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A Christmas Carol - Eine Weihnachtsgeschichte

Musical


Musik von Alan Menken
Gesangstexte von Lynn Ahrens
Text von Mike Ockrent und Lynn Ahrens nach Charles Dickens‘ „A Christmas Carol“
Deutsche Übersetzung von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 30. November 2024 
Theater Pforzheim, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Philipp Haag
  • Regie: Markus Hertel
  • Ausstattung: Erwin Bode
  • Licht: Michael Borowski
  • Choreografie: Mar Rodríguez Valverde
  • Chöre: Johannes Berndt, Johannes Antoni

 

Besetzung:  

  • Ebenezer Scrooge: Markus Wessiack
  • Lampenanzünder / Geist der vergangenen Weihnacht: Joanna Lissai
  • Plakatträger / Geist der heutigen Weihnacht: Bernhard Meindl
  • Alte blinde Frau / Geist der zukünftigen Weihnacht: Jina Choi
  • Jakob Marley: Santiago Bürgi / Steffen Fichtner
  • Fred Anderson / Junger Scrooge: Daniel Nicholson
  • Sally Anderson / Emily: Cecilia Pastawski
  • Mr. Fezziwig: Leopold Bier
  • Mrs. Fezziwig: Lilian Huynen
  • Bob Cratchit: Ingo Wagner
  • Mrs. Cratchit: Franziska Fait
  • Tim Cratchit: Kinderchor des Theaters Pforzheim
  • Martha Cratchit: Kinderchor des Theaters Pforzheim
  • Mrs. Mops / Fan, Scrooges Schwester: Sophia Klemisch
  • Büttel / Richter: Lukas Schmid-Wedekind
  • Mr. Smythe: Jon Geoffrey Goldsworthy
  • Grace Smythe: Kinderchor des Theaters Pforzheim
  • Scrooge (als Kind) / Jonathan: Kinderchor des Theaters Pforzheim
  • Tänzer:innen: Ana Blattner, Irene Branchesi, Chaerin Gwak, Nayoung Kim, Stavali Portegijs, Gauthier Hemmerlin

 

 

 

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Jon Geoffrey Goldsworthy (als Mr. Smythe), Markus Wessiack (als Ebenezer Scrooge)
und Bernhard Meindl (als Plakatträger / Geist der heutigen Weihnacht)

(c) Theater Pforzheim / Foto: Sabine Haymann

 

 

Premierenchronik

USA UA 22. November 1994 Paramount, New York
GB EA 19. Dezember 2016 Lyceum Theatre, London
D Dspr. EA 30. November 2024 Theater, Pforzheim

 

 

 

Inhaltsangabe


"´Bah! Humbug, dieses Fest!´ Der geizige und grausame Geldverleiher Ebenezer Scrooge hasst Weihnachten. Nicht einmal das Fest der Liebe kann bei ihm Mitgefühl für seinen Neffen oder seine Angestellten wecken. Doch da erscheint ihm ein Geist! Es ist sein verstorbener Geschäftspartner Jacob Marley. Und der kündigt Scrooge den Besuch dreier weiterer Geister an. Wenn der Geldverleiher ihrem Rat nicht folge, erwarte ihn im Jenseits das gleiche scheußliche Schicksal wie Marley. So wird der Geizhals in der Nacht vom Geist der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht besucht, die ihm seine Fehler und ihre tragischen Folgen vor Augen führen. Schließlich kommt der alte Mann zur Vernunft; er versöhnt sich mit seinem Neffen und den Angestellten. Scrooge wird ein Weihnachtsfan!"

(aus: allgemeine Publikumsinformation, Website des Theaters Pforzheim, 2024)

 

 

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Markus Wessiak (als Ebenezer Scrooge), Joanna Lissai (als Geist der vergangenen Weihnacht)

(c) Theater Pforzheim / Foto: Sabine Haymann

 

 

Kritiken

 
"Die deutsche Erstaufführung von ´A Christmas Carol´, Alan Menkens Adaption der Erzählung von Charles Dickens, ist eine echte Überraschung: turbulent, lustig und mit hohem Tempo bestens einstudiert. Der Pforzheimer Intendant Markus Hertel hat die dunkle, moraltriefende Geschichte aus dem alten London komplett aus dem eigenen Ensemble besetzt und liebevoll ironische Lichtlein über dem großen Aufwand an Mensch und Material verstreut. Bis hin zum Kinderchor und den Bühnenarbeitern verfällt das komplette Haus dem Weihnachtsrausch und erspielt sich am Ende der zweistündigen Aufführung eine 20-minütige Standing Ovation. Die sozialkritische Handlung ist inzwischen auch bei uns bekannt. [...]

Die vielen Schauplätze auf dunklen Londoner Straßen oder in engen, aber heimeligen Wohnungen wurden von Erwin Bode liebevoll ausgestaltet und die Szenen gehen nahtlos ineinander über. Menken hat ein Ensemblestück geschrieben, und jeder ist hier mit vollem Einsatz dabei, so klein die vielen Rollen auch sein mögen. Einer der süßesten von sehr vielen lustigen Einfällen: Die Bühnenarbeiter, die unablässig Sofas, Kamine oder geschmückte Weihnachtstische erscheinen lassen, sind als rotgrüne Weihnachtselfen verkleidet, was die gestandenen Männer in gelegentliches Tänzeln versetzt.

