Sie sind hier: Startseite Inhalte Des Königs Datsche oder …

Des Königs Datsche oder Nackenstützen für Badewannen

Heiteres Stück mit Musik


Musik von Martin Hattwig
Text von Klaus Winter und Klaus Eidam

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 30. ;ärz 1980 
Landestheater (Kammerspiele), Halle, DDR

  • Musikalische Leitung: Volker Münch
  • Regie: Klaus Winter
  • Bühnenbild: Carlheinz O. Städter
  • Kostüme: Helga Müller-Steinhoff

 

Besetzung:  

  • Max Hopf, Produktionsleiter: Klaus Winter
  • Gerde Hopf, Max Ehefrau: Rita Adolph
  • Rolf Hopf, beider Sohn: Ulrich Graichen
  • Inge Hopf, beider Tochter: Gabriele Bernsdorf
  • Egon König, Abteilungsleiter Zentrales Warenkontor: Joerg Kaehler
  • Elisabeth König, Egons Ehefrau: Beate Link
  • Jürgen König, beider Sohn: Olaf Schöder
  • Betty, Königs Sekretärin: Sylvia Studte
  • Tante Anna: Ellen Weber
  • Onkel Bruno: Wolfgang Anton

 

 

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 30. März 1982 Landestheater (Kammerspiele), Halle

 

 

 

 

Inhaltsangabe


Max Hopf hat im VEB "Plastolino" Nackenstützen für Badewannen entwickelt, die auch zu Tausenden produziert wurden. Leider wurden im Kompetenzengerangel mit Egon König, dem zuständigen Abteilungsleiter im Zentralen Warenkontor für Sport- und Spielartikel, diese Nackstützen in die Regale von Spielwarengeschäften eingeordnet, wo verständlicherweise keiner Nackenstützen vermutet, denn überhaupt kauft. Beide streben einen Prozeß vor Gericht an.

Familie Hopf will enerviert Urlaub machen und mietet sich in eine Datsche ein, die allerdings - ohne das Hopfs dies wissen, ebenjenem König gehört. Der taucht plötzlich auch noch mit seiner Sekretärin Betty zu einem kleinen Urlaub auf. Ebenfalls kommt kurz danach Königs Ehefrau am Ort des Geschehens an. Onkel und Tante, die die Datsche vermittelt haben, versuchen mit allen Mitteln die Identität des jeweils anderen zu verheimlichen - und alle verstehen sich prächtig, bis sich die jeweils bekämpfenden Parteien erkennen.. Egon König schmeißt die Hopfs umgehend aus seiner Datsche. Erst als Königs Junior Jürgen, ein Jurastudent, auf der Bildfläche erscheint, der sich nicht nur in Hopfs Tochter verguckt hat sondern auch den Vätern klar macht, dass beiden ein Fehlverhalten vorzuwerfen sei und ein Prozeß vor Gericht für alle Beteiligten böse enden würde, glätten sich die Wogen. Darüberhinaus hat sich Hopfs Sohn Rolf und die Sekretärin Betty mehr als angefreundet.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Das erfreulich lockere Resultat von Winter/Eidams Bemühungen resultiert aus gekonnter, unverkrampfter dialogischer Zurichtung des Ganzen. Da werden ganz präzis die Versatzstücke des Schwanks genutzt: die Verwechslung, die sich überstürzenden Besuche, das Verhältnis von Chef und Sekretärin, die Verwandschaftsentdeckungen, ein altes Ehepaar, das sich nach 40 Jahren mal richtig laut ausspricht, ein vermuteter Todesfall, Alters- und Alltagsnöte, pfiffige Dialog- und Wortspielereien, ein ausstehender Prozeß usw. - Die Rezeptur stimmt

[...] Martin Hattwig hat die Musik komponiert. Das Dutzend Nummern ist richtig plaziert, bringt heiteren Schwung in die Aufführung, ist teil ihres Rhythmus'. Hattwigs Musik ist modern-bewegt, gibt den Grundtonus für die jeweilige Nummer, versteht sich als funktionaler Part für Anfang und Resumee einer Szene, bedient sich eben und erfüllt damit ihren Zweck.

[...] In Klaus Winters Inszenierung läuft das alles glatt und spaßig, routiniert und genau in der Wirkung ab. Dabei haben die Darsteller der älteren Generation - auch vom Stück her schon - dankbare Szenen, die mit Genuß ausgespielt werden."

Ulrich Burkhardt: Nackenstützen für die Badewannen. 'Des Königs Datsche' von Klaus Winter, Klaus Eidam und Martin Hattwig in Halle uraufgeführt. In: Theater der Zeit, 6/1982, Seite 32.

 

"Eine Glosse in der "Wochenpost" soll dieses Ferienstück angeregt haben. Doch die Hauptrolle spielt eindeutig der Zufall. Denn echte Motivationen für die mannigfachen Irrungen und Wirrungen, Liebe und Ehe eingeschlossen, lassen sich nicht auffinden, viele Konstellationen sind an den bereits angegrauten Haaren herbeigezogen und statt Charakteren agieren Typen - der Situationskomik am laufenden Bande wegen. Unterbrochen wird sie durch ein bißchen Musik, von Martin Hattwig freundlich konventionell, ohne große dramaturgische Funktion komponiert.

Klaus Winter hat sein Opus wohlweislich ganz auf Tempo inszeniert, auf daß sich geistiger Leerlauf gar nicht erst bemerkbar mache, und wirft zudem auch noch seine Darstellerpersönlichkeit in die Waagschale, die sich natürlich zum lauten Publikumserfolg hin senkt."

Georg Antosch: Kabbelei auf Königs Datsche. Musikalischer Schwank in Halle uraufgeführt. In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands (CDU in der DDR), Ausgabe 106, 7. Mai 1982, Seite 4.

 

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Des Königs Datsche". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 31. Mai 2022.