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The Pirate Queen

Musical


Musik von Claude-Michael Schönberg 
Orchestration von Julian Kelly
Buch Alain Boublil, Claude-Michel Schönberg und Richard Maltby Jr.
Nach dem Roman "Grania, She-King Of The Irish Seas" von Morgan Llywelyn 
Gesangstexte von Alain Boublil, Richard Maltby Jr. und John Dempsey
Deutsche Übersetzung von Nina Schneider

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 29. April 2016  
Theater Nordhausen, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Stefan Diederich 
  • Regie und Choreografie: Iris Limbarth
  • Bühne: Wolfgang Kurima Rauschning
  • Kostüme: Anja Schulz-Hentrich
  • Chor: Markus Popp
  • Iris Dance: Natalie Westerdale
  • Kampfchoreografie: Patrick Stanke

 

Besetzung:  

  • Grace (Grania) O´Malley, Tochter und einziges Kind von Dubhdara: Corinna Ellwanger
  • Königin Elisabeth I.: Désirée Broadka
  • Dubhdara, Chef des O´Malley-Clans: Thomas Kohl
  • Tiernan, ein Seemann und Graces Jugendliebe: Patrick Stanke
  • Lord Richard Bingham, Ratgeber der Königin, Lord Governor von Irland: Marian Kalus
  • Der Chef des O´Flaherty-Clans: Matthias Mittdeldorf
  • Donal, sein Sohn und Erbe: Jan Rekeszus
  • Evleen, eine alte Frau, Graces Amme und Älteste des O´Malley-Clans: Anja Daniela Wagner
  • Majella, eine Frau aus Clew Bay, Evleens Freundin: Anna Baranowska
  • Eine O´Malley / Hofdame / Barmädchen: Katharina Blum

 

 

Premierenchronik

USA UA 5. April 2007 Hilton Theatre, New York
D Dspr. EA 29. April 2016 Theater Nordhausen

 

 

Inhaltsangabe


Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert. "Die junge Grace O´Malley will unter allen Umständen zur See fahren. Ihr Vater Dubhdara ist strikt dagegen, denn Frauen auf einem Schiff bringen Unglück. Als Junge verkleidet rettet Grace jedoch das Schiff ´The Pirate Queen´ vor dem Kentern. Gegen den Willen der Matrosen darf sie an Bord bleiben. Nur Tiernan, ein junger Seemann, steht zu ihr. Sie versprechen sich ewige Treue, denn sie lieben sich. Als englische Soldaten das Schiff angreifen, rettet Grace ihrem Vater das Leben. Der Vater erkennt die Willenskraft seiner Tochter und lässt sie als seine Nachfolgerin ausbilden. 

Unterdessen berichtet Lord Richard Bingham am englischen Hof von den Unruhen in Irland. Die Königin macht ihn zum Gouverneur, um dort die Rebellen zu besiegen. Die zerstrittenen Clans müssen sich verbünden, um gegen England zu bestehen. Die Clanführer Dubhdara und der Chef des O´Flaherty-Clans beschließen, ihre Kinder Grace und Donal zu verheiraten. Grace fügt sich scheinbar aus machtpolitischen Interessen ihrem Schicksal. Bald stellt sich heraus, dass Donal ein Tunichtgut ist, keine Ahnung von der Schiffahrt hat und ein Saufbold ist, der jedem Rock hinterherrennt. Tiernan ist in dieser Hierarchie machtlos, hält aber trotzdem zu Grace. Bei einem Angriff der Engländer wird Graces Vater schwer verletzt. Vor seinem Tod übergibt er seiner Tochter den Clan. Sie ist jetzt die Piratenkönigin auf der ´Pirate Queen´.

Elisabeth I. sieht für ihren Ratgeber Lord Bingham noch eine Chance nach seiner gescheiterten und demütigenden Irland-Mission: die Gefangennahme ihrer stolzen und selbstbewussten Gegnerin. Grace, auf hoher See Mutter geworden, wird durch Verrat ihres Mannes Donal, von dem sie sich kurz vorher getrennt hast, an die englische Krone ausgeliefert. Ihr Sohn wächst bei Tiernan auf. Es vergehen sieben Jahre. Tiernan reist an den Hof Elisabeth I., um die Königin zu bitten, ihn statt Grace gefangen zu nehmen. Verwundert und bewundernd zugleich nimmt Elisabeth I. den Tauschhandel an: Grace O´Malley ist frei. Sie geht in ihre Heimat, sieht das Elend und kehrt nach kurzer Zeit nach London zurück, um der Königin über die wahren Zustände in Irland zu berichten. Nach einem langen Gespräch unter vier Augen muss auch die Königin einsehen, von Bingham hintergangen worden zu sein. Er wird in den Tower verbannt. Grace dagegen erhält ihren Besitz zurück. Tiernan kommt frei. Die Piratenkönigin darf nun gemeinsam mit ihrem Ehemann unter der Flagge Englands über die Meere segeln..."

