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Connie und der Löwe

Musical in zwei Akten


Musik von Rolf Zimmermann
Text von Klaus Eidam

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 12. Mai 1968
Landestheater, Halle, DDR

  • Musikalische Leitung: Volker Münch
  • Regie: Klaus Winter
  • Choreografie: Henn Haas
  • Bühnenbild: Rolf Klemm

 

Besetzung:  

  • Egon: Dietrich Holfter
  • Cornelia Mai, genannt Connie: Jutta Peters
  • Karla: Hannelore Dolge
  • Teo: Peter Sindermann
  • Heinz: Horst Krüger
  • Andreas Brenck: Jörg Kaehler
  • Hella Daniel: Beate Lenk
  • Tänzer (Apachen-Tanz): Greti Emmer / Werner Wiebach

 

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 12. Mai 1968 Landestheater, Halle

 

 

 

Inhaltsangabe


Andreas Brenck, TV-Regisseur einer bisher erfolgreichen Show mit der Sängerin Hella Daniel, wird von seinem Produzenten aufgefordert, ein neues Sendeformat zu entwickeln, da die Einschaltquoten der Sendung fallen. Da kommt dem TV-"Löwen" die flotte Connie, Aushilfkabelträgerin mit  dem Plan Elektronik zu studieren, gerade recht. Sie könnte das neue frische Gesicht im Fernsehen werden. Er versteht es, sie zu formen und gleichzeitig ihren Freunden zu entfremden und sie dazu noch gegen Hella Daniel auszuspielen. Es kommt zum Verwürfnis und Rauswurf Connies. Brenck wird seine Sendereihe los, Hella trennt sich von ihm und geht auf Tournee und Connie ist zu ihren Freunden zurückgekehrt. Am Ende jedoch zeigen die jungen Leute dem alten "Showlöwen" worauf es ankommt. Connie gibt im entscheidenden Momenten jedoch nicht Brenck ihr Jawort, sondern ihrem langfährigen Freund Teo.

(Klaus Baberg)

 

 

 

 

Kritiken

 
"Autor und Komponist sind zwar ehrlich bestrebt, unser Leben zu gestalten, aber bei der Umsetzung ihrer Fabel beweisen sie zu wenig Selbstvertrauen, senken sie zu oft ihre Blicke noch in Richtung der klassischen Operettendramaturgie. Die so lebendige Geschichte von der Ingenieurstudentin Cornelia Mai, die der Fernsehregisseur Andreas Brenck auf der Suche nach einem neuen Talen für seine Revue-Sendereihe entdeckt, die sich aber am Ende nicht in das Klischee seiner Vorstellungen von moderner Bildschirmunterhaltung einordnet, wird vom Autor Klaus Eidam in ein fast ebenso unpassendes Korsett gezwängt, wie das, aus dem er seine Titelheldin mit Erfolg ausbrechen läßt. Und das ist schade, denn diese Connie in ihrer temperamentvoll-witzigen Vitalität, in ihrer Mischung aus Herz und Schnauze, findet im heiteren Musiktheater, außer in der Eliza Doolittle, kaum eine Parallele.

Nichts dagegen, daß sich Eidam den attraktiven Hintergrund des Massenmediums Fernsehen zum Handelsort gewählt hat. Auch beileibe nichts dagegen, daß er dabei teilweise parodiert; aber sein Regisseur Brenck wirkt in seiner Sturheit streckenweise eben doch ein wenig antiquiert. [...] Aber keine noch so kritische Einschätzung mindert den verdienten Erfolg des neuen Werkes - das übrigens vom Premierenpublikum mit sehr viel Beifall bedacht wurde - mindert das Verdienst seiner Schöpfer und Interpreten, die den Weg ins Neuland der heiteren Muse beschreiten."

Gerd Focke: Vom Leichten, das schwer zu machen ist. Zur Uraufführung des Musicals "Connie und der Löwe". In: Freiheit, Nr. 121, 21. Mai 1968.

 

 

"Daß Connie einmal einer Art Singe-Gruppe angehörte, daß sich dies alles um unsere Gegenwart bemühen will, ehrt zwar den Versuch, provoziert indessen auch direkt unangebracht wirkende Lacher. Dabei fängt alles ganz nett an, es gibt einige moderne, spritzige Dialoge, es gibt auch zuweilen eingängige Melodien. Vielleicht wird die Möglichkeit zum gelegentlichen Mitsingen dem Musical 'Connie und der Löwe' Besucher und Liebhaber einbringen. Der eigentlichen Fabel darf man dies mit gutem Gewissen kaum wünschen, es ist die Fabel einer Operette, über die man lieber hinwegsehen möchte.

[...] Auf dem Wege, die heitere Muse für uns neu zu entdecken, läßt das Theater Haare, wird vielleicht noch mehr Haare lassen müssen. Aber es läßt sich nicht verdrießen. Sehen wir das Positive in 'Connie und der Löwe' darin, sehen wir es uns zunächst immerhin an."

Wolf: Man kann eigentlich mitsingen..."Connie und der Löwe" - Uraufführung des Landestheaters. In: Die aktuelle Wochenzeitung, Nr. 21, 22. Mai 1968.

 

 

"Zimmermann hat zweifellos eine besondere Ader für einen überwiegend melodisch empfundenen Unterhaltungston, der in Liedern und Songs verschiedenster Prägung klar zum Ausdruck kommt. [...] In der Vielfalt, Frische und emotionalen Sauberkeit seiner Lieder, Songs und Tänze will Zimmermann einen gangbaren Weg zeigen, der jenseits der Beatmusik zu einem ansprechenden Musizieren führt, das Unterhaltung, Gefühlstiefe, Bewegungsdrang und echte musikalische Aussage zu einem großen Organismus zusammenfügt. Weniger glücklich scheinen hingegen die 'Zwischenaktmusiken', die den Bühnenumbau bei offener Szene untermalen Hier wird häufig fehlende musikalische Substanz durch Parodie und potpourrieartige Aneinanderreihung 'ersetzt'.

Die hallesche Uraufführung erlebt unter der umsichtigen Leitung des mit dem Genre dieser Musik gut vertrauten Kapellmeisters Volker Münch eine recht lebendige musikalische Wiedergabe. [...] Die sängerischen Darbietungen der einzelnen Darsteller sind freilich unterschiedlich, ist es doch nur wenigen vergönnt, sängerisch und darstellerisch gleichwertig wirken zu können."

Dr. Ursula Herrmann: Replik zur Uraufführung: "Connie" musikalisch. In: Liberal-Demokratische Zeitung, Nr. 123, 23. Mai 1968.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Musical Melodien". Zwei Einzeltitel,1972. Nova 885015. (1xLP).
  • "Musical Parade 1". Einzeltitel, 1978. Amiga 845 158. (1xLP).
  • "Musical Parade 2". Einzeltitel, 1979. Amiga 845 170. (1xLP).
  • "Melodien aus internationalen Musicals". Einzeltitel, 1978. Amiga 845 151. (1xLP).

 

 

 

 

Kommentar

 
Da der Besetzungszettel zum Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Connie und der Löwe". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 7. Dezember 2023.