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Damals in Prag

Musical in zwei Teilen


Musik von Jochen Allihn
Text von Hansjörg Schneider und Brigitte Wulkow 
Mitarbeit von Marga Roland

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 4. Januar 1985 
Theater, Meiningen, DDR

  • Musikalische Leitung: Werner Storch
  • Regie: Fred Grasnick
  • Ausstattung und Kostüme: Wolfgang Stärke
  • Choreographie: Marlies Fritsche
  • Chöre: Wolfgang Liesk

 

Besetzung:  

  • Liane Werner, Tänzerin: Ute Dähne
  • Peter Rosenthal, Sänger: Siegfried Kansy
  • Magda Schöner, Garderobiere: Eva-Maria Linke
  • Dr. Grosse, Jurist: Horst Krause
  • Irene Baum, Stenotypistin: Andrea Schwanecke
  • Willi Schaper, Schriftsetzer: Reinhard Schulze
  • František Holob, Kanzleichef des Nové divadlo in Prag: Hermann Kircher
  • Jan Dudek, Direktor des Nové divadlo (auch Nero): Wolfgang Dietrich / Lothar Froese
  • Grieshuber, Regisseur an einem reichsdeutschen Theater / Antonin Lysenka, Pianist des Nové divadlo (auch Dünner Koch): Karl-Heinz Koch
  • Autor / Silberstein, Direktor eines sudetendeutschen Kurtheaters: Karl-Heinz Brinkmann
  • Intendant, eines reichsdeutschen Theaters / der andere Polizeiagent (12., 19., 20. Bild) / Oberregisseur eines sudetendeutschen Provinztheaters: Rudolf Rehfeld / Heinz Viehring
  • Zeitungsverkäufer / Komponist / Dicker Koch: Helmut Heil
  • Zeitungsverkäufer / Frankenhausen (Darsteller des Ministers) / Sprecher (1. und 26. Bild) / Schlagersänger: Lutz Papstein
  • Zeitungsverkäufer / Beamter der Zensurstelle in Prag: Olaf Zimmlinghaus
  • Zeitungsverkäufer / Hasso von Schenk, Sänger an einem reichsdeutschen Theater: Helmut Weidel
  • Mann an der Rezeption des Hotel "Esplanade": Bernd Hofmann
  • Fiesl (Kellner): Bernd Sieber
  • Brünette (3. Bild) / Zimmermädchen (20. Bild): Helga Leidhold
  • Zelenka: Hannelore Zimmlinghaus
  • Vorsitzende eines Flüchtlingkomitees in Prag: Ines Kurz-Marggraf
  • Dunkelhaarige (3. Bild): Ingrid Köhler
  • Dünne (3. Bild): Christa Froese
  • Mädchen (3. Bild): Manuela Mirtschin
  • Blondine (3. Bild): Doris Eisenacher / Carmen Werschke
  • Ein Herr (3. Bild) / Der vom Nebentisch (11. Bild): Hans Kober
  • Ein Gast (11. Bild) / Anderer Gast (18. Bild): Dieter Mirtschin
  • Ein dritter Gast (11. Bild): Willi Held
  • Garderobiere (15. Bild): Willi Held / Gerd-Peter Schulze
  • Einer (11. Bild): Günter Schneemann / Gerd-Peter Schulze
  • Dicker (3. Bild) / Ein anderer Gast ( 11. Bild) / Ein Gast (18. Bild): Günther Meerbach
  • Ein anderer vom Nebentisch (11. Bild): Eberhard Rädel
  • Mitglieder eines Großstadttheaters / Gäste der Premierenfeier / Hotelgäste / Straßenpassanten / Kneipen- und Tingeltangel-Besucher / Mitglieder des Nové divadlo / Theaterpublikum / Emigranten / Hotelpersonal: Mitglieder des Chores und Balletts des Meininger Theaters / Statisterie

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 4. Januar 1985 Theater, Meiningen

 

Anmerkung: In Rahmen der üblichen Ringuraufführungen wurde 'Damals in Prag' auch an den Bühnen in Erfurt und Zeitz inszeniert.

