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Rockballade (Imagines)

ohne Gattungsbezeichnung


Musik von Thomas Bürkholz
Text von Andreas Knaup

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 9. Januar 1983 
Schauspielhaus, Leipzig, DDR

  • Musikalische Leitung: Thomas Bürkholz
  • Playback: Hans Kölling (unter der Leitung des Komponisten)
  • Regie: Peter Röll
  • Bühnenbild: Gerhard Roch
  • Kostüme: Marlies Knoblauch
  • Choreographie: Wolfgang Baumann

 

Besetzung:  

  • Brannan: Gottfried Richter
  • Hal: Andreas Knaup
  • P.S.W. Pingelton: Fred Alexander
  • Crazy: Werner Hahn
  • Maureen: Ramona Hennecke
  • Traver Mc Dowell: Günter Grabbert
  • Ryder: Roland Holz
  • Gloria da Silva: Astrid Bless
  • Jake: Robert Pfeiffer
  • Janis: Ellen Hellwig
  • Ein Mädchen: Silke Matthias
  • Conferencier: Fred Alexander
  • Die Sängerin: Claudia Wenzel
  • Die Band: SET (Hans Kölling / Lutz Künzel / Frank Czerny / Thomas Bürkholz / Günter Oppenheimer)
  • Die junge Gruppe: Petra Felgenträger / Valeska Hegewald / Simone Ritscher / Manon Rockstroh / Anke Salzmann / Gerhard Kähling / Hardy Krüger / Peter Pagel / Jörg Pose / Holger Schulze (alles Studenten der Theaterhochschule "Hans Otto" Leipzig im Studio des Leipziger Theater

 

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 9. Januar 1983 Schauspielhaus, Leipzig

 

 

 

Inhaltsangabe


"Zwei sympathische Landeier, Brannan (Gottfried Richter) und Hal (Andreas Knaup), brechen mit Blues, Gitarre und Mundi auf, um die Welt des Showgeschäfts zu erobern. Sie werden - natürlich - entdeckt, vermarktet, brechen aus, um in noch größerem Stil verbraten zu werden, erhalten neue Namen, ein neues Image, einen PR-Manager, eine Superschnulze als Markenzeichen, persönliche Beziehungen werden, da imagefeindlich, zerstört samt den dazugehörigen Menschen, Brannan steigt aus, wird zufällig (?) ermordet, sein Begräbnis wird zur Show hochstilisiert, Hal korrumpiert, macht weiter, landet bei miesen Werbespots - das Ende ist abzusehen. Der Weg der beiden jungen Menschen ist gesäumt von einer Vielzahl an Episoden, Schlaglichtern, kurzen Begegnungen mit Menschen."

Elke Schneider: Märchenmaschinen. Zwei neue Rock-Musicals von Andreas Knaup (Text) und Thomas Bürkholz (Musik). In: Theater der Zeit, Heft 4/1983, Seite 18-20.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Das ist die Fabel der am Leipziger Schauspielhaus uraufgeführten "Rockballade", die im Untertitel "Imagines", das heißt "Abbilder", genannt wird und in der Tat Bilder von der amerikanischen Rockszene vermitteln will. Im Gegensatz zu Tibor Dérys "Fiktivem Report von einem amerikanisches Popfestival" tut sie das nicht in durchgängiger dramatischer Verdichtung, sondern in balladesken Abbreviaturen, die Klischees vom Glanz und Elend der Popstars nicht ausschließen. Illustriert wird die These des englischen Kritikers Tony Palmer: "Die Tatsache, daß man in diesem Gewerbe schnell zu Geld kommen kann, war stets eine der größten Herausforderungen des Rocks" und akzentuiert wird der Fakt, daß so manche Größen dieser Musik einem zermürbend-expressiven Lebensstil erlangen, erinnert sei an Jimi Hendrix, Brian Jones oder an Janis Joplin.

[...] Die Uraufführung fand über Leipzig hinaus starke Beachtung vor allem beim jugendlichen Publikum, an das die 'Rockballade' vorrangig adressiert ist. Freilich, die Rockszene ist fließend und hat hierzulande längst einen eigenen und anderen Stellenwert gefunden. Aber für den theaterfreudigen Normalverbraucher ist es doch eine sehens- und hörenswerte Novität."

Georg Antosch: Verlust und Identität, Liebe und Leben. Uraufführung der "Rockballade" am Leipziger Theater. In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 14, 18. Januar 1983, Seite 4B.

 

 

"Fazit: eine etwas reißerische Geschichte wurde durch den Regisseur Peter Röll und das große Engagement seiner Darsteller, durch eine Menge von kleinen und großen szenischen Einfällen, durch die wirkungsvolle Choreographie Wolfgang Baumanns (auch die Ausstatter Gerhard Roch und Marianne Knoblauch trugen mit einer Stahlrohr-Folien-Szene, die viele Räume und Stimmungen ermöglichte und mit wunderschönen, aussagekräftigen Kostümen dazu bei) bereichert und getragen. Auch durch die Musiker (Gruppe SET unter Leitung des Komponisten mit ihrem hervorragenden Tontechniker Kölling). Die Mischung aus Playback, Halb-Playback und live-Musik  war technisch und musikalisch stimmig, diie Phonzahl waren dem Sound gemäß und für Theater durchaus noch machbar. Alles wurde scheinbar mühelos interpretiert, und die Übereinstimmung zwischen Gruppe und Darstellern trug zum Publikumserfolg bei."

Elke Schneider: Märchenmaschinen. Zwei neue Rock-Musicals von Andreas Knaup (Text) und Thomas Bürkholz (Musik). In: Theater der Zeit, Heft 4/1983, Seite 18-20. 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Rockballade". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 11. November 2021.