Karl Marx. Das Kapital als Musical
Ein Musiktheaterprojekt.
Musik von Ilja Komarov
Idee und Text von Trixa Arnold und Ilja Komarov
Inszenierung
Uraufführung: 25. Oktober 2017
Fabriktheater Rote Fabrik, Zürich, Schweiz
- Livemusik: Trixa Arnold und Ilja Komarov
- Regie: Michael Schröder
- Ausstattung: Silvia Buonvicini / Severin Hofmann
- Kostüme: Nicole Henning
- Lichtdesign: Marek Lamprecht
Besetzung [ohne Rollenbezeichnung]:
- Trixi Arnold
- Vivien Bullert
- Philipp Caspari
- Corsin Gaudenz
- Ilja Komarov
- Natalie Bourlina Pfaus
- Michael Schröder
- Sandra Utzinger
- Wanda Wylowa
- Maria Rebecca Sautter
- Tommi Zeuggin
Premierenchronik
CH | UA | 25. Oktober 2017 | Fabriktheater Rote Fabrik, Zürich |
Anmerkung: "Karl Marx. Das Kapital als Musical" war eine Produktion des Verein Freies Musiktheater Zürich.
Inhaltsangabe
"Mit den Mitteln forcierter Unterhaltung fokussiert 'Karl Marx. Das Kapital als Musical' auf die Widersprüche des Kapitalismus und die Zwänge, die sich daraus für uns Menschen ergeben. In einer komplexen, von Profitmaximierung und Ausbeutung geprägten Gesellschaftsdynamik haben Moral und Ethik einen schweren Stand, nicht nur im gesellschaftspolitischen Leben, sondern auch im privaten Alltag.
Übersetzt in das Format des Musicals bedeutet das: Wir sehen auf der Bühne eine Gruppe Prototypen der westlichen Zivilisation – Gebeutelte und Profiteure, Mitläufer und Emporkömmlinge – die singend und tanzend versuchen, sich dem System zu entziehen, es zugleich bedienen und selber vorantreiben. Lieder bilden das zentrale musikalische Element des Abends. Die Texte sind so sperrig wie das Werk, dem sie entnommen sind. Der Komponist Ilja Komarov hat sich bereits als junger Student der Ökonomie in der damaligen Sowjetunion mit Marx beschäftigt. Gemeinsam mit Trixa Arnold hat er aus dem 2000-seitigen Werk ein Libretto kondensiert."
Programmheft der UA, 2017.
Kritiken
"Alle Liedtexte: Karl Marx, 'Das Kapital', Band 1. Kurz und bündig steht es so im Programmheft der Roten Fabrik in Zürich. Ein Heft, das zugleich das gesamte Libretto der Produktion 'Karl Marx. Das Kapital als Musical' beinhaltet. Der Titel ist bereits Konzept. Denn wie soll das gehen? Das Musical ist die Form der Herzschmerz-Story, die kleine, duchkommerzialisierte Stiefschwester der Oper. 'Das Kapital' ist die wirkungsmächtigste Wirtschaftsanalyse unseres Zeitalters, ein 2000-seitiger zäher Brocken.
Die Idee, die Bibel des Kommunismus in Songs zu verwandeln, stammt von einem, der die Sowjetunion noch von innen kennt. Der Musiker und Komponist Ilja Komarov. Nach dem Nationalmythos «Tell» haben sich die Dramaturgin Trixa Arnold und er mit ihrem Verein Freies Musiktheater Zürich den Ökonomen Marx vorgeknöpft. Komarov verbindet eine jahrelange Zusammenarbeit mit Michel Schröder, seines Zeichens Regisseur der Gruppe kraut_produktion und Co-Leiter des Theaters in der Roten Fabrik. Alle drei stehen beim «Kapital» auch auf der Bühne. Komarov als Gitarrist, Arnold als DJ und Schröder als Schauspieler. Mit ihnen sieben weitere Akteure.
[...] Anders als im richtigen Musical wird keine Story erzählt. Die Collage aus Theorieschnipsel-Songs, Talk-Studio-Parodie und Einzelauftritten bietet vielmehr den Teppich für den Auftritt schrill-schillernder Figuren. Ihnen gemeinsam ist, dass sie eben keine flotten Theoretiker, sondern Kapitalismus geschädigte Rand- und Künstlerexistenzen sind.!"
Mathias Balzer: Auch gesungen ist Karl Marx eine Herausforderung.Das Theater in der Roten Fabrik zeigt "Das Kapital" als Musical. Ein Himmelfahrtskommando mit Witz. In: St. Galler Tagblatt, 26. Oktober 2017.
Kommentar
Am 2. November 2013 fand im Vogtlandtheater in Plauen die Uraufführung eines Musicals mit dem Titel "Comeback. Das Karl-Marx-Musical" statt.
Empfohlene Zitierweise
"Karl Marx. Das Kapital als Musical". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 6. Oktober 2022.