 

 

Inhaltsangabe


"Die Handlung setzt 1933 ein. Der erfolgreiche jüdische Operettentenor wird verhalten, aber deutlich, in seinem Theater zurückgesetzt. Seine Partnerin überredet ihn zu einer Prag-Reise. Hier treffen sie viele Deutsche, aber Peter kann nur schwer begreifen, daß auch er längst ein Emigrant ist. Schließlich nimmt er das Angebot eines sudetendeutschen Kurtheaters an, verliert die Stellung jedoch wegen seiner jüdischen Herkunft und den politischen Aktivitäten Lianes, die sich in einer antifaschistischen Revue engagiert. Seine Einstellung sich der Gunst der Nazis durch Stillhalten zu erkaufen, gibt er erst auf, als Liane von Gestapo-Agenten ins Reich verschleppt wird."

Moritz Jähnig: Berührendes Thema mit großer innerer Bewegung. In: Neue Zeit, Tageszeitung der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 259, Seite 4, 5. November 1985.

 

 

 

Kritiken

 
"In Meiningen (Regie: Fred Grasnick) wurden die szenischen Verwandlungen mittels Drehbühne und aus den Zügen kommenden konkret-atmosphärischen Details bewerkstelligt (Ausstattung: Wolfgang Stärke a. G.). Das häufig notwendige Drehen der Bühne verursachte mitunter Einschnitte, die auch kleine und weniger wichtige Szenen mit der Erwartung von Bedeutsamkeit belastete.

In Meiningen fiel mir auf, vielleicht gerade wegen des ablesbaren Bemühens des Regisseurs um Dialoge und Situationen, wie schwer lange Dialogszenen zu bewältigen sind, wenn sie vom Darsteller allein getragen werden müssen, anstatt ihn zu tragen. Da die Musiken auch nicht immer dazu angetan waren, den Protagonisten Anläufe für Szenen oder Höhepunkte für dieselben zu schaffen, hatte es beispielsweise Siegfried Kansy als Peter sehr schwer, glaubhaft zu sein, vor allem in der großen Auseinandersetzung mit Liane.

[...] Es ist mutig und engagiert, daß drei unserer Theater sich des schwierigen Werkes angenommen haben, weil bei allen Divergenzen zwischen berechtigtem Anspruch der Vorlage und den Umsetzungsmöglichkeiten ein nationaler Versuch, auch in diesem Genre Geschichte aufzuarbeiten, längst fällig war, und mich freut, daß bei allen Machern Ausweichen auf Unverbindlichkeit nicht gefragt war."

Elke Schneider: Großer Anspruch - schwer umzusetzen. Zur Ringuraufführung 'Damals in Prag'. In: Theater der Zeit, Heft 1/1986, Seite 52-53.

 

"Das Nachfolgende möchte ich nicht als Rezension aufgefaßt werden, es sollen lediglich einige erste Eindrücke sein von der Ringuraufführung 'Damals in Prag' im Meininger Theater. [...] Für meine Begriffe hatte es kaum dramatische Konflikte, keine dramaturgisch gut geschürzte Fabel. Die Schicksale liefen weniger mit- und gegeneinander als parallel. Das Musical endet ohne Höhepunkt, ohne richtigen Schluß, mittendrin.

[...] ...zweitens von der Musik. Sie war vom musikalischen Einfall und von der Instrumentation (bzw. Arrangement) her wenig originell und einprägsam, zu arm an Substanz, ja mitunter nur vorder- und nicht tiefgründig charakterisierend.

[...] Fred Grasnick schien redlich bemüht gewesen zu sein, Längen des Stückes einfallsreich zu überbrücken, sich aber nicht in Showeffekten zu verlieren, sondern den Handlungsfaden konsequent zu verfolgen. [...] Resümee: Ein großes, ernstes Thema, das den riesigen Aufwand rechtfertigen würde, wäre es ein in jeder Weise gelungenes Meisterwerk."

Herta Müller: Ein großer Aufwand für ein großes Stück? Das neue Musical 'Damals in Prag' am Meininger Theater. In: Freies Wort, Suhler Tageszeitung, [ohne Datumsangabe].

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Damals in Prag". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 27. Oktober 2021.