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Kuss der Spinnenfrau (Kiss of the Spider Woman) [St. Gallen]

Musical


Musik von John Kander
Buch von Terence McNally nach dem Roman von Manuel Puig 
Liedtexte von Fred Ebb
Deutsch von Michael Kunze

 

 

Inszenierung


Schweizer Erstaufführung: 28. Oktober 2000
Theater, St. Gallen, Schweiz

  • Musikalische Leitung: Robert Jan Kamer / Walter Fähndrich
  • Regie: Peter Zeug
  • Bühne: Heidrun Schmelzer
  • Kostüme: Marta Frelih
  • Choreographie: Peter Zeug / Thomas Zybura

 

Besetzung:  

  • Molina: Mathias Sanders
  • Valentin: Martin Berger / Carsten Lepper
  • Aurora, die Spinnenfrau: Anna Montanaro
  • Gefängnisaufseher: Christoph Wettstein
  • Marta: Agnes Hilpert
  • Molinas Mutter: Gabriele Ramm
  • Esteban, Gefängniswärter: Hans-Peter Ulli
  • Marcos, Gefängniswärter: Jan Andreas Kemna
  • Gabriel / Gefangener: Matthias Dressel
  • Fuentes / Gefangener: Martin Becker / Carsten Lepper
  • Aurelio, Dekorateur / Gefangener: Martin Berger / Kevin Rouchell
  • Gefangene / Auroras Männer: Maurizio Arroniz / Markus Bühlmann / Joris De Beul / Nikolaus Freyer / Andrzej Hutnik / Young Jin Kang / Ralph Küster / Kevin Rouchell / Dorian Salkin / Frank Uhlig / Eriberto Verardi / Frank Wöhrmann

 

 

 

Premierenchronik

CAN UA 14. Juni 1992 St. Lawrence Centre for the Arts, Bluma Appel Theatre, Toronto
GB EA 20. Oktober 1992 Shaftesbury Theatre, London
USA EA 3. Mai 1993 Broadhurst Theatre, New York
A Dspr. EA 28. November 1993 Vereinigte Bühnen Raimund Theater, Wien
CH EA 28. Oktober 2000 Stadttheater, St. Gallen
D EA 11. Mai 2002 Landestheater, Coburg

 

 

Inhaltsangabe

 

"Der homosexuelle Schaufensterdekorateur Molina sitzt eine achtjährige Haftstrafe wegen Verführung eines Minderjährigen ab. Die katastrophalen Zustände in dem südamerikanischen Gefängnis haben ihn in eine Hollywood-Traumwelt getrieben: Hier regiert Aurora, sein weibliches Idol, die ihm inzwischen schon fast wie wirklich erscheint. Er verehrt und fürchtet sie zugleich, denn in einem Film verkörpert sie die Spinnefrau, deren Kuss tödlich ist.

Zu ihm in die Zelle wird der Widerstandskämpfer Valentin verlegt, der auf seine Verurteilung wegen Besitz und Handel mit illegalen Ausweisen für politische Flüchtlinge wartet. Er gilt als wichtiger Kontaktmann zu sozialistischen Untergrundeinheiten. Mit brutalen Foltermethoden versuchen die Wärter, ein Geständnis aus ihm herauszupressen - bisher ohne Erfolg. Valentin hegt grosse Vorurteile gegenüber Molina und will nichts mit ihm und seinen Phantasien zu tun haben. Vielmehr sehnt er sich nach Marta, seiner heimlichen Liebe. Molina hingegen pflegt seinen misshandelten Zellengenossen mit selbstloser Aufopferung.

Doch die Gefängnisleitung verspricht Molina die vorzeitige Entlassung, wenn er aus Valentin ein Geständnis herausbringt. Molina gerät dadurch in einen Gewissenskonflikt: Seine kranke Mutter bedarf dringend der Pflege. Molina kümmert sich aber weiter unbeirrt liebevoll um seinen Zellengenossen, bewahrt ihn sogar vor weiteren Folterungen. Langsam nähern sich die beiden an, Valentin entdeckt Sympathie für die Traumwelt Molinas und seine Aurora. Letztlich hofft er auch darauf, er könne mit Molinas Hilfe Kontakt nach aussen herstellen.

Molina verspricht Valentin bei seiner Entassung, Kontakt zu Marta aufzunehmen, und Valentin gibt ihm entsprechende Intruktionen. Doch Molina wird überwacht und muss - erneut inhaftiert - am eigenen Körper schreckliche Leiden erfahren. Seinen Tod erlebt er als letzte Begegnung mit der Spinnenfrau."

Inhaltsangabe aus dem Programmheft des Theaters St. Gallen, 2000.

 

 

Kritiken

 

"Man erwartet ja schon einiges, wenn man zum Musical nach St. Gallen fährt. Aber selbst hier, wo Musicals mit ausgesuchten Darstellern, mit einem kenntnisreichen Leitungsteam und aufwendiger Liebe zum Detail produziert werden, ist man vor positiven Überraschungen nicht sicher. Die Neuinszenierung des außergewöhnlichen Kander/Ebb-Musicals erreicht mühelos die Kategorie 'Kill for a ticket'.

[...] Der Regisseur, der zusammen mit Tomas Zybura auch die effektvolle, sinnliche Choreografie entworfen hat, ersetzt in den irrealen Aurora-Szenen die Dschungel-Atmosphäre der Originalinszenierung durch glänzende, hell ausgeleuchtete Showszenen, die um so grellbunter glitzern, je grausamer die Gefängnsifolter wird.

[...] Der Schauplatz mit seinen Glitzerzellen ist im Grund genau vorgegeben, aber Bühnenbildnerin Heidrun Schmelzer gelingt dennoch ein genialer Coup: das dreistöckige Gefängnis stellt gleichzeitig ein Stück Zelluloid dar. Gespielt und gesungen wird auf einem absoluten Top-Niveau - und durchweg besser als auf der Wiener Cast-Aufnahme."

Angela Reinhardt: Kuss der Spinnenfrau. Das Theater St. Gallen begeistert mit einer hervorragenden Produktion des schwierigen Kander/Ebb-Musicals. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 86, Dezember 2000/Januar 2001, Seite 70-71.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Kiss of the Spider Woman". Original London Cast, 1992. RCA 61579. (1xCD).
  • "Kiss of the Spider Woman". Original Broadway Cast, 1994. Mercury 526526. (1xCD).
  • "Kuss der Spinnenfrau". Original Wien Cast, 1993. Reverso (Sony Music Austria) 660 801. (1xCD).

 

Literatur

  •  Manuel Puig: Der Kuß der Spinnenfrau. Roman, aus dem Spanischen von Anneliese Botond. Suhrkamp Verlag, 1983.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Kuss der Spinnenfrau" ("Kiss of the Spider Woman") [St. Gallen]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 11. November 2022.