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Dear Evan Hansen

Musical


Musik und Gesangstexte von Benj Pasek & Justin Paul
Buch von Steven Levenson
Deutsche Übersetzung von Nina Schneider

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 11. Oktober 2024
Stadttheater, Fürth, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Jürgen Goriup
  • Regie und Bühnenbild: Markus Olzinger
  • Choreografie: Wei-Ken Grosmann-Liao
  • Kostüme: Elisabeth Sikora
  • Licht: Ingo Kelp
  • Ton: Roland Baumann / Johannes Schweiger

 

Besetzung:  

  • Evan Hansen: Denis Riffel
  • Heidi Hansen: Anna Thorén
  • Zoe Murphy: Michaela Thurner
  • Connor Murphy: Jelle Wijgergangs
  • Cynthia Murphy: Monika Maria Staszak
  • Larry Murphy: Yngve Gasoy-Romdal
  • Jared Kleinman: Savio Byrczak
  • Alana Beck: Vanessa Heinz

 

 

 

Hansen1

Denis Rüffel (als Evan Hansen), Jelle Wijgergangs (als Connor Murphy)

(c) Markus Olzinger

 

 

Premierenchronik

USA UA 4. Dezember 2016 Musik Box Theatre, New York
GB EA 19. November 2019 Noel Coward Theatre, London
A Dspr. EA 22. März 2024 Stadttheater, Gmunden
D EA 11. Oktober 2024 Stadttheater, Fürth

 

 

 

Inhaltsangabe


"Der Teenager Evan Hansen leidet unter Angststörungen und gilt in der Schule als ungewöhnlicher Außenseiter. Einer von mehreren, an sich selbst adressierten Briefen, die er im Rahmen seiner Therapiestunden schreiben soll, gerät zufällig in die Hände seines Mitschülers Connor Murphy, der kurze Zeit später Selbstmord begeht. Als Connors Eltern den Brief bei ihrem Sohn finden, nehmen diese an, dass Evan dessen bester Freund gewesen sei. Dabei verstrickt sich Evan immer mehr in ein Geflecht aus Lügen, aus dem er erst zu entkommen vermag, wenn er sich selbst erkennt und annimmt wie er ist. Die Kernbotschaft des Stückes ist: Du bist nicht allein. Und dass es immer einen Weg aus den dunklen Gedanken heraus gibt, auch, dass man als vermeintlicher Außenseiter gesehen und gehört wird."

(aus: online Presse-Info des Produzenten zur Deutschsprachigen Erstaufführung)

 

 

 

Kritiken

 
"Es war nicht die erste Produktion, bei der das Stadttheater Fürth und der Musicalfrühling Gmunden miteinander kooperiert haben – auch bei Andrew Llyod Webbers 'Die Frau in Weiß' kamen die Liebhaber des Genres bereits in den Genuss, dieselbe hochwertige Produktion erst in Gmunden und dann in Fürth sehen zu dürfen. Dies ist vor allem deswegen so begrüßenswert, da Gmunden zwar immer eine Reise wert ist, aber viele dann doch vor der langen Strecke zurückschrecken und Fürth für deutsche Musicalenthusiasten doch einfacher zu erreichen ist. Die Produktionen, die von dem Intendanten-Paar Elisabeth Sikora und Markus Olzinger ausgesucht und mit sehr viel Herzblut auf die Bühne gebracht werden, zeugen immer von hoher Qualität und einer hochkarätigen Besetzung, die auch hier, in Fürth, einmal mehr zu überzeugen wusste.

Das Ensemble war nahezu unverändert, lediglich steht hier Monika Maria Staszak als Cynthia Murphy statt Annemieke van Dam auf der Bühne und erfüllt die Rolle von Connors Mutter mit sehr warmer, weicher Stimme und schauspielerisch-mütterlicher Herzlichkeit. Wunderbar die dann wiederfindend-verliebten Blicke, die ihr Bühnenehemann Yngve Gasoy-Romdal ihr zukommen lässt. Gesanglich sind alle Darsteller auf höchstem Niveau, die Spielenergie speziell zwischen Conner (Jelle Wijgergangs), Jared (Savio Byrczak) und Evan (Denis Riffel) war besonders in 'Dann mach´s mal gut' umwerfend erfrischend. Hier und in einigen anderen Momenten war zu erkennen, dass zwischen der gesehenen Premiere in Gmunden und jetzt nicht nur einige Zeit, sondern vor allem auch die komplette Spielserie lag, wo sie sich ganz offensichtlich die Charaktere noch mehr zu eigen gemacht haben und nun in Fürth mit etwas routinierterem Charme schauspielerisch kleine Zwischentöne einbauen konnten, die alles noch kraftvoller, fast noch natürlicher, als wäre es gar nicht mehr geschauspielert, wirken ließen."

Sabine Haydn: Ein weiterer guter Tag. "Dear Evan Hansen" sorgt auch in Fürth für ein begeistertes Publikum. In: blickpunkt musical (online), 14. Oktober 2024.

