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Revolution in Pümpelhagen

Musical


Musik von Marc-Aurel Floros
Text von Manfred Brümmer 
frei nach Motiven des Romans 'Ut mine Stromtid' von Fritz Reuter

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 10. Oktober 1998 
Neustrelitz, Landestheater Mecklenburg, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Gottfried Hellmundt / Dietmar Schlabertz
  • Regie: Björn Kruse
  • Ausstattung: Bibiana Golla
  • Choreographie: Martina Kaiser

 

Besetzung:  

  • Unkel Bräsig, Gutinspektor i. R. (Fritz Reuter): Hans-Jürgen Wiese
  • Jochen Nüßler, Gutspächter: Helmut-Michael Kraus
  • Frau Nüßler: Gabriele Borowny
  • Mining Nüßler: Regine Sacher
  • Lining Nüßler: Annette Pfeifer / Jeannette Rasenberger
  • Rudolf, Lehramtskandidat, später Landwirt: Ulf Gloede
  • Gottlieb, Priesterkandidat, später Pastor: Hans-Georg Priese
  • Fritz Triddelfitz, Gutseleve: Christoph Reiche
  • Krischan Däsel, Tagelöhner bei Nüßler: Mario Thomann
  • Tagelöhner: Martina Kaiser / Karen Michelle Buck / Henrik Meier
  • Statisten: Klaus Maaß / Michael Teuscher / Gerry Weißbach
  • 'The Uncle Bräsig Allstars-Band'

 

 

 

Premierenchronik

D UA 10. Oktober 1998 Neustrelitz, Landestheater Mecklenburg

 

 

 

Inhaltsangabe


1845 in Mecklenburg, wo die Welt noch in Ordnung ist und die einzigen Probleme, die der Liebe zu sein scheinen. Besonders die Zwillingstöchter des Gutspächters Nüßling, Mining und Lining haben Liebesprobleme. Doch zum Ende des ersten Aktes gibt es, auch Dank der Hilfe des Gutsinspektors Unkel Bräsig, die ersehnte Verlobung mit dem Lehramstkandiaten Rudolf und dem Priesterkandidaten Gottlieb. Schon drei Jahre später, 1848, scheinen sich aber revolutionäre Umwälzungen auch im ländlichen Mecklenburg breitzumachen und die bäuerliche Welt in Unordnung zu bringen. Aber auch hier hilft, mittels einer beschwichtigenden Rede vor dem Schloß in Neustrelitz, Unkel Bräsig die Wogen zu glätten. Aber eigentlich wollten die aufmarschierten Bauern und Tagelöhner überhaupt keine Revolution. Aber wenn anderswo Aufruhe ist, will man in Mecklenburg nicht nachstehen.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Viel Beifall auf der einen Seite, enttäuschte und verständnislose Gesichter auf der anderen nach der Uraufführung des Mecklenburg-Musicals am Wochenende im Landestheater. [...] Offensichtlich war das Korsett, in das der Reuter-Stoff gepreßt werden mußte, doch zu eng: nur neun handelnde Personen, nur ein Handlungsort und Plattdeutsch ins Hochdeutsche zu übertragen. Und dann die Revolution, die in Mecklenburg eigentlich keine war. "Wie daun ma so" - diese Feststellung der Mecklenburger trifft auch auf das Stück zu. Mit Reuter jedenfalls hat das entstandene Musical nichts mehr zu tun. Die Figuren haben ihre skurrile Schrulligkeit weitestgehend eingebüßt.

Die Musik von Marc-Aurel Floros hat zwar nichts Außergewöhnliches zu bieten, ist aber recht gefällig und abwechslungsreich. In der Komposition findet - mit übertriebenem Pathos - die eigentliche Revolution statt. Floros' Musik hintertreibt auf satirische Weise das Geschehen auf der Bühne."

AK/mj: "Wie daun ma so" - nicht mehr als ein Versuch. Uraufführung des Revolutions-Musicals am Landestheater mit geteilter Publikumsmeinung aufgenommen. In: Anzeigenkurier, 14. Oktober 1998, Seite 6.

 

"Es gibt gute und schlechte Griffe in der Spielplangestaltung eines Theaters. Mit der Uraufführung des Musicals 'Revolution in Pümpelhagen' ist dem Neustrelitzer Landestheater zumindest kein Erfolgsgriff geglückt. Während ein Teil der Zuschauer am Ende die Künstler feierte, wollten sich bei einer ganzen Reihe Theaterbesucher im fast ausverkauften Haus die Hände zum Applaus überhaupt nicht rühren. [...] Dabei hatte das Landestheater es doch gut gemeint, als es die Uraufführung im 150. Jahr der 48er Revolution in Auftrag gab.

[...] Überhaupt die Musik. Eigentlich klingt sie so schlecht nicht, aber was hatte sie mit Mecklenburg und der Revolution von 1848 zu tun? Elektronische Klänge und viel Schlagwerk lassen eher den Tanzmusiker in dem Komponisten Marc-Aurel Floros vermuten. Peinlich wird es, als ein Dudelsack bemüht wird, wenn da Volk erscheint."

EB/M.Steffen: Pümpelhagener Revolution gerät zum Bühnenlangweiler. Uraufführung am Neustrelitzer Landestheater. In: Strelitzer Zeitung, 12. Oktober 1998, Seite 10.

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Fritz Reuter: Ut mine Stromtid. Roman. Reclam GmbH Verlag, 2014.

 

 

Kommentar

 
Unter dem plattdeutschen Titel "Revolutschion in Pümpelhagen" fand 2005 eine weitere Inszenierung an der Fritz-Reuter-Bühne in Schwerin statt.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Revolution in Pümpelhagen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. Dezember 2021.