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DAVOR/DANACH (Before After) [Berlin]

Eine Musical-Lovestory


Musik, Songtexte und Konzept: Stuart Matthew Price
Buch und ergänzende Songtexte: Timothy Knapman  
Deutsche Übersetzung von Robert G. Neumayr

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 23. Mai 2025
WABE, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Lidia Lalendareva
  • Regie /Design Bühnenbild: Michael Heller
  • Umsetzung Bühnenbild: Moritz Piefke

 

Besetzung:  

  • Ami: Sidonie Smith
  • Ben: Dennis Weissert

 

 

 

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Plakat "DAVOR/DANACH" OFFstage Germany.

 

 

Premierenchronik

J UA ?. November 2014 Theater 1010, Tokyo
GB EA 9. Februar 2024 Southwark Playhouse, London
A Dspr. EA 10. April 2024 Theater Spielraum, Wien
D EA 23. Mai 2025 WABE, Berlin

 

Anmerkung: Die Deutsche Erstaufführung in Berlin war eine Produktion der OFFstage Germany e.V., Berlin.
Am 28. September 2014 fand die erste öffentliche Vorführung von "Before After" als Workshop im St. James Theatre, London, statt. 

 

Inhaltsangabe


"Wir alle haben diese eine große, verlorene Liebe – die, die unser Herz brach, uns in unseren Träumen verfolgt und die wir niemals vergessen können. Aber was wäre, wenn das Schicksal dir eine zweite Chance geben würde? Würdest du die Dinge dieses Mal richtig machen? 

Ami und Ben waren einst unsterblich ineinander verliebt, doch das Schicksal trennte ihre Wege. Jahre später begegnen sie einander zufällig unter einem Baum in einer malerischen Hügellandschaft wieder. Während Ami ihn sofort erkennt und die gemeinsamen Erinnerungen aufleben, bleibt Ben distanziert – ein Autounfall hat sein Gedächtnis ausgelöscht, und mit ihm die Erinnerung an ihre Liebe. Die Vergangenheit war geprägt von Missverständnissen und Fehlern, die ihre Beziehung belasteten. Doch nun, befreit von den Schatten früherer Zeiten, stellt sich die Frage: Können Ami und Ben diese zweite Chance nutzen, um ihr gemeinsames Glück zu finden um ein neues Kapitel ihrer Liebesgeschichte zu schreiben?"

(Inhaltsangabe Homepage wabe-berlin.info.de, 2025).

 

 

 

 

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Sidonie Smith & Dennis Weissert. Foto: OFFstage Germany.

 

 

Kritiken

 
"Es ist wirklich verflixt: manchmal knirscht es in der Liebe nach anfänglicher Glut binnen kurzer Zeit. Gründe lassen sich turmhoch addieren, am Ende steht meist die Trennung. Ami und Ben können davon ein Lied, besser ein ganzes Musical singen. Die beiden verloren sich irgendwann in zermürbenden Konflikten. Sie war immer zu nah an ihrem Vater, er ziemlich verpeilt. Plötzlich treffen sie erneut aufeinander. Bei Ami regt sich sofort die verblichene Zuneigung, ihr ehemaliger Freund erinnert sich aber seit einem Autounfall an gar nichts mehr. Gibt es da überhaupt eine Chance aufs Happy-End? 'Davor/Danach' gibt die Antwort nach vielen Schleifen erst ganz am Schluss. Das Stück aus der Feder von Stuart Matthew Price (Musik/Liedtexte) sowie Timothy Knapman (Buch/Liedtexte) blättert die recht ungewöhnliche Love-Story wie eine Soap Opera auf. Nach der Uraufführung in Tokio (2014) erlebt es in der Berliner WABE erstmals eine deutsche Produktion, ausgeführt von OFFstage-Germany, ein Verein, der kleine Formate mit professionellen Besetzungen realisiert.

[...] Regisseur und Choreograf Michael Heller assistiert beiden mit Kennerblick, kitzelt Leidenschaft aus ihren Aktionen, balanciert zwischen wallender Libido und tiefem Zweifel. Die oft lyrischen Songs beschreiben Achterbahnen, markieren Reminiszenzen und Aufbrüche, pulsierende Lust und dunkel timbrierten Balladenton. Lidia Kalendareva hält die Zügel straff und inspiriert ihre Band mit Klavier, Gitarre und Cello zu eindringlichen Klangmomenten mit persönlichen Noten. Die gute Übersetzung von Robert G. Neumayr fällt flüssig aus, plumpst nie in gedrechselte Dialoge oder holperige Liedtexte.

