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Gespenst von Canterville

Musical nach der Erzählung von Oscar Wilde


Musik von Marc Berry
Text von Michael Korth

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 31. August 1996 
Theater Vorpommern, Stralsund, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Thomas Schmittenbecher
  • Regie: Florian Zwipf
  • Choreographie: Ralf Dörnen
  • Bühne und Kostüme: Ingeborg Bernerth
  • Chöre: Günther Wolf

 

Besetzung:  

  • Sir Simon, das Gespenst von Canterville: Jörg Simon
  • Lord Canterville, sein Nachfahr: Jörg Simon
  • Cecil von Canterville, sein Sohn: Jeff Martin
  • Mr. Hiram B. Otis, Us-Botschafter in Großbritannien: Frank Gierlich
  • Lucretias Otis, seine Frau: Christina Winkel
  • Virginia, ihre Tochter: Hege Gustava Tjenn
  • Washington, ihr Sohn: Sven Schimke
  • King & Kong, ihre Zwillinge: Vera Zühlsdorf / Andreas Ammelung
  • Ella, schwarze Kinderfrau und Haushälterin: Queen Jahna
  • James, Butler: Matthias Degen
  • Frau Schmitz, Köchin: Brigitte Keller
  • 4 Diener: Dieter Alves / Volkmar Aßmus / Hans Löbnitz / Jens Schubbe
  • 2 Engel: Gerd Piepenhagen / Bernd Schuster
  • Kicki, Dienstmädchen / Miss Winterbottom: Diana Pantschewa
  • Vicky, Dienstmädchen / Lady Montgomery: Angelica Zaharia
  • Micky, Dienstmädchen: Sabine Erbert / Jodie White
  • Double Sir Simon: Oleg Vasilev
  • 9 adlige Kegelbrüder / Diener / Steingeister: Opernchor des Theaters Vorpommern Damen und Herren des Ballettensembles des Theaters Vorpommern

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 31. August 1996 Theater Vorpommern, Stralsund

 

 

 

Inhaltsangabe


Allseits bekannt Geschichte nach der Erzählung des Briten Oscar Wilde, in der der seit 300 Jahre tote Sir Simon von Canterville als Gespenst in seinem eigenen Schloß spukt, bis ihn das Mitleid einer jungen Amerikanerin namens Virginia, die mit ihrer zum Teil nervenden Familie nach Old England gekommen ist, um just in jenem Schloß zu wohnen, welches von den Nachfahren des Gespensts verwaltet wird, von seinem Spuk erlöst.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Das Ganze erinnert nicht nur streckenweise an Andrew Lloyd Webbers 'Phantom der Oper', sondern dessen Prägekraft erstreckt sich auch auf einige Bildfindungen und musikalische Einfälle (was kein Nachteil ist). [...] In einer Auftragsproduktion des Theaters Vorpommern haben der Autor Michael Korth und der Komponist Marc Berry den Stoff jetzt zum Musical umgeformt, dessen Uraufführung am 31. August 1996 im Theater Stralsund vom Publikum heftig beklatscht wurde.

In der Tat hat der Intendant Florian Zipf eine achtbare Inszenierung auf die Bühne gebracht, mit einem richtigen Gefühl fürs Timing, und der stimmlich durchweg passenden Besetzung der Rollen. Ihre Grenzen findet die Produktion jedoch in den Zwängen und Möglichkeiten eines Mehrspartenbetriebes. [...] Auch das Textbuch scheint nicht ganz fertig geworden zu sein, denn selbst die Hauptfiguren sind in ihren zentralen Beweggründen nur unzureichend motiviert (Virginias Mitleid etwa oder Sir Simons Eifersucht). Die Musik hingegen, die vom Philharmonischen Orchester Vorpommern unter der Leitung von Thomas Schmittenbecher mit gutem Gespür für die lyrisch-effektvollen Partien gespielt wurde, kann sich durchwegs hören lassen; sie ist gefühlvoll und schlagerhaft, weiß aber auch die gespenstisch-komischen Momente (für die insbesondere der überzeugende Jörg Simon als Gespenst zuständig war) sicher zu bedienen."

Wolfgang Jansen: Das Gespenst von Canterville. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 61, Oktober/November 1996, Seite 19-20.

 

"Der Intendant höchstselbst ließ sich die Inszenierung angelegen sein und konnte das Ganze zustimmendem Pfeifkonzert und stürmischem Beifall zufolge, als dicken Erfolg verbuchen. [...] Beide Autoren bevorzugen den direkten Weg. Sie setzen auf Klarheit und Eindeutigkeit und veranlassem zu flottem Tempo. Insofern lebt das Stück wesentlich von einer kontrastreichen, kurzweiligen Szenenfolge und damit von der Andereinanderreihung charakteristischer Bilder, die locker den handlungsfaden markieren. Ganz entscheiden ist dabei natürlich die Musik, und sie ist es auch, die em Stück dauerhafteren Erfolg sichern dürfte. Marc Berrys Vorbilder sind zwar erkennbar (Bernstein, Webber), aber seine musikalische Sprache besitzt erfreulich viel Eigenes, übrigens auch dort, wo (legal) mit gewisssen 'Songs' und Ensembles bewußt ganz bestimmte (erfolgreiche) 'Muster' bedient werden."

Ekkehard Ochs: Viel Spaß und etwas Mitgefühl. Musical in Stralsund uraufgeführt. In: Ostsee-Zeitung, Stralsund, Kultur, 2. September 1996.

 

"Very british geht es dabei auf den Brettern zu. Durch geschickte Einfälle der Bühnenbildnerin Ingeborg Bernerth verändert sich die Kulisse beinah ständig: einmal werden altertümliche Fassaden hereingerollt, in denen Sir Simon spukt, dann gibt es eine düstere Empfangshalle mit wurmstichigem Mobiliar. Irgendwie wirkt das Ganze wie eine nicht ungeschickte Mischung aus dem Hollywood-Streifen "He, Geister" und den 60-Jahre-Hits mit Peter Alexander als Graf Bobby.

[...] Musikalisch gesehen ist das neue Musical des Wiener Marc Berry (wirkte mit bei Bernsteins "Mass" und der Musical-Operette "Sissy und Romy") keine große Attraktion."

Kerstin Klim: Ein Gespenst hat genug vom Gruseln. Stralsunder-Musical-Uraufführung gefeiert. In: Nordkurier, Feuilleton, 2. September 1996.

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Oscar Wilde: Das Gespenst von Canterville. Erzählung. Übersetzung von Ernst Sander. Philipp Reclam Verlag, 2008.

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Gespenst von Canterville". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 17. Januar 2022.