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An beiden Ufern der Spree

Revue in 14 Bildern


Musik von Bruno Aulich / Paul Dessau / Ernst Roters
Text von Gustav von Wangenheim

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 1. April 1952
Metropol-Theater, Berlin, DDR

  • Musikalische Leitung: Martin Velin
  • Regie: Gustav von Wangenheim
  • Choreographie: Anni Stoll-Peterka
  • Bühnenbild: Hermann Kaubisch
  • Kostüme: Maria Uhlig
  • Chöre: Willi Lege

 

Besetzung:  

  • Berolina (1913) / Mutter Graetzen (1952): Cordy Milowitsch
  • Dr. Schmettauer, Justizrat: Richard Rau
  • Madame Revue: Inge von Wangenheim
  • Autor (1913): Fred Kronström
  • Die gute Laune: Margot Pretell
  • Die Zauberhafte: Rita Zabekow
  • Ihre Freunde: Kurt Lenz / Dieter Pose / Walter Schales / Felix Steffan
  • Paule Beckmann, Maurer, Berliner aus Bautzen: Hans Pitra
  • Lore Bach, Reporterin, Berlinerin aus Probstzella: Erika Grajena
  • Paule Klaffke, Maurer, Berliner aus Berlin: Guido Goroll
  • Der Maharadscha von Bikaner: Erich-Karl Brandes
  • Aditja: Helga Wasmer-Witt
  • Großwürdenträger: Hans Alexander
  • Revueschauspieler (1913) als Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn von Hohenzollern: Franz Pollandt
  • Revueschauspieler (1913) als Markgraf Otto der faule: Willy Krause
  • Revueschauspieler (1913) als die Säule: Heinz Müller
  • Revueschauspieler (1913) als die Mietskaserne: Tanja Schmidt-Römer
  • Graf Wilke-Lietzow: Joachim Hoyer
  • Graf Kleist vom Loss: Claus Seiwert
  • Der "Blaue": Herbert Frenzel
  • Piepe: Michael Henselmann
  • Revueschauspieler (1913) / Nachlokalpublikum / Bauherr / Bauarbeiter (1913 u. 1952) dargestellt von den Damen: v. Brehmer / v. Daake / Evers / Frenzel / Goebel / Haefner / Harke / Hartwich / Heid / Kammerer / Kramkowski / Luhm / Naumann / Partenheimer / Porath / Rautenberg / Rohrbach / Scharle / Schmidt-Römer / Wilhelm / Zeikau
  • Revueschauspieler (1913) / Nachlokalpublikum / Bauherr / Bauarbeiter (1913 u. 1952) dargestellt von den Herren: André / Barnekow / Bork / Engler / Frenzel / Guth / Henning / Herrmann / Hilmer / Kaul / Klein / Korn / Link / Loose / Neumann / Pauli / Porepp / Schmidt / Schreiber / Staar / Walter / Wegner / Wittmar / Wresky / Wüst
  • Revuegrils 1913 / Tänzerinnen 1952: Böttger / Brunner / Dunsing / Feist / Feßner / Fielauf / Grassow / Henning / Hurtig / Kawan / Kuznitzky / Neumann / Parge / Schaefer / Schewe / Schievelkamp / Sostak / Stolze / Ulbricht / Vietz / Vorkastner / Wölfert / Zacher / Ziebarth / Ziegler

 

 

 

An beiden Ufern der Spree Programm

Programmheft der UA, Berlin 1952

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 1. April 1952 Metropol-Theater, Berlin

 

 

 

 

Inhaltsangabe


Zweiteiliger Revue-Versuch dem überholten Humor des Jahres 1913 die sozialistische Variante des Jahres 1952 in der DDR gegenüberzustellen.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Auch Gustav von Wangenheims neue Revue stellt unter diesem Gesichtspunkt zwar ein mutiges Experiment dar, das aber nach dem ersten Publikumsecho aus dem Metropol-Theater als mehr gescheitert denn gelungen betrachtet werden muß. Das ist angesichts des großen Aufwandes und der durchaus richtigen Grundidee, das Einst und Jetzt gegenüberzustellen, bedauerlich. Aber auf das Wie der Verwirklichung kommt es an!

