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Operette für zwei schwule Tenöre

ohne Gattungsbezeichnung


Musik von Florian Ludewig 
Orchesterarrangements von Martin Rosengarten 
Chor-Arrangements von Ulrike Ludewig
Buch und Liedtexte von Johannes Kram

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 6. Oktober 2021
BKA Theater Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Florian Ludewig
  • Regie: Johannes Kram, Marco Krämer-Eis
  • Choreografie: Michael Heller
  • Kostüm: Cleo Niemeyer
  • Licht: Sven Ihlenfeld
  • Chor: Lili Sommerfeld

 

Besetzung:  

  • Tobi: Ricardo Frenzel Baudisch / Christian Miebach
  • Jan: Felix Heller

 

  • Company (alternierend): Jan Nicolas Bastel / Tim Grimme / Pascal Schürken / Tim Olcay / Torben Rose / Manuel Nobis

 

 

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Cover Programmheft

© BKA-Theater

 

 

 

Premierenchronik

D UA 6. Oktober 2021 BKA Theater Berlin

 

 

Inhaltsangabe


"Der Grafiker Tobi und der Krankenpfleger Jan haben sich ein gemeinsames Leben auf dem Lande aufgebaut: Ein eigenes Häuschen mit Garten samt Obstbäumen, selbstgemachter Konfitüre zum Frühstück und freundlich grüßenden Nachbarn. Die beiden haben sich auf dem jährlichen Schützenfest kennengelernt und ineinander verliebt, nachdem Tobi Berlin und der schwulen Szene dort den Rücken gekehrt hat, um seinen Traum vom idyllischen Leben auf dem Lande zu leben. Doch während Tobi das Dorf idealisiert, hält es Jan, der seine Heimat nie verlassen hatte, dort kaum noch aus..."

(aus: Presseinformation des BKA Theater zur Wiederaufnahme, November 2022)

 

 

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Felix Heller (Jan), Company (v.l.): Tim Grimme, Tim Olcay, Pascal Schürken

© BKA / Foto: Michael Bidner

 

 

Kritiken

 
"Ganz richtig gehört: Berlin hat wieder eine Operette, also eine richtig neue, frisch geschriebene. Ein Genre, das gefühlt mit Ralph Benatzkys ´Im weißen Rößl´ seinen Schwanengesang erlebt hat und zuletzt vor allem von Barrie Kosky an der Komischen Oper wiederentdeckt wurde, feiert auf einmal putzmunter am Mehringdamm seine Auferstehung. [...] 

Mit Melodien, die zwar nicht verraten, dass sie 2021 entstanden sind - aber dass ihr Schöpfer beim Schreiben enormen Spaß gehabt haben muss.  Hemmungs-, fast ein bisschen maßlos greift Ludewig zum Dreivierteltakt, ganz nach dem Motto: Wenn schon, denn schon. Seine Lieder tragen Titel wie: ´Wann fahr´n wir wieder zu Ikea?´ oder ´Keiner bläst so gut wie du´. Daran merkt man schon: Dieser Abend gibt zwar vor, eine traditionelle Operette zu sein, aber sein Inhalt ist ganz heutig. Hier wird ´Heim´ auf ´Design´ gereimt, es geht im Instragram, und übehaupt: Was wäre ein Schützenfest ohne Alkohol? ´Wie Berghain ohne Pille´."

Udo Badelt: Mit dir im Möbelhaus, Die "Operette für zwei schwule Tenöre" erzählt im BKA-Theater von einer Liebe auf dem Land. In: Der Tagesspiegel, 9. Oktober 2021.

 

"Hilfe, ich hab ´n Ohrwurm! Und krieg den nicht mehr weg. Dabei war Operette nie so meins. Das schien mir immer eher etwas für Omas und Opas. Aber nun feierte im BKA Theater eine ganz neue Operette Premiere, die nicht sentimental-gestrig, sondern ganz heutig ist. Und nicht nur mit einschmeichelnden, walzerseligen Melodien aufwartet, sondern auch einem hochmodernem Thema. ´Operette für zwei schwule Tenöre´ handelt vom Liebesglück und Liebesleid zweier Männer. Und auch wenn das Genre von jeher immer ein bissel frivol war und stets die  unmögliche Liebe möglich machte, über alle Standes- und sonstigen Schranken hinweg: Zwischen zwei Männern gab es das noch nicht. Da ist die Operette von Johannes Kram (Libretto) und Florian Ludewig (Musik) wirklich ein Novum, ein Unikum der Musikgeschichte. [...] 

Dabei wird die Operette nie parodiert, sondern ganz ernst genommen. Und doch auch immer gegen den Strich gebürstet. ´Liebe Grüße aus Berlin´ etwa hätte das Zeug zur Stadt-Hymne, und doch wird da im Refrain gebeten, überall, aber bitte keineswegs hierher zu kommen. Und auch ´Ein Liebeslied von Mann zu Mann´ ist eben nicht nur ein Herrenliebesduett, sondern vor allem ein Bedauern darüber, dass es sowas bislang nicht gab, auch wenn das vielen bei ihrem Coming-Out geholfen hätte. Am Ende wird die Operette sogar selbst auf einer Meta-Ebene reflektiert. Wenn die beiden Herren das erste Mal nicht für sich, sondern miteinander sprechen, geht es auch darum: ´Warum erzählen wir unsere Geschichte denn als Operette?´ Damit es am Ende zu einem  selig-unmöglichen Happy End kommt? Nee, auch da fällt dieser modernen Version etwas Besseres und Ehrlicheres ein."

Peter Zander: Liebe Grüße aus Berlin, "Operette für zwei schwule Tenöre" im BKA ist eine sehr moderne Version des Genres: witzig, frech, beschwingt, aber auch mit nachdenklichen Tönen. In: Berliner Morgenpost, 9. Oktober 2021.

 

"Fünf Darsteller, zwölf große und vielfach verwendete Styroporwürfel als Bühnenbild, zwei lange Kleiderstangen mit den Kostümen dran und eine Menge Nebel - mehr braucht es nicht, um loszulegen mit der Story um Grafiker Tobi aus Berlin, der auf dem Land ein beschauliches Leben sucht, und Krankenpfleger Jan, das Landei, das sich dringend nach Großstadt sehnt. [...]

Ein ´well-made play´ darf man bei diesem Team sicher erwarten, einen funktionierenden dramaturgischen Aufbau also mit Hits, Showbreakern, Emotionen, Frivolitäten satt, und Applaustreibern an den richtigen Stellen. [...] In jedem Augenblick lässt man sich gerne überraschen von einem kleinen Extra-Detail im Text, der Melodie oder dem Setting, das schmunzeln, laut lachen oder genießen lässt. Ein so rundum hinreißendes Stück Musiktheater kann nur mit der Aufforderung bedacht  werden: Hingehen - unbedingt! Und zwar, falls das nötig sein sollte zu sagen, egal wie ihr liebt!"

Stephan Knies: Liebe Grüße aus Berlin!, Die "Operette für zwei schwule Tenöre" will alles. In: Orpheus, Oper und mehr, Heft 2, März/April 2022, Seite 69. 

 

 

 

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Christian Miebach (Tobi), Felix Heller (Jan), Company (v.l.): Tim Grimme, Tim Olcay, Torben Rose

© BKA / Foto: Michael Bidner

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Operette für zwei schwule Tenöre". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 8. November 2022.