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Wake up

Musical


Musik von Harold Faltermeyer
Buch, Songtexte und Musik von Rainhard Fendrich

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 21. September 2002
Raimund Theater, Wien, Österreich

  • Musikalische Leitung: Caspar Richter
  • Orchestrierung und musikalische Arrangements: Christian Kolonovits & Harald Faltermeyer
  • Regie, Bühnenbild und Lichtdesign: Philippe Arlaud
  • Team von Philippe Arlaud (Regie/Dramaturgie): Harald Krewer
  • Team von Philippe Arlaud (Bühne): Peter Notz
  • Team von Philippe Arlaud (Licht): Ernst Braun
  • Choreographie: Kim Duddy
  • Kostüme: Sue Blane
  • Tondesign: Andreas Fabianek

 

Besetzung:  

  • Ronny Reno: Alexander Goebel
  • Jeff Zodiak: Rainhard Fendrich / Erwin Windegger (alternierend)
  • Rosanna: Marjan Shaki
  • Lydia: Anne Mandrella
  • Ronnys Mutter: Luzia Nistler
  • J. Notgood / Prof. Freudensprung: Christian Pensch
  • Max, Ronnys Freund: Christian Peter Hauser
  • Rosannas Mutter: Annegret Calaminus
  • Rosannas Vater / Gefängniswärter: Kai Peterson
  • Fans/ Hotelmanager / Kellner / Kellnerinnen / Reporter / Polizisten / Kommissare / Bühnenarbeiter / Krankenschwestern / Pfleger / Gefangene / Ärzte / Staatsanwälte / Richter / Groupies / Freunde / Bodyguards / Ronnys Anwalt: Katharina Strohmayer / Ines Hengl-Pirker / Andrea Malek / Desiree Ziechner / Miruna Mihailescu / Maike Garden / Ina Nadine Wagler / Tanja Schön / Markus Simader / Albert Kessler / Pascal Illi / Stefan Poslovski / Reinfried Schießler / Norman Stehr / Ronnie Wagner / David Zinsmeier / Helmut Ettl
  • Swings: Meike Zeidler / Christa Helige / Sandra Miklautz / Simon Eichenberger /Christoph Sommersguter / Ramesh Nair

 

Weiter Besetzungen:

  • Rosanna: Miruna Mihailescu / Ina Nadine Wagler / Desiree Ziechner
  • Lydia: Andrea Malek / Maike Garden
  • Rosannas Mutter: Christa Helige / Maike Garden
  • Ronnys Mutter: Maike Garden
  • Ronny: Stefan Poslovski / Dvid Zinsmeister
  • Jeff: Christian P. Hauser / Kai Peterson
  • Notgood / Freudensprung: Helmut Ettl / Erwin Windegger
  • Max: Pascal Illi / Reinfried Schießler
  • Gefängsniswärter: Reinfried Schießler
  • Rosannas Vater: Helmut Ettl

 

 

 

 

 

Premierenchronik

A UA 21. September 2002 Raimund Theater, Wien

 

 

 

Inhaltsangabe


"Popstar Ronny Reno steht am Tiefpunkt seiner Karriere. Verbraucht und von den Kritikern zerrissen gibt er ein Comeback-Konzert. Auf der After-Show-Party jobbt die junge Gesangsstudentin Rosanna als Kellnerin. Sie verehrt Ronny und hofft mit seiner Hilfe auf eine große Chance. Ronnys schrille Mutter verspricht ihr, sich für sie einzusetzen. Doch die Party platzt. Ronnys Freundin Lydia, die auf seine Kosten ein Luxusleben führt, enthüllt, dass Ronny Pleite ist. Jeff Zodiak, Ronnys langjähriger Wegbegleiter und Manager, versucht seinen Star zu beruhigen und will ihm Rosanna als Groupie zuspielen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, doch der zarte Flirt findet ein jähes Ende als Ronny betrunken zusammenbricht. Jetzt möchte sich Jeff Rosanna gefügig machen und pumpt sie heimlich mit Drogen voll. Das ahnungslose Mädchen fällt ins Koma. Jeff arrangiert die Szenerie so, dass der Verdacht auf Ronny fällt. Die Polizei kommt, Ronny landet im Gefängnis, Rosanna im Krankenhaus.

Jeff verspricht Ronny aus dem Gefängnis herauszuholen, wenn der sich für unzurechnungsfähig erklären lässt. Hinter Ronnys Rücken spielen er und Lydia längst ihr eigenes Spiel. Ronny wird das Ganze zu viel, ein Albtraum entführt ihn in eine kranke Welt, in der sich die schrägen Typen aus dem Showgeschäft in skurrile Monster verwandeln. Da erkennt er, dass Rosanna ihm die Augen für eine völlig andere Welt geöffnet hat. Um ihr zu helfen, schreibt er ein Lied für sie. Damit hofft er, sie ins Leben zurückholen zu können. Es gelingt, Rosanna erwacht durch die Kraft der Liebe und der Musik."