[...] Und dann wird viel zu viel und zu historisierend geistreich gesprochen, statt die Elemente der Sinnesfreudigkeit zu strapazieren. Das Komponisten-Kollektiv Bruno Aulich, Paul Dessau und Ernst Roters hat mit wenigen Ausnahmen keine sonderlichen Einfälle gehabt.

[...] Bis zum Schluß wird bei aller Kritik und Selbstkritik auf der Bühne nicht recht ersichtlich, worauf Wangenheim eigentlich hinaus will. Wenn seine symbolhafte Madame Revue, als welche Inga von Wangenheim halb bläßlich und halb munter durch die Szenen geistert, noch in der elften Abendstunde immer wieder sagt: 'So geht es wirklich nicht!', so möchten wir dieser Feststellung beipflichten."

H.L.: Ein problematisches Revue-Experiment. Uraufführung von Gustav von Wangenheims "An beiden Ufern der Spree". In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 82, 5. April 1952, Seite 4.

 

"Ernst gesprochen: es war wirklich nicht erfreulich und mitreißend, was in dieser Revue 'An beiden Ufern der Spree' geschah. Richtig, daß Wangenheim den Griff in unsere Zeit getan hat. Richtig, daß er die Entwicklung bis heute an Einzelbildern zeigen wollte. Richtig, solange die Dinge vergangener Zeiten mit dem, was vom heutigen Leben gezeigt werden sollte, in unmittelbarer Verbindung stehen. Aber schon hier erging sich der Autor Gustav von Wangenheim in einer Weitschweifigkeit, die auch historische Unrichtigkeiten mit sich brachte. Er sagt in dieser Revue selbst, man könne nicht alle Probleme in einem Stück unterbringen. Warum hält er sich nicht an seine Worte!

[...] Schlußseufzer: Wie lange sollen wir noch durch derart niveaulose Experimente mit der zeitgenössischen Operette wandeln? Warum arbeitet man nicht ernsthaft in der Richtung weiter, in der 'Treffpunkt Herz' einen ersten Erfolg erzielt hat?"

Leo Berg: Eine Revue erschlug den Humor. Traurige Premiere im Metropol. In: Berliner Zeitung, Nr. 82, 5. April 1952, Seite 27.

 

"Wangenheim hat mit seiner Revue 'An beiden Ufern der Spree' versucht, eine überkommene Form mit neuem und zeitgemäßem Inhalt zu füllen. Das ist im ersten Teil des Abends auch einigermaßen gelungen. [...] Die große, für die Aufführung entscheidende Schwäche in Wangenheims Arbeit als Autor und Regisseur liegt im zweiten Teil. Hier soll dem Alten das Neue, der Täuschung die Wirklichkeit, dem Witz von gestern der Witz von heute gegenüberstehen. Das Neue, die Wirklichkeit, der Witz von heute müßten also ganz besonders durchschlagend sein. Sie sind es leider nicht. [...] Vieles, was da sein müßte, ist lediglich theoretisch vorhanden, aber nicht in Handlungen und Gefühlen von Menschen.

[...] Drei Komponisten (Bruno Aulich, Paul Dessau, Ernst Roters) haben, jeder in der ihm eigenen Handschrift, zu den 14 Bildern eine Musik geschrieben, die den Stil von gestern imitiert und parodiert. Melodisch prägt sich aber leider sehr wenig ein. Das ganze zahlreiche Ensemble des Theaters, seine künstlerischen und technischen Mitarbeiter sind mit Schwung und gutem Wille bei der Sache."

K.-M.: An beiden Ufern der Spree. Zur Aufführung von Gustav von Wangenheim im Metropoltheater. In: Neues Deutschland, Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Nr. 88, 13. April 1952, Seite 6.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"An beiden Ufern der Spree". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 7. April 2023.