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Die Jungfrau von Paris

Operette in zwei Teilen


Musik von Friedrich Schröder
Text von Günther Schwenn
nach der Operette "Die Jungfrau von Belleville" von F. Zell - Richard Genee - und Carl Millöcker

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 19. Dezember 1969
Raimund-Theater, Wien, Österreich

  • Musikalische Leitung: Kurt Klippstätter
  • Regie: Hans-Peter Krasa
  • Bühnenbild: Ferry Windberger
  • Kostüme: Gerdago
  • Choreographie: Rein Este

 

Besetzung:  

  • Adrienne, Midinette: Elfi Gerhards / Inge Karsten
  • Emile, Kunstmaler: Ernst Schütz
  • Concierge: Else Rambausek
  • Troupeau, Fabrikant: Adolf Böhmer
  • Javotte, seine Schwester: Adelheid Molt
  • Virginie, seine Tochter: Nera Nicol
  • Godibert, ein Kürassier: Fred Weis
  • Doudoux, Landvermesser: Peter Lindner
  • Graf Chateaurien: Peter Gerhard
  • Exzellenz de Val: Hans-Peter Krasa
  • Monsieur Patou, Leiter der Pariser Kunstausstellung: Henryk Schubert
  • Eine Reporterin: Paula Elges
  • Gaston, ein Freund Emiles: Carl Günther
  • Der Bürgermeister von Auteuil: Rolf Hobiger
  • Ein Postbote: Franz Fukatsch
  • Ein Kutscher: Gottfried Nowak
  • Ballett des Raimundtheaters: Vera Avratova / Trude Köhler / Franz Mulec / Patricia Amendt / Miluse Bartosikova / Suzanne v. Blok / Svetlana Bozic / Brigitte Brossmann / Renate Elsner / Vladimira Kartousowa / Helena Ktenaveas / Alice Michael / Ivana Podskubkowa / Alena Paderta / Georgette Stojanova / Irmgard Treml / Suzanna Uhrova / Stojan Ferdinandov / Wladislaw Kotarski / Witold Major / Miroslaw Piaskowski / Kazimierz Sosnowski / Stanko Sternisa / Bohdan Szydlowski / Roman Todkarz
  • Chor des Raimundtheaters: Romana Buchner / Helga Hammerl / Elisabeth Lause / Adelheid Molt / Anna Monek / Eleonore Orths / Johanna Potesil / Marlotte Schneider / Brigitte Tschedemnig / Elfriede Zsabkay / Attila Bauer / Peter Engelschall / Josef Fryscak / Richard Hartmann / Johannes Hirsch / Dieter Kriwanek / Georg Paderta / Hristo Radiev / Franz Roschek / Sigmund Scuchy / Hans Schöffmann

 

 

 

 

Premierenchronik

A UA 19. Dezember 1969 Raimund-Theater, Wien

 

 

 

Inhaltsangabe


"Emile und Adrienne, verliebte junge Leute in Paris der Jahrhundertwende, müssen voneinander Abschied nehmen: Emilie hat als talentierter Maler den Kunstpreis der Stadt Rom erhalten, und Adrienne, eine lebensfrohe Medinette, hat beschlossen, während seiner Abwesenheit zu ihren Verwandten nach Auteuil aufs Land zu gehen, damit er sich keine Sorgen um sie machen muß. Aber noch werden die beiden von dem Künstlervölkchen der Bohème und den Mädchen aus der Haute Couture gefeiert: Emilie als Berühmtheit des Tages und Adrienne wegen ihrer unwahrscheinlichen Treue (so was gibt's!) als "Jungfrau von Paris". - Onkel Troupeau und Tante Javotte, die Adrienne abholen wollen, platzen in die turbulente Abschiedsfeier hinein.

