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Schikaneder - Die turbulente Liebesgeschichte hinter der Zauberflöte

Musical


Musik und Songtexte von Stephen Schwartz
Buch von Christian Struppeck
Deutsche Übersetzung von Michael Kunze

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 30. September 2016
Raimund Theater (Vereinigte Bühnen), Wien, Österreich

  • Musikalische Leitung: Koen Schoots
  • Orchestrierung: David Cullen
  • Regie: Trevor Nunn
  • Associate Director: Max Barton
  • Choroegraphie: Anthony van Laast
  • Associate Choreographer: Frances Chiappetta
  • Bühnen- & Kostümbildner: Anthony Ward
  • Associate Set Designer: Tim McQuillen-Wright
  • Lichtdesigner: Paul Pyant
  • Sounddesigner: Gareth Owen
  • Associate Sound Designer: Ramon van Stee
  • Videodesigner: Ian William Galloway

 

Besetzung:  

  • Emanuel Schikaneder: Mark Seibert

  • Eleonore Schikaneder: Milica Jovanović

  • Johann Friedel: Florian Peters

  • Maria Anna Miller: Katie Hall

  • Franz Moser/Josef von Bauernfeld: Hardy Rudolz

  • Karl Marinelli: Reinwald Kranner

  • Barbara Gerl / Cover Eleonore Schikaneder: Franziska Schuster

  • Benedikt Schack: Armin Kahl

  • Josepha Hofer: Katja Reichert

  • Beamte: Jon Geoffrey Goldsworth / Peter Kratochvil
  • Ballettmeister / Franz Xaver Gerl: Ulrich Talle
  • Priester: Fernand Delosch
  • Johann Neouseul: Andreas Bongard
  • Johann Baptist Henneberg: Ricardo Frenzel Baudisch
  • Elisabeth von Train: Marle Martens
  • Ensemble / Cover Emanuel Schikaneder: Ricardo Frenzel Baudisch

  • Ensemble / Cover Emanuel Schikaneder: Oliver Floris

  • Ensemble / Cover Eleonore Schikaneder: Marle Martens

  • Ensemble / Cover Johann Friedel; Cover Benedikt Schack: Tobias Joch

  • Ensemble / Cover Benedikt Schack: Martin Pasching

  • Ensemble / Cover Johann Friedl: Christopher Dederichs

  • Ensemble / Cover Maria Anna Miller: Lillian Maandag

  • Ensemble / Cover Maria Anna Miller: Andreja Zidaric

  • Ensemble / Cover Franz Moser/Josef von Bauernfeld: Ulrich Talle

  • Ensemble / Cover Karl Marinelli, Josef von Bauernfeld: Fernand Delosch

  • Ensemble / Cover Franz Moser: Jon Geoffrey Goldsworthy

  • Ensemble / Cover Barbara Gerl: Jana Stelley

  • Ensemble/ Cover Barbara Gerl: Jessica Kessler

  • Ensemble / Cover Josepha Hofer: Daniela Braun

  • Ensemble / Cover Josepha Hofer: Jil Cleese

  • Ensemble: Peter Kratochvil / Tessa Jill Brockhoff / Shari Lynn Stewen

  • Swing / Dance Captain Assistant: Rebecca Soumagné

  • Swing: Livia Wrede /Shane Dickson / Stef van Gelder

  • Swing / Dance Captain: Ronnie Veró Wagner

 

 

 

Premierenchronik

A UA 30. September 2016 Raimund Theater (Vereinigte Bühnen), Wien

 

 

 

Inhaltsangabe

 

"Der junge, vielfach begabte Schauspieler, Sänger, Dichter, Regisseur und Theaterdirektor Emanuel Schikaneder begeistert von Anfang an sein Publikum. Seine Strahlkraft auf der Bühne steht seinem Charme abseits des Theaters in nichts nach – vor allem die Frauen liegen ihm reihenweise zu Füßen. Sein Herz erobert aber nur Eleonore, mit der er fortan nicht nur auf der Bühne glänzt. Den steilen Aufstieg von Emanuel und Eleonore Schikaneder scheint nichts aufhalten zu können.

