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Klug war die Lisa

Schwank mit Musik


Musik von Rolf Kuhl
Text von Andreas Bauer und Laszlo Nadasi

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 28. Februar 1964
Theater der Stadt, Cottbus, DDR

  • Musikalische Leitung: Rolf Schill
  • Regie: Egon Maiwald
  • Bühnenbild: Kurt Art

 

Besetzung:  

  • Lisa: Erika Reinwald
  • Rudolf, ihr Mann: Horst Bredow
  • Peter: Hermann Ramoth
  • Susanne, dessen Braut: Helga Schulze-Margraf
  • Mama, Mutter der Lisa: Ingeburg Winkler

 

 

 

Klug war die Lisa Programm

Programmheft Theater der Stadt Cottbus, 1964

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 28. Februar 1964 Theater der Stadt, Cottbus

 

 

 

Inhaltsangabe


"Lisa hat Ehekummer, denn Rudi vernachlässigt sie sträflich. Nicht wegen anderer Mädchen. Er ist ein karrieristischer Streber, der seinen Egoismus mit gesellschaftlicher Rührigkeit tarnt und sich mit superprogressiven Phrasen rechtfertigt. Eitel und selbstsicher. So sicher, daß er Lisa permanent der Gesellschaft und Unterhaltung seines besten Freunde Peter anvertraut. Nein, es passiert gar nichts zwischen den beiden. Dazu liebt Lisa ihren Rudi zu sehr, und Peter ist ihm seit der Schulzeit ergeben wie ein Schäferhund. Aber Lisa beschließt, mehr gegen als mit Einverständnis des schüchtern-ängstlichen Hausfreunds, ihrem Mann ein solches 'Verhältnis' vorzuspielen, um ihre Ehe nach dem Rezept der Schocktherapie zu retten. Doch Lisas Rechnung geht nicht auf. Obwohl selbstkritisch und erschüttert, kämpft Rudi nicht um sie, sondern streicht mit phrasenverbrämten Edelmut die Segel. Um so mehr, als er der Meinung ist, seine Frau erwarte vom Hausfreund ein Kind. Damit es in eine ordentliche Ehe geboren wird, drängt Rudi auf sofortige Scheidung und Heirat der beiden. Erst als Peters heimliche Verlobte Susanne und natürlich eine Schwiegermutter aufkreuzen und sich hochdramatische Verwicklungen abzeichnen, spielt der Hausfreund nicht mehr mit. Darob lösen sich Schwindel und Stück in Wohlgefallen auf - eine Ehe wurde geläutert und gerettet."

Peter Bejach: Leichte Kost - seichte Kost?. Musikalische Uraufführungen in Wittenberg und Cottbus. In: Theater der Zeit, Heft 5/1964, Seit 22-23.

 

 

 

Kritiken

 
"Bauer hat dieses Spiel mit amüsanten Dialogen und oft blitzenden Pointen auch über die Klippen oft stagnierender oder sich wiederholender Situationen hinweggeführt. Und doch verschenkt er häufig Wirkungen, die er mit diesem Stoff in der Hand hatte. [...] Verstehen wir uns recht: positive Gedanken zu einer positiven Uraufführung, deren Reiz noch durch die reizenden musikalischen Nummern Rolf Kuhls erhöht wurden.

[...] Den unbestrittenen Publikumserfolg verdankt das Werk aber auch der ausgezeichneten Regie Egon Maiwalds, der nicht mit dickem Rotstift und reizenden Einfällen sparte. Und er führte im besonderen Erika Reinwald als Lisa und Horst Bredow als Rudi, Mitglieder des Operettenensembles, zu so guten schauspielerischen Leistungen, daß ich geneigt war, die beiden dem Schauspielensemble zuzuordnen. [...] Das moderne, geschickt gebaute und farblich geschmackvoll abgestimmte Bühnenbild Kurt Arts gehört ebenso wie die saubere und dynamische gut differenzierte musikalische Interpretaion unter Rolf Schill zum echten Erfolg dieser unterhaltsamen Uraufführung."

Peter Bejach: Leichte Kost - seichte Kost?. Musikalische Uraufführungen in Wittenberg und Cottbus. In: Theater der Zeit, Heft 5/1964, Seit 22-23.

 

 

 

"Wer das Verlangen hat, einmal herzhaft und befreiend zu lachen, besuche in Cottbus die sehr gelungene Aufführung des Schwanks "Klug war die Lisa" von Andreas Bauer und Laszlo Nadasi mit der Musik von Rolf Kuhl. Hier ist erneut der Beweis erbracht, daß auch unsere Zeit durchaus Stoffe besitzt, die sich zu humorvoller Ausprägung eignen. Mit der Uraufführung dieses reizvollen Stückes hat das Cottbuser Theater einen respektablen Erfolg errungen. Der intime Charakter des Werkes erscheint für die Kammerbühne besonders geeignet. Intendant Egon Maiwald hatte die Inszenierung selbst übernommen und damit eine Probe ideenreicher Getaltungs- und geschmackvoller Pointierungskunst gegeben, die bis ins letzte Detail spürbar war.

[...] Rolf Schill hatte gewiß wenig Mühe, die einprägsamen Melodien einzustudieren und am Klavier, unterstützt von Schlagzeug und Gitarre, zu begleiten. Der Schwank würde noch gewinnen, wenn die Instrumentation etwas farbiger wäre und noch einige charaktervolle Instrumente dazukämen."

Georg Kitzler: Das Richtige für die "Kammer". Gelungene Uraufführung von "Klug war die Lisa". In. Märkische Union, 11. März 1964.

 

 

"Nun hat sich auch die Cottbuser Bühne dieses vernachlässigten Genres angenommen und mit dem Schwank "Klug war die Lisa" ein Stück auf die Bühne gezaubert, das - nach seinem Uraufführungserfolg zu urteilen - die Runde über viele kleinere Bühnen machen wird.

[...] Intendant Egon Maiwald hat sich dieses Musenkindes angenommen und unter sorgfältiger Herausarbeitung der dramatischen Zuspitzungen und Gags für einen vollen Erfolg gesorgt. Kurt Art baute ihm dazu ein ebenso modernes wie anheimelndes Boudoire, während Rolf Schill die kleine Band temperamentvoll anführte. Der Schwank - wie ihn die Autoren bescheiden nennen - hat nur fünf Personen. Alle erfüllen ihre Aufgaben mit schauspielerischem Schneid und persönlichem Charme."

Dr. Heinz Haufe: Sehr vergnüglicher Ehekrach. Schwank "Klug war die Lisa" hatte starken Premierenerfolg. In: [ohne Quellenangbe und Datum; wahrscheinlich aus "Der Morgen", Cottbus - Tageszeitung der DDR und Zentralorgan der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands].

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Klug war die Lisa". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 27. Oktober 2023.