"Lothar, ich liebe Dich", oder vom richtigen Moment, einem Pianisten die Finger zu brechen

Inszenierung

Uraufführung: 18. November 1993  
Vorderhaus, Freiburg i.Br., Bundesrepublik Deutschland

• Musikalische Leitung: Wolfgang Böhmer
• Regie: Peter Lund

• Bühnenbild und Kostüme: Daniele Drobny

Besetzung:  

• Lotte: Irene Rindje
• Lothar: Christoph Swoboda
• Florian: Benedikt Eichhorn

Premierenchronik

Inhaltsangabe

"´...jede Entscheidung sind Millionen anderer Entscheidungen, die man nicht gemacht hat. Jedes Ja sind Millionen Neins. Die Wahrscheinlichkeit, daß dein Ja richtig ist, beträgt eins zu ganz viele Millionen! ... Und wo ist mein richtiges Ja? Vielleicht läuft es gerade draußen vorbei, während ich mit dir meine Zeit vertrödel? Vielleicht sitzt es gerade am Nebentisch?´

Harte Worte, die Lotte ihrem Lothar an den Kopf wirft. Aber Lothar nimmt es gelassen - zu gelassen vielleicht, denn am Nebentisch sitzt Florian, der Klavier spielen kann. Und Lotte ist fest entschlossen, ihr richtiges Ja zu finden...

Lotte und Lothar lieben sich, das ist ziemlich sicher. Aber sie lieben sich schon so lange - Lotte weiß gar nicht mehr, seit wann. Vor acht Jahren hat Lothar sie sogar auf seinen Armen über die Schwelle getragen, und manchmal hat Lotte das Gefühl, er hätte sie bis heute nicht wieder runtergelassen. Auf jeden Fall ist Flo erfrischend anders, und auf Händen trägt er sie auch nicht. Lotte entdeckt ganz neue Seiten an sich - eine sehr angenehme Entdeckung in einem Alter, in dem einen manchmal die Angst packt, man hätte keine neuen Seiten mehr. Dieses schreckliche Alter zwischen 20 und 80.

Das hört sich nach einer Eifersuchtsgeschichte an, ist es aber natürlich nicht. Denn Lothar, Lotte und Flo sind aufgeklärte Menschen, die eine solche Situation als Herausforderung annehmen. Und man kann die drei nur bewundern, wie sie die Herausforderung bewältigen - bis zur Pause jedenfalls..."

(aus dem Programmheft der Uraufführung)

Empfohlene Zitierweise

 
"´Lothar, ich liebe dich´, oder vom richtigen Moment, einem Pianisten die Finger zu brechen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 22. September 2020.