Mit ihrer eigenen Theatertruppe begeistern sie die Menschen zwischen Augsburg und Wien. Ihr Gespür für das Theater und ihr Publikum lässt sie allerorts Beifallsstürme ernten. Bald eilt ihnen ihr Ruhm voraus, wo immer sie Station machen. Schikaneder kann nun auch als Regisseur seine großen Träume für die Bühne verwirklichen und die gekonnte Mischung aus Dichtung und Spektakel begeistert die Menschen über alle sozialen Schichten hinweg.

Der gemeinsame Zauber wird jedoch durch eines getrübt: Die rastlose Untreue Schikaneders. Daher beschließt Eleonore, gemeinsam mit Johann Friedl, einem jüngeren Ensemblekollegen, eigene Wege zu gehen und die Leitung des „Theater auf der Wieden“ zu übernehmen. Diese Unternehmung ist aber keineswegs von Erfolg gekrönt. Als auch noch ihr Partner stirbt, steht sie vor der Entscheidung entweder das Theater aufzugeben oder ihren Noch-Ehemann Emanuel Schikaneder als Theaterleiter an ihre Seite zu holen und schließlich mit ihm einen der größten Theatererfolge aller Zeiten zu kreieren.

Ihre einstige große Liebe wird erneut auf die Probe gestellt: Nur gemeinsam, wenn sie ihr Vertrauen wiedergewinnen, werden sie an ihren vergangenen Bühnenzauber anknüpfen und zu neuen Höhenflügen ansetzen können. Eine Gratwanderung zwischen Vergeben und Vertrauen beginnt."

Inhaltsangabe Homepage der VBW, 2022.

 

 

 

Kritiken

 
"Inszeniert wurde die Uraufführung des neuen Musiktheaterwerks von Sir Trevor Nunn. Es fällt besonders durch viel Witz, Charme und Leichtigkeit auf. Das Entzünden der Kronleuchterkerzen als Einstieg gibt dem Stück bereits dieses gewisse Theatergefühl, das sich durch das gesamte Musical zieht. 'Schikaneder' ist eine Ode an die Bretter, die die Welt bedeuten. Auf amüsante Weise gibt es einen Einblick in das große Mysterium Theater. Der Aufbau in Rahmen- und Binnenerzählung ist geschickt gemacht und bringt so Abwechslung in die Handlung.

Anthony van Laast hat Choreographien entwickelt, die die Handlung unterstreichen und doch dezent sind. [...] Die von Anthony Ward entworfenen Kostüme ordnen sich ganz der Handlungszeit unter. Trotz der Trennung in einzelne Gruppen, wie der Schauspielertruppe Franz Mosers oder den Hochzeitsgästen, entsteht, inspiriert durch die Mode der Zeit Schikaneders, ein homogenes Bild.

[...] Das Buch stammt aus der Feder von Christian Struppeck, Musik und Liedtexte kommen vom dreifachen Oscar-Preisträger Stephen Schwartz. Der Macher von 'Wicked' schafft den Spagat zwischen neuen Melodien und der Einbindung Mozarts in das Musical, welches doch die Entstehung der weltbekannten Oper 'Die Zauberflöte' thematisiert. Es wird nicht versucht, den Stil Wolfgang Amadeus Mozarts zu imitieren, sondern kleine Passagen sind intelligent eingebaut oder an den bekannten Komponisten angelehnt."

Jacqueline Baburek: Eine Ode an das Bühnenleben. "Schikaneder" uraufgeführt im Raimund Theater Wien. In: blickpunkt musical, Ausgabe 85. 06/2016 November 2016 - Januar 2017, Seite 4-6.

