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Gin für die Königin

Musical


Musik von Wolfgang Zeller 
Text von Ika Schafheitlin und Helmut Gauer 

 


Inszenierung


Uraufführung: 18. März 1960
Theater am Domhof, Osnabrück, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie: Hans H. Joest
  • Musikalische Leitung: Walter Strauss
  • Tänze: Paul Böhm
  • Bühnenbild: Wolfram Munz
  • Kostüme: Erika Gullasch
  • Chöre: Karlheinz Tepe


Besetzung:

  • Rosabella: Walli Schreiber
  • Delia: Liselotte Torin
  • Ismil: Christa Schütte
  • Lolitah: Annelies Hense
  • Aradan, Minister: Horst Müller
  • Tutu, Zeremonienmeister: Arno Bergler
  • Vito, ein Student: James Davis / Fritz Wenzel
  • Mauro: Walter Wiese
  • Mrs. Appelgreen: Friedel Warnicke
  • Der Wirt: Günter Schmidt
  • Zwei Polizisten: Alfred Schönolt / Eberhard Zöller
  • Eine Polizistin: Ina Thieme
  • Zeitungsausrufer: Karl Strathmann
  • Zwei Diener: Klaus Maijer / Heinrich Wolke
  • Tanzgruppe

 

 

Premierenchronik

D UA 18. März 1960 Theater am Domhof, Osnabrück

 

Anmerkung: Ab dem 19. November 1969 kam unter dem Titel "Wodka für die Königin" eine Neufassung mit der Musik von Peter Thomas am Hamburger Operettenhaus auf die Bühne.

 

 

Inhaltsangabe


"Königin Rosabella von Bessadanien macht dasselbe, was viele große Monarchen schon vor ihr taten, sie dankt wegen einer Nichtigkeit ab. Das heißt, für sie ist es keine Nichtigkeit, sondern Lebensinhalt. In diesem Fall der Inhalt einer Flasche, in der sich Gin befindet. Da sie zwei Töchter besitzt, ist ja auch die Nachfolge gesichert... So denkt die Königin, doch auch diese Töchter haben persönliche Interessen, und zwar in Form von zwei jungen Männern, die wiederum mit dem verstaubten System des Bessadanischen Hofes nicht in Einklang zu bringen sind. Daß sich die Gegner der Monarchie diese verwickelte Situation zunutze machen, ist selbstverständlich. Unterstützt werden sie durch den Minister Aradan, der wiederum aus persönlichen Interessen ein Intrigant ist, die Monarchie stürzt und sich zum Diktator macht, um sein Geltungsbedürfnis zu befriedigen.

In diesem heiteren Machtkampf mischt sich als entscheidender Faktor die Liebe ein, dazu kommt ein bißchen Wahlrummel, eine Dollaranleihe und zum Schluß als "deux es machina" eine Figur, die hier aus Überraschungsgründen nicht näher bezeichnet werden soll. Die Diktatur wird wieder gestürzt  und die Monarchie aufs neue ausgerufen.

Nachdem die Staatsform wieder gewechselt hat, siegt natürlich die Liebe. Doch keine der königlichen Töchter will den Thron mehr besteigen. Aus Gründen des "Happy-Ends" wird eine Zwischenlösung gefunden und die Hoffnung auf eine Nachkommenschaft gesetzt, die bei drei Paaren von vornherein jede Panne bezüglich der Thronfolge ausschließt."

Ika Schafheitlin und Helmut Gauer, aus dem Programmheft der Uraufführung

 

 

Kritiken

 

"Es war, was die Stilrichtung anbelangt, weder ein geglückter Versuch nach der einen, noch nach der anderen Seite. Es erwies sich als Zwitter mit brauchbaren Ansätzen zur Operette und zum Musical hin. Um eines von beiden vollwertig sein zu können, hatte es zu wenig Handung, zu wenig Zündkraft, zu wenig Witz und Schmiß und zu wenig melodiöser Schlager, die ins Ohr gingen und haften blieben.

[...] Die Pointen sind im Dialog dünn gesät, und die Gesangsverse erheben sich kaum über das landläufige Niveau der üblichen Operettenreimerei. Die Satire und Persiflage kommen in der willkürlich gebauten Handlung nicht recht über die Ansätze hinaus.

Wolfgang Zeller, der Routinier der musikalischen Feder, schmückte die Partitur mit einigen netten Einfällen aus, die die persönliche Handschrift des vielfachen Filmkomponisten verrieten. Manche Nummern, flott und beschwingt rhythmisiert, akzentuiert und instrumentiert, ließen aufhorchen, weil sie einen neuen Ton auf die alte Walze brachten."

Josef Balzer: Weder Operette noch Musical. Domtheater: "Gin für die Königin" in Anwesenheit der Produzenten aus der Taufe gehoben. In: Freie Presse (FP) Osnabrück, 21. März 1960.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Gin für die Königin". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 19. November 2021.