Inhaltsangabe Homepage www.musicalvienna.at, aufgerufen 2022.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Aber die 'Geschichte, die das Leben schreibt' (Programmtext) ist eine billige Aneinanderreihung aller denkbaren Klischees. Fendrich und Faltermeyer haben sich darüber hinaus nur ökonomisch bewährte Musicalmotive gegriffen - schöne Frau/Aschenputtel, Biest/Schurke, tragischer Held, Abendrot - und gemeint, allein deren Massierung schaffe ein Meisterwerk. Und weil sich die Autoren nicht entscheiden konnten, ob sie ihr Stück als bittere Sozialkritik, als lockere Satire, als Melodram, kurz: als Komödie oder als Tragödie anlegen sollten, ist es ein bisschen was von allem geworden und nichts richtig.

[...] Musikalisch wird die Sache nicht viel erfreulicher. Faltermeyer und Fendrich bieten eine seichte Mischung gängiger (und bis zur Musicaltauglichkeit zurechtgebügelter) Stilrichtungen, angereichert immerhin mit witzigen Zitaten und Anspielungen. Aber wer hofft, in 'Wake up' die kraftvolle wienerische Tonsprache des frühen Rainhard Fendrich, des einstigen Liedermachers, zu hören, der zieht enttäuscht von dannen.

[...] Nach dem Schlussapplaus will der Zuschauer nur noch wissen, warum das durchweg auf Deutsch gesungene Musical 'Wake up' heißt. Das haben sich Fendrich/Faltermeyer wohl auch gefragt. So hat Faltermeyer tief in die Kiste seiner bisherigen Werke gegriffen und hinter das romantisch-zarte Ende des Musicals das donnernde 'Hotstuff' gehämmert, das er für Donna Summer einst (mit)geschrieben hat. Mit neuem, aber nicht weiter auf das Musical bezogenen Text heißt die Nummer jetzt 'Wake up' - irgendeinen Titel musste man dem Musical ja drankleben."

Paul Kreiner: Freunde wie wir, die gibt's nicht mehr. Ein Sängerleben, zurechtgebügelt: Rainhard Fendrichs Musical 'Wake up' im Wiener Raimund-Theater uraufgeführt. In: Stuttgarter Zeitung, 25. September 2002.

 

 

"Die Story, die wie ein modernes Märchen endet, bietet im Laufe des Abends nichts Neues: dass hinter der Glitzerfassade des Showbusiness raue Sitten herrschen, ist ein Klischee, das man zur Genüge aus der Boulevardpresse kennt. Rainhard Fendrichs Buch, in dem die Figuren kaum eine Chance zur Entwicklung haben, erzählt die Geschichte gradlinig, es gibt keine Brüche, keine neue Sichtweise und kein kritisches Hinterfragen - vielleicht hätte hier ein erfahrener Autor neue Dimensionen einbringen können, die das Geschehen etwas spannungsreicher gemacht hätten. Das jetzige Ergebnis wirkt etwas unentschlossen: mal ist es heiter und karikierend, ohne jedoch wirklich witzig zu sein, manchmal ist es ernst, ohne aber wirklich zu berühren.

Regisseur Philippe Arlaud ist es nur ansatzweise gelungen, die Schwächen des Buches mittels Aktionismus auf der Bühne zu überspielen. Wenn man die Tanzszenen einmal abzieht, bleibt von der Inszenierung nicht mehr viel übrig."

Klaus-Dieter Kräft: Wake Up. Die Uraufführung des Fendrich/Faltermeyer-Musicals bleibt hinter den Erwartungen zurück. In: musicals, Das Musicalmagazin. Heft 97, Oktober/November 2002, Seite 12-15.

 

 

"Fendrich selbst spielt den bösen Jeff. Den Ronny Reno mimt mit viel Geschick Alexander Goebel, Marjan Shaki tritt als Rosanna in Erscheinung und die fesche Anne Mandrella präsentiert sich als verruchte Lydia. Und Kai Peterson sorgt als Gefängniswärter mit seinen leichtfüssigen schweren Jungs und 'Warst du noch nie im Knast' für die beste Nummer des Abends, wie überhaupt der zweite Akt konzeptionell weit besser gelungen ist als der erste.

[...] Überhaupt hat der Aufbau des Stücks viel von einer Revue: Die Songs entwickeln sich nicht unbedingt folgerichtig aus der Handlung, sondern sie sind zum größten Teil wie Einlagen eingebaut. Dass die Geschichte dennoch aufgeht, verdankt sie vor allem dem Zauberkünstler Philippe Arlaud, der nicht nur die abwechslungsreiche Regie, sondern auch das mit Raffinement ausgestattete Bühnenbild sowie das poppige Licht beisteuerte. Die ironische und mit vielen Stilen spielende Choreographie Kim Duddys trägt das Ihre zur positiven Resonanz bei; ebenso das zündende Dirigat Kaspar Richters."

Derek Weber: Aus dem Rockleben. Uraufführung des Musicals 'wakeUp' im Wiener Raimund-Theater. In: Neue Zürcher Zeitung, 26. September 2002.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Wake Up". Original Cast Wien, 2002. Gig Records (Sony Music). (1xCD).

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Wake up". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 9. Oktober 2022.