(aus: Lutz Hesse: The Pirate Queen, Beachtliche deutschsprachige Erstaufführung des Schönberg/Boublil-Musicals. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 179, Juni/Juli 2016, Seite 14-16.)

 

 

Kritiken

 
"Und es ist wirklich spannend, was eine relativ kleine Stadttheaterbühne aus der millionenschweren Musicalvorlage vom Broadway geschaffen hat: Die Bühne von Wolfgang Kurima Rauschning ist eher einfach gehalten. Die Hügel Irlands sind schlichte, schwarze Stoffberge vor einem monochromen Hintergrund, der Bezug zu Irland wird durch ein keltisches Symbol hergestellt, das in einigen Szenen über dem Ensemble hängt. Rechts und links von der Bühne gibt es zwei dreieckige Stahlkonstruktionen, die die Schiffstakelage der ´Pirate Queen´ darstellen. Das Schiff selbst baut sich durch ein Segel mit Mast, ein Stück Reling und ein hölzernes Steuerrad zusammen. Wenn sich der pupurrote Vorhang schließt, öffnet er sich danach für den Baldachin mit dem Thron der englischen Königin vor einer blauen ´Tapete´ mit roten Schiffen. Ein Höhepunkt zum Finale des ersten Aktes hin ist die Beerdigung von Graces Vater, wenn sich zur Seebestattung der runde Holzboden symbolisch zu einem Fluss teilt und das kleine Grabesboot mit Fackeln, von Tiernan und Donal entzündet, langsam einem sternenübersäten Horizont entgegen gleitet." 

Stephan Drewianka: Von Frau zu Frau: die Piratin und die Königin, Deutschsprachige Erstaufführung "The Pirate" Queen" am Theater Nordhausen. In: blickpunkt musical, Ausgabe 82 (03/16), Mai-Juli 2016, Seite 18-20.

 

"Im Mittelpunkt jedoch steht Claude-Michel Schönbergs Musik. Das fast durchkomponierte Werk verzichtet auf sogenannte Showstopper. Die Orchestrierung ist mit Cembalo, Dudelsack und irischer Harfe auch ein Indiz dafür, mit welcher stilistischen Genauigkeit hier gearbeitet wurde. Unter der Stabführung von Stefan Diederich explodieren förmlich die Klangwelten irischer Folklore und englischer höfischer Barockmusik, das Loh-Orchester Sondershausen wandelt souverän zwischen den Stilen. Diederich achtet sehr darauf, dass jede Klangfarbe der Partitur zur Geltung kommt. Ein wahrer Ohrenschmaus! [...]

Das Theater Nordhausen darf zu Recht stolz sein auf diese Produtkion. Verbeugung."

Lutz Hesse: The Pirate Queen, Beachtliche deutschsprachige Erstaufführung des Schönberg/Boublil-Musicals. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 179, Juni/Juli 2016, Seite 14-16.

 

"Zum Schlussapplaus ist im Nordhauser Zuschauerraum die Begeisterung für das am Broadway nach nur 85 Vorstellungen gekenterte Musical groß. Ob das allerdings für eine feste Verankerung im deutschen Musical-Repertoire reicht, ist zu bezweifeln. Für ein wirkliches Happy End benötigt ´The Pirate Queen´ vor allem eine Generalsanierung des Buches."

kw: The Pirate Queen, Sail To The Stars. In: Online-Portal: www. musicalzentrale.de (ohne Datum)

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "The Pirate Queen". Original Broadway Cast, Studio-Einspielung (30. April, 1., 3. und 4. Mai 2007), Sony Classics 888697-11810-2, Masterworks Broadway, USA 2007. (1xCD)

 

Literatur

  • Morgan Llywelyn: Grania, She-king Of The Irish Seas. Novel. USA: Crown Publishing 1986.

 

 

Kommentar

 
Am 23. Februar 2020 kam im Londoner Coliseum eine einmalige konzertante Aufführung auf die Bühne.

Eine deutschsprachige Ausgabe der Romanvorlage liegt bislang nicht vor.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"The Pirate Queen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 3. Januar 2021.