Der reiche Troupeau und seine altjüngferliche Schwester Javotte führen in Auteuil "ländlich-sittlich" ein beschauliches Dasein. Beide haben bis jetzt Troupeaus Tochter Virginie sorgsam behütet. Javotte ist deshalb immer in Unruhe, daß Adrienne - in ihren Augen auch so ein leichtfertiges Mädchen aus dem Sündenbabel Paris - das ländliche Idyll zerstören könnte. - Und Virginie? Sie spielt nach außen hin die Tugendhafte, ist aber im Grunde ihres Herzens von Neugier geplagt, die Liebe endlich in der Praxis kennenzulernen. Und jeder junge Mann, der in ihrer Nähe auftaucht, wird von ihr als Studienobjekt betrachtet, sei es nun der schüchterne Landvermesser Doudoux, sei es der schneidige Kürassierr Godibert. - Doch Virginies Vater hat mit seiner hübschen Tochter etwas besonderes vor. Er möchte sie mit dem Grafen Chauteaurien verheiraten, um seine Virginie auf diese Weise in den Adelsstand zu erheben. Der Graf erscheint. Aber nicht nur er. Auch der Maler Emilie, der seine Studien in Rom beendet hat, kommt nach Auteuil. Er kennt den Grafen Chauteaurien besser als es diesem lieb ist, heftet sich ihm an die Fersen und giíbt sich als dessen Neffen aus.

Adrienne, die nicht begreifen kann, daß ihr Emile hier als ein falscher Graf herumläuft, anstatt mit ihr nach Paris zurückzukehren, wird nervös, vor allem deshalb, weil sie bemerkt, daß ihre Kusine Virginie sicht nicht nur für den Landvermesser und den Kürassier interessiert, sondern auch noch für ihren Emile. Außerdem versteht es das kleine raffinierte Luderchen Vrginie immer wieder geschickt, das ewige Mißtrauen der Tante Javotte auf Adrienne abzulenken. Zu Unrecht verdächtigt und, wie sie glaubt, von ihrem Emile im Stich gelassen,dreht Adrienne durch und sagt allen das, was sie denkt, ungeschminkt ins Gesicht. Die Folge: ein Skandal in Auteuil!

Adrienne ist nach Paris zurückgekehrt. Sie fühlt sich verraten und verkauft und schüttet ihren Schmerz der mitfühlenden Concierge aus. Die absynthfreudige Concierge hat volles Verständnis für Adrienne. Sie hat nämlich selbst genug erlebt. - Da kommt Emile aus Auteuil zurück in sein Atelier über den Dächern des Montmatre. Er wollte in Auteuil erst noch ein Bild zu Ende Malen und sich außerdem von Adrienne, so sehr er sie auch liebt, nicht schon vor der Hochzeit unter Druck setzten lassen. Nun stehen sich die beiden Liebenden gegenüber - und fallen sich in die Arme. - Doch die Familie Troupeau soll - mit recht - noch einen Denkzettel erhalten!

Die große Kunstausstellung in Paris wird eröffnet. Dem Rompreisträger Emile ist ein ganzer Saal gewidmet. Auf Veranlassung von Emile sind alle, die wir aus Auteuil kennen: Troupeau, Javotte und Virginie, Doudoux und Godibert und auch Graf Chateaurien zu der Eröffnungsfeier geladen worden. Und nun geht alles drunter und drüber: Chauteaurien wird mit Hilfe der Concierge als Hochstapler entlarvt - das Bild 'Die Jungfrau von Paris'  wird wegen seiner gewagten Komposition die Sensation des Tages - Virginie hat keine Lust mehr, in das bigotte Auteuil zurückzukehren - und die supermoralische Tante Javotte spürt plötzlich ein Hauch von Paris . . . Der Kulturminister, Exzellenz des Val, ein Kavalier der alten Schulte, bringt dann alles sehr charmant, galant und elegant zum Happy-End."

aus dem Programmheft des Raimund-Theaters zur Uraufführung, 1969.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Die Jungfrau von Paris". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. September 2022.