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Fräulein Mama

Musikalisches Lustspiel


Musik von John Seeberg
Liedtexte von Brigitte Wulkow und Hansjörg Schneider
Buch von Heinz Kramer

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 25. Dezember 1981 
Kleist-Theater, Frankfurt/Oder, DDR

  • Musikalische Leitung: Gunther Reinecker
  • Regie: Herbert-Wolfgang Kühtz
  • Ausstattung: Dieter Klaß
  • Choreographie: Dieter Klimaszyk

 

Besetzung:  

  • Erna Walther: Ingrid Kentsch
  • Kerstin: Gabriele Koeppen
  • Opa: Hannes Prautsch
  • Möbius: Wolffried Prigann
  • Flieder: Hans-Joachim Rodig
  • Fiedler: Jürgen Maerz
  • ABV: Karl-Friedrich Lübcke

 

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 25. Dezember 1981 Kleist-Theater, Frankfurt/Oder

 

Anmerkung: Das Lustspiel war ein Auftragwerk des Kleist-Theater in Frankfurt/Oder.

 

 

Inhaltsangabe


"Mama ist so um die vierzig, Verkaufsstellenleiterin, hat eine studierende Tochter so um die zwanzig, und sie ist noch "Fräulein". Mama nun will sich verloben und mitten in diese späte Bindungsfeierlichkeit platzt das Fräulein Tochter mit der Mitteilung, ihrerseits auch etwas zur Vergrößerung der Familie beitragen zu können. Skandal?! Mamas Verlobter Möbius ist entsetzt, Mama selbst memoriert die tristen eigenen Erlebnisse als ewiges Fräulein, nur der Großvater versteht das Mädchen, das den diskreten Herrn Harry aus Berlin weder nennen will noch Entschlossenheit zeigt, ihn seiner vermeintlichen Ehepflichten zuzuführen. Folglich glättet die ältere Generation die Wogen der Aufregung im Weinkeller. Unterdessen gewittert es, und bei Kerstin, dem Mädchen, begehrt ein durchnäßter jüngerer Mann Einlaß. Da der HO-Gasthof überbelegt, der letzte Bus weg und der Herr augenscheinlich erkältet ist, erhält er von der praktischen Kerstin ein Nachtlager nebst Kneippkur. Er heißt Harry Flieder, Geräuschemacher aus Berlin, im Dorf zu Gast bei einer Musikantenmugge. Am nächsten Morgen wird er verwechselt mit jenem Harry aus Berlin, der der Vater des Kindes sein soll. Als Musiktalent gewinnt er Großvaters und Herrn Möbius' Sympathie, vermag sich gar mit der ihm zugedachten Vaterrolle anzufreunden. Nur Kerstin hängt noch an dem anderen fernen Harry. Also vorerst keine Chance für den Musikus - aber alle Hoffnung. Nach der Pause ist das Baby da. Der ferne Harry schickt Postkarten und ein Herr Fischer allerhand Pakete mit Kleinkindutensilien. Großvater und Herr Möbius drehen aber schon am guten Ende: Der Musikus ist eingeladen und es kommt überraschenderweise auch der Vater Harry, um nach Kind und Mutter zu schauen. Seine Karriere erlaubt's ihm jetzt. Kerstin, die immer noch glaubte, die Pakete des anonymen Herrn Fischer seien von ihm, erkennt, was doch so nahe lag. Harry, der Geräuschemacher und Musikus ist's, dem ihr Herz gehört. Fräulein Kerstin wird Frau Fliueder."

Ulrich Burkhardt: Heitere Beliebigkeit. 'Fräulein Mama' von Heinz Kramer / John Seeberg als Uraufführung in Frankfurt (Oder). In: Theater der Zeit, 4/1982, Seite 39.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Die Handlung hat etwas von der Glätte, freundlich-unvollständigen Realität eines Adlershofer Fernsehschwanks. [...] In den heiteren familiären Details ist das nicht ohne Witz aufgezeichnet, ohne daß der Dialog mit Spritzigkeit und Originalität Kobolz schlägt. Das Stück enstand als Auftragswerk des Kleist-Theaters, und Herbert-Wolfgang Kühtz hat es von dem einzig möglichen Ansatzpunkt her inszeniert: nämlich als Schwank mit recht derb-einfachen Erfindungen und einem guten Schuß "Alles singt"-Biedermeierlichkeit. Das gelingt ihm locker, im zweiten Akt, wenn die Verwechslung ihren Lauf nimmt, mit Witz und Tempo und allerlei Gags, von denen einige schon oft und einige noch gar nicht zu sehen waren.

[...] Seebergs Musik ist einfach, gefällig, für eine Combobesetzung ohne Schnörkel, flott geradezu von Gunther Reinecker dargeboten. Sie ist rhythmisch, schwingt sich aber doch wenig unverwechselbar auf die oft auch voraussehbaren Liedtexte (Brigitte Wulkow und Hansjörg Schneider) ein, deren dramaturgische Einfunktionierung jedoch stimmig ist. Gelungen ist der Geräuschemachersong und das beschriebene Trio mit Klarinette, Rhythmus und Stepp. Ein paar solcher Nummern mehr könnte das Stück noch gebrauchen."

Ulrich Burkhardt: Heitere Beliebigkeit. 'Fräulein Mama' von Heinz Kramer / John Seeberg als Uraufführung in Frankfurt (Oder). In: Theater der Zeit, 4/1982, Seite 39.

 

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Fräulein Mama". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 30. Mai 2022.