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Das ist Herr Marinucci

Lustspiel mit Musik


Musik von Bernhard Eichhorn
Text von Hans Hartung

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 11. November 1964  
Vereinigte Städtische Bühnen. Krefeld, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Charly Schneider
  • Regie: Walter Eichner
  • Bühne: Josef Michels
  • Kostüme: Hanns Willi Krämer

 

Besetzung:  

  • Herr Marinucci: Heinz Schulte
  • Direktorin des Zirkus Plonner: Margret Grammerstorff
  • Susi, ihre Tochter: Inge Detlefsen
  • Zauberer: Theo Reinheimer
  • Wu, Schlangenmensch: Karl Jan Brockx
  • Willy, Stallbursche: Max Hoff
  • Hans Hartmann, Mechaniker: Horst Köhler
  • Frau Weber: Käthe Dietrich
  • Ihre Nichte: Jutta Frost
  • Major a.D. Knaake: Horst Schroeder
  • Kapitän a.D. Enhuber: Kurt Wendolin
  • Apotheker Mylius: Lothar Klinksieck
  • Seine Frau: Isa Schlubach
  • Schutzmann: Peter Bohne
  • Bürgerinnen und Bürger der Kleinstadt

 

 

 

Premierenchronik

D UA 11. November 1964 Vereinigte Städtische Bühnen, Krefeld

 

 

 

Inhaltsangabe


"Hugo Hartung [...] hat hier kein Heldenstück vollbracht. Sein Lustspiel ist eine kleine, sentimentale Allerweltsgeschichte mit aufgesetzter Situationskomik. Kleinstädter verschiedener Altersstufen, Temperamente und Sehnsüchte begegnen der glitzernden, aber im Grunde ach so harten und illusionslosen Welt eines Wanderzirkus. Die Alltagsdummheiten oder -weisheiten, die dabei zum besten gegeben werden, finden ihren Mittelpunkt in der Titelgestalt und besten Rolle des Stückes, in Herrn Marinucci. Dieser naiv-undurchschaubar wirkende Paradiesvogel aus der Artistenwelt wird von den Spatzen um ihn her solange mit sozusagen offenem Schnabel bewundert, bis er sich in seiner und des Stückes großer Szene mit opernhaftem Pathos über sie lustig macht. Und bis er schließlich einen von ihnen, der im Krieg durch einen unsinnigen Befehl an ihm zum Verbrecher wurde, mit beinahe pennälerhafter Großartigkeit entlarvt und abkanzelt."

n.n.: Singspiel - Komödie - Zauberpantomime. Drei Abende der leichteren Muse im Stadttheater. In: Rheinische Post, 19. November 1964, Nr. 208.

 

 

 

Kritiken

 

"Das ist gewiß nicht das stärkste Werk von Hugo Hartung, aber es macht seinen beachtlichen Weg, weil es Szenen genug in sich birgt, die das Publikum vergnügen, nachdenklich stimmen, die ein Lächeln vermitteln und immer wieder einmal wie mit einer Narrenpritsche leichte Schläge austeilen.

[...] Die Musik des von Film, Theater und Fernsehen bekannten Komponisten Bernhard Eichhorn ist unbeschwert, gefällig, geht harmonisch ins Ohr, will ebenfalls nichts Besonderes sein, sondern die Szenen des Singspielchens anschmiegsam unterstützen. Die Zuschauer lassen sich angenehm in eine Atmosphäre aus Heiterkeit, Musikalität und fröhlicher Bedeutung geleitet.

Die Inszenierung von Dr. Walter Eichner war leichtfüßig, hatte vergnügliches Tempo und war von Musikalität durchdrungen. Liebevoll hatte sich der Regisseur der einzelnen Chansons angenommen, die dadurch mit Könnerschaft serviert beim Publikum hervorragend ankamen. Die einzelnen zirzensischen Einlagen wurden lebhaft beklatscht."

ida: Zwischen Schallplatten und Zirkus. "Das ist Herr Marinucci" von Hartung/Eichhorn hatte Premiere. In: Neue Rhein Zeitung, 13. November 1964, Nr. 260

 

"Die Enttäuschung, die er brachte, empfand man deshalb um so stärker. Hugo Hartung, arrivierter Unterhaltungs-schriftsteller und Vater vor allem der in mehrfacher literarischer Verkleidung erfolgreichen 'Piroschka', hat hier kein Heldenstück vollbracht. [...] Ärger noch als die Schwächen der Handlung sind die klischeehafte Blässe der meisten ihrer Charaktere und, vor allem, die manchmal geradezu peinlich platten Dialoge. Die Chansons, von denen sich der Komponist Bernhard Eichhorn zu etlichen (wenn auch nicht allzu vielen) netten musikalischen Einfällen anregen ließ, verraten formales Bemühen und Sprachgewandtheit. [...] In ihrem offenbaren Bemühen, ihm möglichst viel Glanz und Gewicht zu geben, hat die Regie von Dr. Walter Eichner dem Stück obendrein einen schlechten Dienst erwiesen. Leicht und flott heruntergespielt, sind eine anspruchslose Handlung und ein manchmal trivialer Text leichter zu ertragen. So aber, da alles zelebriert, gedehnt und vielerlei fremden Zutaten (auch einem allzu ausführlichen Auftreten des Krefelder Zauberkünstlers Homeri) aufgeputzt war, wurden die Mängel nur um so deutlicher."

n.n.: Singspiel - Komödie - Zauberpantomime. Drei Abende der leichteren Muse im Stadttheater. In: Rheinische Post, 19. November 1964, Nr. 208.

 

 

Kommentar

 
Das Programmheft zur Uraufführung liegt aktuell noch nicht vor. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. Die Angaben wurden der seinerzeitigen Presseveröffentlichungen entnommen.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Das ist Herr Marinucci". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 2. Januar 2025.