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Strannik - die Rasputin Story

Ein Opernmusical

 

Musik von Volker M. Plangg
Buch und Text von Hartmut H. Forche

 


Inszenierung


Uraufführung, 28. Juli 1990
Schloß Weikersheim, Weikersheim, Bundesrepublik Deutschland

 

  • Musikalische Leitung: Anthony Bramall
  • Regie: Hartmut H. Forche
  • Bühne und Ausstattung: Eva Giesel
  • Choreographie: Sabine Pechuel-Loesche


Besetzung:

  • Rasputin: Thomas Holzapfel / Jochen Schmeckenbecker / Thorsten Tinney
  • Jussupov: Matthias Davids / Werner Schwarz / Roland Loy
  • Zarin: Nicola Tiigeler / Sabine Weber
  • Anna: Monika Herwig / Ursula Seeber
  • Nikolaj: Werner Matusch / Thorsten Tinney
  • Zar: Erwin Bruhn / Willi Wiedl
  • Hermogen: Christian Theodoridis / Ralf Simon
  • Golowina: Elin Carlson / Sabine Schwarzenberger
  • Baronin: Sibylle Müller / Thea Schnering
  • Zarinmutter: Brigitte Görlich / Annette Kuhn
  • Mara: Jasna Ivir / Nina Plangg
  • Zarewitsch: Jan Sauer/ Michael Weinheimer
  • Die verrückte Olga: Elin Carlson / Jasna Ivir / Thea Schnering
  • Zigeunerin: Elin Carlson / Jasna Ivir
  • Solotänzer: Michael Bauer / Ralf Klein
  • Zarentöchter: Silke Pfahler / Silke Kornherr / Nicole Kruhm / Julia Findt / Wiebke Hagen / Maren Beaufort
  • Chorsolisten: Andrea Aippersbach / Leo Brandstetter / Heike Bronn / Sibylle Fischer / Hans Hitzeroth / Inga Schneider / Maike Spott / Hirvo Surva / Tarmo Vaask

 

(Die Namen stehen in alphabetischer Reihenfolge. Die jeweilige Besetzung wurde durch Aushang bekannt gegeben.)

 

 

 

Premierenchronik

D UA 28. Juli 1990 Schloß Weikersheim, Weikersheim

 

 

Inhaltsangabe


"St. Petersburg 1906: Die intrigante Hofkamarilla schmiedet ein teuflisches Komplott. Rasputin, der Wunderheiler aus dem fernen Tobolsk, soll als Werkzeug der eigenen politischen Pläne bei derZarenfamilie eingeführt werden. Die Zeit ist günstig., zeigt sich doch die fromme, ja beinahe abergläubische Zarin offen für jede Hilfe zur Rettung des bluterkranken Zarewitsch. Rasputin eilt nach Zarskoje-Selo in die unterirdische Kapelle der Sommerresidenz und - die Heilung gelingt. Anna Wyrubowa, engste Freundin der Zarin, aber auch Mitglied der Intriganten, wird von Rasputins Charisma eingefangen.

Jahre später steht Rasputin auf dem Gipfel seiner Popularität: die bettelarme Bevölkerung, aber auch die Zarenfamilie, achten seinen Rat und suchen seine Hilfe; und so manche Dame der Petersburger Gesellschaft pflegt mit ihm Kontakt ganz anderer Art...

Einmal mehr überbringt Fürst Jussupov, Bonvivant und stets gelangweiltes Mitglied der "Salons", die Wunschliste der Intriganten. Rasputins bodenständiger Instinkt aber erkennt die Fadenscheinigkeit, ja politische Schädlichkeit dieser "Empfehlungen" und weist Jussupov zurück. So wird Rasputin, Berater der gemütskranken Zarin und des wankelmütigen Zaren, Retter des kranken Zarewitsch, am Vorabend des 1. Weltkrieges zum Gegenstand der Mordpläne der Intriganten.

Der Krieg durchdringt auch die Osteridylle von Zarskoje Selo, hat doch Rasputin in den alles entscheidenden Tagen des Kriegsausbruchs ein Attentat nur knapp überlebt und den Zaren in der Folge nicht beraten können. Voll dumpfer Ahnung gesteht sich die innerlich zerrissene Anna Wyrubowa ihre Liebe zu Rasputin ein. Auf einem Fest schließlich erhält er eine letzte Warnung durch eine geheimnisvolle Zigeunerin.