 

 

"'Die Zauberflöte', sozusagen die Hit-Show ihrer Zeit, und das unterhaltende Musiktheater in seiner heutigen Form haben viel gemein. Die Oper ist nicht als höfisches Auftragswerk, sondern als freie Produktion in einem vorstädtischen Ambiente entstanden und war daher zwingend darauf angewiesen, das in sie investierte Geld über ein Massenpublikum wieder einzuspielen. [...] So zeigt diese Variante der Sie-küssten-und-sie-schlugen-sich-Story, wie sich die in der Theaterwelt aufgewachsene Eleonore und der gleichermaßen ehrgeizige wie talentierte Joseph Johann Schikaneder in einer umherziehenden Schauspieltruppe kennen- und lieben lernen. [...] Den Komponisten der 'Zauberflöte' nicht als Bühnenfigur auftreten zu lassen, ist eine kluge Entscheidung. Mozarts Musik hingegen ist allgegenwärtig, denn die Partitur von Stephen Schwartz ist eine einzige Hommage an sie.

[...] Mit dieser durchweg hochklassigen Produktion ist den Vereingten Bühnen Wien die Aufmerksamkeit weit über die deutschsprachigen Grenzen hinaus sicher. Ob 'Schikaneder' jedoch auch den von den Machern sicherlich erhofften internationalen Erfolg zu erzielen vermag, erscheint zumindest fraglich. So schön und liebevoll das Werk in den meisten Teilen gearbeitet ist, so fehlt es ihm dich an der hierfür notwendigen unwiderstehlichen Durchschhlagskraft."

Markus Zeller: Schikaneder. Großes Musiktheater über einen großen Theatermacher. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 182, Dezember 2016/Januar 2017, Seite 4-8.

 

 

"Diese Szenen einer Theaterehe inszenieren Struppeck und Regisseur Trevor Nunn mit einem Löffelchen voll Zucker, vor allem aber mit Tempo und Humor. Und die Musik passt wie angegossen: Statt rockigem Lloyd-Webber-Sound orientiert sich Schwartz am Musical alter Prägung. Sympathische Melodien changieren irgendwo zwischen 'The Sound of Music' und 'Yentl', der vollorchestrierte Klang (David Cullen) erinnert an bessere Operette, mit Absicht auch an Mozart. Dann und wann schleicht sich ein Secco-Rezitativ zwischen die (vielen!) Lieder, mitunter zwitschert eine Sopranistin des Künstlertrupps eine Koloratur.

Zumindest in Teilen ist 'Schikaneder' auch eine Parodie auf den Opernbetrieb, und es macht staunen, wie stimmig dieses Element dem Abend eingewoben ist. Anthony Ward hat ein hölzernes Theatergerüst auf die Drehbühne gewuchtet: Sieht man es in der Seitenansicht oder von hinten, findet Musicalhandlung statt; steht der Guckkasten frontal, wird Theater im Theater geboten - etwa ein Schäferspiel mit gezierten, höfischen Gesten oder zuletzt die 'Zauberflöte'. Apropos: Wo steckt eigentlich Mozart? Es ist vielleicht die Königsidee des Abends, den Genius nicht selbst auftreten zu lassen, sondern nur Bedenkenträger gegen einen vermeintlichen Trinker, dessen Musik zuletzt alle eines Besseren belehrt.

Schade nur: Weil Struppeck 'Die turbulente Liebesgeschichte hinter der Zauberflöte' (Untertitel) erzählen will und dieser mit - vielen - Verzögerungen ein Happy End aufpfropft, steckt der Abend die letzten 15 Minuten in einem Schmalztopf fest. Das Ideal der ewigen Liebe, es wird reichlich zeitintensiv in sein Musical-Recht gesetzt. Dennoch: Die Geschichte vom legendären Papageno hebt hier erstaunlich gut ab - und erweist sich als die wohl beste VBW-Erfindung seit 'Elisabeth'-Gedenken."

Christoph Irrgeher: Der Vogel fliegt. Das wohl beste Wiener Musical seit "Elisabeth"-Gedenken: "Schikaneder" im Raimundtheater. In: Wiener Zeitung, 3. Oktober 2016.

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Schikaneder". Original Cast Wien, 2016. HitSquad. (2xCD).

 

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Schikaneder". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 28. Dezember 2022.