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Jack Luck oder Wie heisst'n das Stück?

Boulevard-Musical


Buch, Musik und Gesangstexte von E. Roadrunner 
Übersetzung und Bearbeitung von Klaus Schlette

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 20. Oktober 1972
Stadttheater, Landshut, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Band "Cerberus"
  • Regie: Klaus Schlette
  • Bühnenbild: Hartmut Warnecke
  • Kostüme: Ute Stadelmann

 

Besetzung:  

  • Jack Luck Holiday: Holger Hiltmann
  • Reporterin / Martina / Partnerin: Ursula Erb
  • Reporter / Dr. Long, Anwalt / Kurz, Finanzoberamtsrat / Dr. Heid, Arzt: Hanslutz Hildmann
  • Conferencier / Eilbote / Erpresser / Ober / Makler: Nikolaus Tschopp

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 20. Oktober 1972 Stadttheater, Landshut

 

Anmerkung: Es fanden bis Ende 1972 Gastspiele in Passau und Landau statt

 

 

Inhaltsangabe


"Jack Luck, soviel erfährt man, ist Hans im Glück, diesmal als Top-Schlagersänger, der nach und nach sein Vermögen verschleudert, Tausenderscheine und Millionenschecks, der für ein schottisches Schloß einen Wohnwagen möchte, auf den sich Freunde wie Kaum-Freunde folglich wie Geier stürzen, um ihm am Ende in ein Irrenhaus einzuliefern - doch am Ende, vor dem Irrenhaus, löst sich Jack Luck auf in Luft und mit ihm auch das Stück."

Reinhard Baumgart: Landshut Broadway. Das Schlette-Theater spielt ein Boulevard-Musical. In: Süddeutsche Zeitung, 24. Oktober 1972.

 

 

 

Kritiken

 
"Sein Autor wird E. Roadrunner genannt und im Programmheft mit so viel Kalauerei als amerikanischer Showmensch vorgestellt, daß man sich fragen kann, ob dieser mit Songs versetzte Text tatsächlich vom Broadway nach Landshut gekommen ist oder ob mit ihm nicht Landshut vielmehr für anderthalb Stunden an den Broadway will. Ist uns da eine Weltpremiere tiefstapelnd als deutsche Erstaufführung angedreht worden?

[...] Die Geschichte ist eher ein Vorwand für ein paar harmlose heitere Nummern als eine Geschichte, und das Schönste an diesem Abend und das Beste an dieser Geschichte bleibt, daß sie sich nicht nur am Ende, sondern dauernd auflöst ins pure Nichts, um dann frisch aus dem Nichts wieder einen knappen Sketch zusammenzubauen. So kann Schlette wieder vorzeigen, was er am liebsten und unermüdlich in seinen Inszenierungen vorzeigt: daß auf dem Theater zunächst nichts weiter als Theater stattfindet.

[...] Zwischen Kitsch und Kunst gibt es bekanntlich eine breite, glitschige Übergangszone, und eine ähnliche verläuft auch zwischen Komik und bloßer Alberei. Auf der rutscht dieses Stückchen, rutscht auch der Landshuter Abend heftig hin und her."

Reinhard Baumgart: Landshut Broadway. Das Schlette-Theater spielt ein Boulevard-Musical. In: Süddeutsche Zeitung, 24. Oktober 1972.

 

 

"Das sog. Boulevard-Musical 'Jack Luck oder Wie heißt'n das Stück?', das am Sonntag in Passau Premiere hatte, war zwar kein durchgehend geistreich-spritziges Komödical, sollte es aber auch wohl nicht sein. Klaus Schlette, der den abendfüllenden Faschingsscherz eines (un-)gewissen Autors namens E. Roadrunner (nicht zu verwechseln mit dem Vogel Strauß in der Fernsehsendung für Kinder 'Schweinchen Dick') quasi übersetzte, bearbeitete und inszenierte, als wär's ein Stück von ihm, gab sich und einem dreiköpfigen Team seines Schauspielensembles Gelegenheit sich - unterstützt von einer flott spielenden und mitspielenden Landshuter Band - auf der Bühne vollzublödeln und das Publikum mit Showbusiness-Parodien, typischen Schlette-Kalauern und Gags, orffschen, brechtschen, degenhardtschen und anderen 'Songs' wie auch mit einer hintergründig albernen Modernisierung der Fabel vom Hans im Glück zu amüsieren. Es ist allerdings nicht leicht, etwas zu parodieren, was sich mit vollem Ernst und daher unfreiwilliger Komik ohne Absicht schon selbst parodiert."

P. Hutsch: Klaut Schlette oder wie heißt'n der Autor? Blödelei und viel Musik mit "Jack Luck" im Passauer Stadttheater. In: Passauer Neue Presse, 5. Dezember 1972.

 

 

"Zu den Darstellern: den Jan [sic] Luck Holiday spielte Holger Hiltmann mit überlegener Nonchalance, die bis ins letzte Detail sichtlich ausgekostet wurde, sei's nun im trauten Mikrofon-Zwiegespräch mit dem Bassisten der Band 'Cerberus', die ihre Sache übrigens vorzüglich machte, in der Pantomime, im 'Jack-Luck-Sound' und ganz nebenbei auch als Schauspieler.

Die übrigen drei Akteure teilten sich in nicht weniger als neun Rollen eine Aufgabe, die viel Wendigkeit verlangt und die - Verkleidung und Szenenwechsel fanden bei offenem Vorhang statt - trotzdem keinen Typ in den Hintergrund drängte. [...] Das Zusammenspiel aller wurde zu einem prächtigen Spaß voll Selbstironie, getragen von einer unverkennbaren Lust am Spiel, die allerdings kräftige Unterstützung in der mitreißenden Musik der Band 'Cerberus' fand. Sie traf stets den rechten Ton und auch die rechte Lautstärke, ohne im Hintergrund zu verschwinden. Das ebenso spartanische wie passende Bühnenbild aus dreh- und versetzbaren Quadern und Würfeln von Helmut Warnecke gab der swingenden Musikal-Groteske mit Charme und Pfiff einen festen Rahmen. es gab minutenlangen Applaus und mit ihm die Sicherheit für ein gutgefülltes Haus bei den nächsten Aufführungen."

wpr: Musical-Groteske mit Charme und Pfiff. In: Landshuter Zeitung, 21. Oktober 1972.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Jack Luck oder Wie heisst'n das Stück?". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. Oktober 2022.