Noch einmal kommt es zu einer massiven politischen Einflußnahme Rasputins beim Zaren, verbunden mit einem Friedensaufruf. Von Anna wird Rasputin vor dem Mordanschlag der Intriganten gewarnt. Schließlich aber gelingt es dem größenwahnsinnigen Jussupov, den Mordplan auf grausame Art zu erfüllen."

(Thomas Zipf im Programmheft zur UA)

 

 

 

Kritiken


"„Gebt dem Musical eine Chance - es kann die Zukunft des Theaters sein", fordert Hartmut h. Forche, Autor des von Volker M. Plangg komponierten und von Claus Harten produzierten Opernmusicals "Strannik - die Rasputin Story". Wer die Premiere am Samstagabend auf Schloß Weikersheim miterlebte, kann diese Forderung verstehen, hat erkannt, daß das Genre Musical neu konzipiert wurde, hat vielleicht auch verstanden, da nur hier in Weikersheim, wo die Idee für "Strannik" geboren wurde, mit der Aufgabenstellung und dem pädagogischen Auftrag der musikalischen Bildungsstätte - das Projekt verwirklicht werden konnte."

Barbara Kerschkowsky: Von Weikersheim aus um die Welt? Begeisternde Premiere von "Strannik - die Rasputin-Story". In: Frankische Nachrichten, 1. August 1990.

 

"Um die Ausbildung zum Musical-Darsteller mit Gesang, Schauspiel und Tanz ist es hierzulande nicht zum besten bestellt. Das war nur die eine Erkenntnis des Komponisten Volker M. Plangg sowie des Textdichters und Regisseurs Hartmut H. Forche. Die andere: Es gibt kaum deutsche Musicals. Anders als manche ihrer Kollegen ließen die beiden es nicht bei dem Lamento bewenden, sondern schrieben selbst ein Musical.

[...] Forches' Libretto enthält neben bekenntnishaften Ergüssen ("Glaub an die Kraft des Herzens, an die Liebe, denn sie bewegt die Welt") manch banale Floskel oder lässig-schlacksige Attitüde, es verschmäht auch nicht platte Anleihen bei der Volksdichtung ("Rasputin, Rasputin, du gehst uns nicht aus dem Sinn"), doch sind alle Elemente geschickt miteinander verknüpft, und selbst Erkenntnisse über die "Träume des Sozialismus" wurden unaufdringlich untergebracht, daneben Goethes "Osterspaziergang" und Operettenzitate.

Mit einer originellen Mischung aus klassischem Orchesterklang, Jazz, Rock und Schnulze hat vor allem der Komponist Volker M. Plangg den Nerv der jungen Interpreten getroffen."

Sieglinde Chwastek: Der Mörder als Showstar. Das Musical "Strannik" auf Schloß Weikersheim. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. August 1990.

 

"Und das Orchester kommt unter der souveränen Leitung von Anthony Bramall mit Volker M. Planggs teilweise schräger Musik ausgezeichnet zurecht: Fantastisch, wie da rasante Läufe durch mehrere Instrumentengruppen flirren! Trotzdem: Die Stärke dieser Inszenierung liegen in den Chören und Ensembles."

Ralph Heringlehner: Wenn die Zigeuner loslegen, geht's im Schloßhof höllisch rund. Uraufführung des Musicals "Strannik - die Rasputin Story" in Weikersheim. In: Main Post Würzburg, 30. Juli 1990.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Strannik" Single-CD mit Highlights des Musicals mit den Original-Solisten, TGF Records,1990.
  • "Strannik" Gesamtaufnahme auf CD und Cassette, Verlag Gerhard Grapp, Friedrichsthal.

 

Publikation

  • "Strannik"-Textbuch in der Originalfassung der Weikersheimer Inszenierung, Verlag Gerhard Grapp, Friedrichsthal, 1990.

 

 

 

Kommentar


Das Musical "Strannik - die Rasputin Story" wurde anlässlich der 35. Internationalen Sommerkurse der Musikalischen Jugend Deutschlands "Jeunesses Musicales" auf Schloß Weikersheim uraufgeführt.

Am 5. Mai 2000 wurde die vom Autor und Komponisten überarbeitete Neufassung unter dem Titel "Rasputin" an der Staatsoperette Dresden, an der Volker M. Plangg seit 1995 Chefdirigent war, erstaufgeführt.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Strannik - die Rasputin Story". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. November 2020.