Die anfangs durchkomponierte und munter von Schauplatz zu Schauplatz springende Musik nährt sich aus vielen Quellen, oft aus bodenständigen Polkas, aber es gibt auch Latino-Rhythmen, Ariosi, große Chöre und viele Lieder für die fröhlichen Solisten des Kinderchors. Die Texte von Lynn Ahrens wurden von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher flüssig und sehr geerdet übersetzt. Mit dem groß besetzten Orchester unter der gefühlvollen Leitung von Philipp Haag sind hier deutlich mehr Menschen auf und unter der Bühne als in jeder Tourneeproduktion, und das zu wirklich familienfreundlichen Preisen."

Angela Reinhardt: Turbulente Bescherung. A Chrsitams Carol - Eine Weihnachtsgeschichte. In: Musical Today (Online), 3. Dezember 2024 [https://www.musical-today.de/pforzheim-a-christmas-carol/], aufgerufen 4. Dezember 2024.

 

"Den Zauber eines glanzvollen Weihnachtsfestes ohne Konsumzwang, aber mit viel Frohsinn und Menschlichkeit auf die Bühne zu bringen, ist dem Theater mit dem Musical ´A Christmas Carol´ überzeugend gelungen. Die Premiere im ausverkauften Großen Haus wurde vom Publikum begeistert mit tosendem Beifall, Jubelrufen und stehenden Ovationen von Jung und Alt gefeiert.

Man kann dem Musical von Alan Menken und Lynn Ahrens nach der bekannten Erzählung von Charles Dickens also durchaus das Zeug zum Publikumsliebling zusprechen. Wesentlichen Anteil daran hat die durchwegs stimmige, überaus detaillierte und liebevolle Ausstattung des freischaffenden Bühnenbildners Erwin Bode. Er hat das Stück im Biedermeier, der Entstehungszeit der Erzählung verortet. Die mit scheinbar zahllosen Kulissen, Prospekten, Guckkasten-Kleinbühnen, Möbeln und anderen Bauteilen unterschiedlichst variierbaren Spielorten bieten dem Auge genauso viel Abwechslung wie die ausgesprochen geschmackvollen Kostüme. Sogar die Bühnenarbeiter wirken im Wichtelkostüm quasi im Stück mit.

In dieser wunderbaren Szenerie, die aber nicht nur nostalgisch ist, sondern ganz im Sinne Dickens'scher Sozialkritik auch die Wohnstätten der Armen ungeschönt zeigt, hält Regisseur Markus Hertel eine große Menge an Menschen, die sich aus Solisten, Ballett, Chor- und Kinderchor sowie Statisterie zusammensetzt, in sorgsam choreografierter Bewegung. Spots lenken von Anfang an den Blick auf die drei wichtigen Weihnachtsgeister, die Auftritte von singenden und tanzenden Darstellern sind geschickt verwoben."

Uta Volz: Weihnachtsmagie in wunderbarer Szenerie, Musical-Prenmiere von "A Christmas Carol" im ausverkauften Theater. In: PZ Pforzheimer Zeitung, 2. Dezember 2024.

 

"Während das Stück in den USA seit Jahrzehnten bekannt ist, inszeniert das Theater Pforzheim diesen Winter die deutschsprachige Erstaufführung - und erschafft damit ein kleines Weihnachtswunder auf der Bühne. [...]

Das Stück steht seit 1994 in den USA immer wieder auf den Spielplänen der unterschiedlichsten Theater, wurde 2004 verfilmt und über 10 Jahre mit voller Opulenz und Starbesetzung im New Yorker Madison Square Garden aufgeführt. Erstaunlich ist es bei einem Musical von zwei großen Mainstream-AutorInnen, dass es ganze 30 Jahre gedauert hat, bis das Werk seinen Weg nach Deutschland findet. Dankenswerterweise hat das Theater Pforzheim diese Pionieraufgabe übernommen. Lynn Ahrens´ berührende Texte wurden von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher strukturell klar, rhythmisch sauber und inhaltlich wie sprachlich bildreich ins Deutsche übertragen. [...]

Auch wenn ausgebildete OpernsängerInnen oder reine SchauspielerInnen immer wieder polarisieren, wenn sie in Musicals eingesetzt werden, weil sie entweder stimmlich und phonetisch deplatziert wirken oder gesanglich nicht an die Erwartungen heranreichen können, so funktioniert die Kombination in dieser Inszenierung aufgrund geschickter Besetzungsentscheidungen erfreulich gut. So entsteht ein harmonisches Ensemble, das in weiten Teilen symbiotisch auf der Bühne wirkt und trotz der umfangreichen Statisterie nur wenig Unsicherheiten merkbar macht. [...]

All denen, die Menkens gefällige Melodien zu schätzen wissen und vor Heiligabend noch eine berührende Weihnachtsmär erleben möchten, ist der Besuch wärmstens zu empfehlen!"

André Böke: A Christmas Carol - Eine Weihnachtsgeschichte, Großes Haus, Pforzheim. In: online-Portal "msuicalzentrale.de", 7. Dezember 2024.

 

 

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Ensemble

(c) Theater Pforzheim / Foto: Sabine Haymann

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "A Christmas Carol". Original Cast Madison Square Garden, 1995. Columbia 67048. (1xCD)

 

DVD / Video

  • "A Christmas Carol". Verfilmung von 2004. Lions Gate 18260. (1xDVD)

 

Literatur

  • Charles Dickens: Ein Weihnachtslied. Illustrationen von Roberto Innocenti, Deutsch von Margit Meyer. Aarau, Frankfurt/M., Salzburg: Sauerländer 1990.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"A Christmas Carol - Eine Weihnachtsgeschichte". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 10. Dezember 2024.