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Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden

Rockoper nach Motiven der "Orestie" des Aischylos


Musik und Songtexte von David DeFeis (Songs in Englisch)
Dialogtexte von Walter Weyers und Martina Krawulsky

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 1. Juni 1999
Stadttheater, Memmingen, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Dietrich Stern
  • Regie: Walter Weyers / Petra Schulz
  • Bühne: Petra Mollérus
  • Technische Umsetzung: Michael Wagenbauer / Mirco Scholz
  • Chöre: Peter Kesten
  • Choreographie: Petra Schulz

 

Besetzung:  

  • Klytaimnestra, Herrscherin von Argos: Joséphine Weyers
  • Elektra, ihre Tochter: Birgit Konnry
  • Agamemnon, ihr Mann: Peter Höschler
  • Aigisthos, ihr Liebhaber: Enno Bargmann
  • Orest, ihr Sohn: Wanja Benjamin Kneib
  • Kassandra: Kirsten Ungerathen
  • Ein Bote aus Troja: André Stuchlik
  • Apollon, ein Sohn und Vater / Chorführer: Fred Strittmatter
  • Erinys, eine Mutter / Chor: Sarah Misiak
  • Athene, eine Tochter / Chor: Birgit Schürmann
  • Grinsende Maske / Chor: Ralf Weikinger

 

 

 

Premierenchronik

D UA 1. Juni 1999 Stadttheater, Memmingen

 

Anmerkung: "Klytaimnestra" war eine Produktion des Landestheaters Schwaben.

 

 

Inhaltsangabe


"Thematisch behandelt 'Klytaimnestra' die dramatische Geschichte um die gleichnamige Frau Agamemnons, den sie mit Hilfe von Aigisthos ermordet, da Agamemnon die gemeinsame Tochter Iphigenie dem Krieg opferte. Aigisthos ist der Sohn von Thyestes, seine Geschwister wurden durch das Atridenhaus ermordet dem Vater als Speise vorgesetzt.

Die zweite Tochter Elektra, die von jeher stark mit ihrem Vater verbunden war, zu ihrer Mutter jedoch ein schlechtes Verhältnis hatte, plant mit ihrem Bruder Orest, der von seiner Mutter in die Verbannung geschickt wurde und seit dieser Zeit von seiner Familie getrennt lebt, die Blutrache an der Mutter und dem Mörder des Vaters. Tatsächlich ist aber Orest allein der Mörder seiner Mutter, er wird durch diese Schuld zum Spielball der Götter. Apollon und die Erynnen streiten um das Schicksal, das den Verdammten treffen soll. Schließlich richtet Athene über ihn: Sie gibt Orest frei, damit er selbst über sein Schicksal, Leben oder Tod, bestimmen soll.

Fierce: Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden. Die erste Metal-Oper der Welt’ kann als gelungenes Experiment angesehen werden und die Musik von David DeFeis überrascht mit unerwarteter Härte. In: Vampster, dein Metal Webzine, 1. Januar 2000.

 

 

 

Kritiken

 
"Die Kulisse von 'Klytaimnestra' ist eine Art Baustelle mehrere Gerüste, Stangengebilde und in der Mitte ein riesiger nach oben schauender Kopf, dessen Mund der Eingang zum Königshaus der Atriden darstellt. Auf der Bühne stehen drei Fernsehgeräte, in denen immer wieder die Schauspieler in bestimmten Szenen in Großaufnahme gezeigt werden. Die Darsteller sind stark geschminkt, bunte Perücken und Haartrachten ergänzen das bizarre Auftreten der Figuren. Interessante Lederoutfits tun ihr übriges und passend zur Musik tragen die Darsteller die Farbe Schwarz.
Für echte Theaterfreunde ist diese Form der Darstellung sicher schon lange nichts neues oder ungewohntes mehr. Auf den unbedarften Laien könnte diese Art des Schauspiels aber sicher eine abschreckende Wirkung haben. Dasselbe gilt für die Bewegungen der Schauspieler, die sehr betont und ausschweifend waren.

Kommen wir also endlich mal zu dem, was euch hier am meisten interessieren dürfte: Die Musik von David DeFeis. Und ich muß sagen, ich war überrascht! Ich war sehr überrascht! Erwartete ich doch gemäßigteren Metal, ja sogar eher Rockmusik, so mußte ich bereits bei den ersten Songs feststellen, daß hier durchaus auch mal ein Brett gefahren wird. Die Macher von 'Klytaimnestra' muten ihren nichtmetallischen Zuschauern einiges zu und so dürfte so manche Double-Bass-Attacke dem ein oder anderen das Entsetzen ins Gesicht treiben, genauso die Lautstärke der dargebotenen Stücke.

Man kann eindeutig erkennen, daß die Musik zu 'Klytaimnestra' aus David DeFeis Feder stammt. So manches Deja-Vu zum Meisterwerk ‚Marriage of Heaven and Hell‘ drängt sich auf. Das, was im Stadttheater von Memmingen aus den Boxen kommt, ist eindeutig "Virgin Steele"!
Ich fragte mich im Vorfeld der Aufführung, wie die Macher des Stücks die zugehörige Musik auf die Bühne bringen wollen. So rätselte ich schon, ob denn da nun evtl. eine Band am Bühnenrand stehen würde oder gar ein kleines Orchester. Wie ich aber bereits oben andeutete, kommt die Musik von Band, lediglich die Darsteller singen live zur Musik. Und in diesem Punkt liegt auch mein größter Kritikpunkt an der Aufführung. Es ist eindeutig zu erkennen, wie sich David DeFeis die Gesangsparts vorgestellt hat und an manch einer Stelle kann man innerlich seinen Gesang vernehmen. Doch nicht immer können die Darsteller die Anforderungen des Komponisten erfüllen."

Fierce: Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden. Die erste Metal-Oper der Welt’ kann als gelungenes Experiment angesehen werden und die Musik von David DeFeis überrascht mit unerwarteter Härte. In: Vampster, dein Metal Webzine, 1. Januar 2000.

 

 

 

 

 

Kommentar

 
'Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden'' ist der erste Teil einer Rockopern-Trilogie, die in der Spielzeit 2000/2001 mit der Rockoper 'Hel oder die Rebellen' fortgesetzt wurde und in 2003 mit 'Lilith' seinen Abschluss fand  Alle Rockopern wurden von Walter Weyers getextet; die Musiken stammen von David DeFeis.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Klytaimnestra oder Der Fluch der Atriden'". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 29. Juli 2022.