´.
Trotz der - ohnehin bescheidenen - Einwände zeigt sich also auch wieder bei diesem Programm, daß der vom Palast beschrittene Weg, Inszenierungsgruppen zu bilden, richtig ist und Erfolge bringt. Es zahlt sich offensichtlich aus, wenn Regisseure bereits Monate vorher wissen, was sie eines Tages hier zu inszenieren haben. Wenn eine ähnliche Lösung für die Dramaturgie, also die ebenso langfristige und gute Vorbereitung der einzelnen Szenarien, gefunden werden könnte... Doch hatte ´der Palast´ die eine Idee, wird ihm auch hier noch etwas einfallen; ich bin sicher: ´Er macht det schon.´"
Klaus Müller: Er macht det wirklich, Zum neinen Palastical im Haus Am Zirkus 1. In: Berliner Zeitung, 14. März 1968.
"Und damit wären wir beim Kern der Sache und wieder bei einer Binsenwahrheit: Die neue Varieté-Revue wird zunächst vom neuen Inhalt, der sich konkret in einer zugkräftigen, substanzvollen Fabel darzustellen hat, getragen.
Die Idee, bekannte und neue Erzeugnisse unserer leistungsstarken Musikinstrumentenindustrie in einer Revue vorzustellen, ist gut und wird begrüßt, ja sie bietet sich für ein derartiges Palastical direkt an. Doch es zeigt sich eben, daß es nicht genügt, nach dem bewährten Rezept vorzugehen: Man spinne ein rotes Fädchen, man nehme den Komiker Nr. 1, beschwingte und temperamentvolle Tänze, zündende Musik und etwas gekonnte Artistik, die mehr Überleitung denn Handlungselement ist, sowie die gewohnte moderne und geschmackvolle Ausstattung. Sicher - auch das Palastical Nr. 4 findet, unterhält, amüsiert und begeistert sein Publikum. Es muß aber klar ausgesprochen werden, daß mit diesem Programm kein größerer Schritt zur neuen Revue getan wurde. Und das ist schade, denn die Voraussetzungen waren gegeben."
H.M.: Er macht det schon, Palastical Nr. 4 im Friedrichstadt-Palast. In: Neues Deutschland, Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 26. März 1968.
Bühnenbild von Wolf Leder. © Archiv Friedrichstadt-Palast, Inv.-Nr. A19405.
Fotograf: Karl Leher.
|
Medien / Publikationen
Literatur
- Wolfgang Carlé, Heinrich Martens: Kinder, wie die Zeit vergeht, Eine Historie des Friedrichstadt-Palastes Berlin. Berlin (DDR): Henschel 1987.
- Eberhard Cohrs: Der Kleene mit der großen Gusche, das Beste von Eberhard Cohrs. Berlin: Eulenspiegel 2010.
Kommentar
Die Produktion war eine Zusammenarbeit zwischen dem Friedrichstadt-Palast und der VVB Musikinstrumente und Kulturwaren Plauen. (VVB = Vereinigung Volkseigener Betriebe)
Empfohlene Zitierweise
"Er macht det schon!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 16. Juli 2021.