 

"Das Bühnenbild (Markus Olzinger) wurde nach seinem Umzug von Gmunden nach Fürth auf die hiesigen Begebenheiten angepasst und schmiegt sich äußerst gut in die Umgebung des Stadttheaters ein. Relativ schlicht gehalten, kommt es mit wenigen Umbauten aus und kann somit perfekt die komplexe, tiefgründige Handlung unterstreichen. Fahrbare Wände und ein drehbares Bett- und Regalgestell geben den Rahmen für Evans Jugendzimmer, eine sich stets hebende und senkende Wand öffnet den Raum zur Wohnung der Murphys, in die geschickt auch der Blick in Connors ehemaliges Zimmer verbaut ist. Die Choreografien (Wei-Ken Grosmann-Liao) und Kostüme (Elisabeth Sikora), welche haargenau auf jeden Charakter zugeschnitten sind, unterstreichen dies und sorgen für die passende Atmosphäre. Somit weiß man zugleich, wann man sich in der Highschool in der Schülerschar wiederfindet oder am Abendbrottisch der Murphys Platz nimmt. Licht (Ingo Kelp) und Ton (Roland Baumann, Johannes Schweiger) untermalen die schwierige Thematik auf eine ganz besondere Art und Weise und sorgen durchweg für Gänsehautmomente. Geschickt zum Einsatz kommt eine tragende LED-Wand, die immer wieder als Smartphone-Bildschirm verwendet wird und somit die durchbohrenden Blicke von Evans Klassenkameraden in Übergröße erscheinen lässt.

Getragen wird das Stück von acht brillanten Darstellerinnen und Darstellern, die allesamt durch Charakterstärke und extrem ausdrucksstarke Stimmen überzeugen. Dies ist auch nötig, schließlich bringt die Thematik die notwendige Tiefe und Rollenschärfe mit sich, welche es glaubhaft und mit der richtigen Prise Vorsicht zu transportieren gilt."

 

"Nicht zuletzt durch die Verbindung von ernsten Themen wie Suizid, Angststörungen, Depression oder Trauer mit sehr positiven Aussagen und einer gut geschriebenen Geschichte von Steven Levenson sprach die Washington Post bei der Uraufführung von 'einer der bemerkenswertesten Shows in der Geschichte des Musiktheaters'. Dazu beigetragen hat zweifellos auch die gelungene Musik von Benj Pasek und Justin Paul, die unter anderem auch bei den beiden bekannten Filmen 'La La Land' und 'The Greatest Showman' zusammengearbeitet haben. Mit 'Du wirst gesehen' hat 'Dear Evan Hansen' zudem eine der bemerkenswertesten Szenen vor der Pause zu bieten. Da die Texte in diesem Musical sehr handlungstragend sind, ist es sehr erfreulich, dass die deutsche Übersetzung von Nina Schneider als sehr gelungen bezeichnet werden kann und es dem Zuschauer ermöglicht, sich ganz auf das Stück einzulassen. Regie und Bühnenbild stammen von Markus Olzinger. Das Bühnenbild überzeugt durch eine geschickte Herangehensweise, die verschiedenen Räume mit relativ einfachen Mitteln darzustellen. Evans Zimmer wird in Form eines Bettgestells immer wieder ferngesteuert auf die Bühne gefahren. Im Bühnenhintergrund befindet sich die Wohnung der Murphys, die einfach durch eine Wand verdeckt werden kann. Hinzu kommen einige LED-Wände, auf denen sehr eindrucksvoll die Videotelefonate der Protagonisten gezeigt werden, die aber auch in einigen Schlüsselszenen der Produktion für weitere sehenswerte Effekte genutzt werden. Da Bilder bekanntlich mehr als 1000 Worte sagen, sei an dieser Stelle ausdrücklich auf den am Ende verlinkten Trailer verwiesen, der einen sehr passenden Einblick in dieses Bühnenbild gibt.

[...] Insgesamt beweist Dear Evan Hansen wieder einmal eindrucksvoll, wie vielfältig das Genre Musical ist und welche großartigen Produktionen mittlerweile an den verschiedenen Theatern des Landes zu finden sind. Das Premierenpublikum in Fürth zeigte sich begeistert und dankte allen Beteiligten mit großem Applaus. Die Zuschauer waren zum Teil von weit her angereist, wie die Intendantin in einer kurzen Ansprache vor der Vorstellung nicht ohne Stolz verkündete.“

Markus Lamers: Fürth: "Dear Evan Hansen", Benj Pasek und Justin Paul. In: Der Opernfreund (online) - Deutschland ältestes privates Opernmagazin, 13. Oktober 2024.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Dear Evan Hansen". Original Broadway Cast, 2016. Atlantic Records. (1xCD)
  • "Dear Evan Hansen". Original Film Soundtrack, 2021. Interscope Records 003452302. (1xCD)

 

DVD / Video

  • "Dear Evan Hansen". Verfilmung, 2021. Studio Distribution Services. (1xBluray)

 

Literatur

  • Val Emmich (mit Steven Levenson, Benj Pasek & Justin Paul): Dear Evan Hansen. Roman nach dem gleichnamigen Musical, Aus dem Amerikanischen von Catrin Frischer. München: cbj (Kinder- und Jugendbuchverlag) 2019.

 

 

Kommentar 

 

Die deutsche Erstaufführung ist eine Kooperation mit dem "Musical Frühlings" in Gmunden.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Dear Evan Hansen" Fürth]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 15. Oktober 2024.