Trotzdem hat das Stück auch Schwächen. Die Übergänge zwischen Rückblenden und Gegenwart verwaschen, es fehlen dramaturgische Zuspitzungen, Spannungsbögen bauen sich eher selten auf. Gestrafft und ohne Pause würde die Geschichte vermutlich stringenter wirken. 'Davor/Danach' erinnert gelegentlich an 'Next to Normal' oder die Musicals von Jason Robert Brown und steht einem Stephen Sondheim deutlich näher als Andrew Lloyd Webber. Das sparsame, abstrakte Bühnenbild (Michael Heller/Moritz Piefke) fokussiert im zweiten Teil die Kunstwerke, mit denen der wenig ambitionierte Ben in Amis Galerie ausstellen soll. Wie ein Puzzle füllen sich dabei Gedächnislücken, die dem jungen Mann seine frühere Identität zumindest teilweise zurückgeben. Das hat durchaus anrührende Momente, schafft eine gewisse Intensität."

Jürgen Rickert: Davor/Danach. Liebe auf den zweiten Blick. In: musicals today, 24. Mai 2025. [https://www.musical-today.de/berlin-davor-danach/], aufgerufen 1. Juli 2025.

 

 

"Der Clou des bereits 2014 geschriebenen, und jetzt erstmalig in Deutschland gezeigten Musicals, ist, dass Timothy Knapmans Buch abwechselnd in zwei zeitlichen Ebenen spielt. So erlebt das Publikum in einem Erzählstrang die Gegenwart mit Neustart und Entwicklung der Liebesbeziehung, während der zweite rückblickend chronologisch Aufbau, glückliche Höhepunkte und das von Missverständnissen geprägte Aus der ersten Auflage beleuchtet. Wie der Musical-Titel verspricht, springt die voller dramaturgischen Wendungen gespickte Handlung zwischen dem Davor und dem Danach hin und her. Auch wenn Einiges davon sehr ausführlich geraten ist und die ein oder andere Straffung möglich wäre: Dieses hochkomplexe wie leicht wehmütig geratene Stück erzählt gekonnt, woran Beziehungen scheitern können und regt dazu an, die eigene Lebenssituation zu reflektieren.

Die manchmal auch sehr überraschend innerhalb einer Szene eingebauten Zeitsprünge der Handlung erfordern die volle Konzentration des Publikums. Regisseur Michael Heller gelingt mit einfachen Mitteln das Meisterstück, den Wechsel zu illustrieren. Bei in der Gegenwart spielenden Szenen trägt Ami eine blaue Kurzhaarfrisur und eine lange, helle Wollstrickjacke, in der Vergangenheit sind ihre langen Haare dunkelbraun und sie ist nur mit einem weißen Top bekleidet. Auch bei Ben wird die Zeitebene durch zwei verschiedenfarbige Oberteile zur Jeans bestimmt, sodass die Zuschauer immer genau orientiert sind, ob es ums Davor oder das Danach geht.

Michael Heller gibt beiden Figuren klare Profile, lässt sie lieben, zweifeln, leiden und hoffnungsvoll in eine gemeinsame Zukunft schauen. Seine Inszenierung macht Höhepunkte wie Untiefen der (wieder aufgefrischten) Liebesbeziehung sicht- wie erlebbar und nimmt das Publikum mit auf eine ganz großartig gelungene Achterbahnfahrt der Gefühle. Da kullern im Zuschauerraum auch schon einmal ein paar Tränchen!"

Kai Wulfes: DAVOR/DANACH. Eine Musical Love Story. In: musicalzentrale (online), 25. Mai 2025 [https://musicalzentrale.de/131953/davor-danach-2/], aufgerufen 1. Juli 2025. 

 

 

 

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Sidonie Smith & Dennis Weissert. Foto: OFFstage Germany.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Before After". Studio Cast, 2016. SimG Records SimGR-CD031. (1xCD).

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"DAVOR/DANACH (Before After) [Berlin]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 1. Juli 2025.