Sie sind hier: Startseite Inhalte Drei Herren aus Verona

Drei Herren aus Verona

Rock-Musical nach Shakespeares 'Two Gentlemen of Verona'


Musik von Improved Sound Limited / Kompositionen von Axel Linstaedt
Text von H. C. Artmann und Nicolas Brieger

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 16. Juni 1972
Schauspielhaus, Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Improved Sound Limited
  • Regie: Nicolas Brieger
  • Bühne: Rolf Gittenberg
  • Kostüme: Margret Kaulbach

 

Besetzung:  

  • Der Herzog von Mailand: Erich Ude
  • Valentin, ein Gentleman aus Verona: Michael Holm
  • Proteus, ein Gentleman aus Verona: Peter Pichler
  • Antonio, Vater des Proteus: Carl Worzel
  • Panthino, Butler des Antonio: Helmut Kempken
  • Eglamour, dessen Bruder in Mailand: Helmut Kempken
  • Turio, ein Herr aus Mailand: Walter-Albert Müller
  • Speed, Diener des Valentin: Dietmar Mues
  • Launce, Diener des Proteus: Jürgen Cziesla
  • Silvia, Tochter des Herzogs: Barbara Petritsch
  • Julia, Dame aus Verona: Birke Bruck
  • Lucetta, deren Mädchen für alles: Regina Lemnitz
  • Drop outs: Dorle Mörbitz / Elke Griesbach / Martin Flügel / Jost Hinrich Busse / Arno E. Hausch

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 16. Juni 1972 Schauspielhaus, Nürnberg

 

 

 

Inhaltsangabe


"Die schon bei Shakespeare zusammengewürfelte Gesellschaft aus blaublütigen Liebhabern und von Amors Pfeilen getroffenen Edeldamen, aus eitlen Hofschranzen und ausgebeuteten Stiefelknechten wollten Artmann und Brieger in ihrer Traumfabrik mit ideologischem Kleister und aufgepropften Songs zu einem Spiegelbild für heute, zu einer Parodie des Eitelkeitsmarktes und der weltflüchtigen Meditationszirkel umfunktionieren."

Hans Betram Bock: Im Dickicht des Nonsens. Nicolas Briegers und H. C. Artmanns Bearbeitung des Shakespeare-Stückes enttäuschte: ohrenbetäubender Langweiler. In: Nürnberger Nachrichten,  Nr. 139, 19. Juni 1972, Seite 23 / Kultur.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Artmann, der am Hofe zu Mailand zeitweise barocke Redensarten verschleudern läßt, kümmerliche Zoten nicht vergaß und bei den erfundenen Songtexten nicht selten Assoziationen zu deutschen Schnulzenproduktionen provoziert, hatte in dem Arrangeur Nicolas Brieger einen überforderten, konzeptionslosen Bühnenpartner gefunden.

[...] Während Brieger sich von vielerlei modischem Firlefanz, von Golfspieleinblendungen, Radfahren, Dop-Out- und Jesus-People-Imitationen faszinieren ließ, hatte er den Kampf mit den Schauspielern und der Rockband bereits verloren. Brieger wollte das Musical-Klischee durchbrechen, die Songs in die verfälschte Vorlage integrieren und produzierte somit einen leerlaufenden, ohrenbetäubenden Langweiler.

Die Hardrock-Nummern, durchaus raffiniert arrangiert, mit Elementen der Folkmusic, des Blues, des elisabethanischen Chansons, gezeichnet mit transzendenten und maschinellen Sound, wirken aufgepappt, überdecken die fast immer hilflos mit den Mikrophonen in den Kulissen stehenden, laufenden und liegenden Sänger-Mimen.

[....] Das Musical 'Hair' ist gegen Nürnbergs 'Drei Herren aus Verona' ein Geniestreich."

Hans Betram Bock: Im Dickicht des Nonsens. Nicolas Briegers und H. C. Artmanns Bearbeitung des Shakespeare-Stückes enttäuschte: ohrenbetäubender Langweiler. In: Nürnberger Nachrichten,  Nr. 139, 19. Juni 1972, Seite 23 / Kultur.

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Drei Herren aus Verona". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. September 2022.