Fracasse
Musical
Musik von Louis Dunoyer de Segonzac
Text von Jean-Marie Lecoq
nach einem Roman von Théophile Gautier
Deutsche Übersetzung von Peter Lotschak
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 19. Oktober 1996
Stadttheater, Heilbronn, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Nicolas Kemmer
- Regie: Peter Lotschak
- Bühne: Manfred Breitenfellner
- Kostüme: Roswitha Egger / Manfred Breitenfellner
- Fechtszenen: William Cagnard / Michel Buig
Besetzung:
- Isabelle: Viola von Lewinski
- Zerbine: Sigrid Ganz
- Chiquita: Miriam V. Eberhard
- Marquise de Bruyères: Helga Ziaja
- Léandre: Ingo Brosch
- Scapin: Frank Watzke
- Matamor: Andreas Wobig
- Carló: Christian Melchert
- Herzog von Vallombroso: Hanno Wingler
- Marquis de Bruyères: Rolf Rudolf Lütgens
- Agostin: Johannes Pfeifer
- Baron de Sigognac: Matthias Klaußner
- Komödianten / Adelige / Lakaien / Banditen / Nonnen: Statisterie
- Chor: Carmen Bender / Elena Cojoc / Sandra von Fintel / Renate Frenz / Mirjam Geltz / Trini Grupp / Susanne Klier / Iris Maier / Miriam Schmidt / Gudrun Weiß / Sinan Akman / Arkadius Czempik / Erich Degener / Ulrich Frenz / Peter Kasche / Artur Nieradzik / Gerhard Scherber
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Programmheft Heilbronn, 1996. |
Premierenchronik
F | UA | 14. April 1986 | Theatre des Nouveautés, Tarbes |
D | Dspr. EA | 19. Oktober 1996 | Stadttheater, Heilbron |
Inhaltsangabe
"Das Mantel-und-Degen-Spektakel nach einem Roman von Théophile Gautier spielt im 17. Jahrhundert: der junge, verarmte Baron de Sigognac schließt sich einer Komödientruppe an und erobert unter dem Namen Fracasse auf etwas stürmische Art die Bühne. Im Stil der französischen Musketier-Filme wird man in die Zeit des fahrenden Volkes zurückversetzt, wo sich alle Figuren aus der Comedia dell'Arte, von Molière oder Goldoni tummeln. Neben den herrlich übertriebenen und ständig mit dem wahren Leben in Konflikt geratenden Stehgreif-Aufführungen der Komödianten gibt es edle Räuber und bornierte Adlige, Fechtszenen und Prügeleien, Slapstick und Körperkomik."
Angela Reinhardt: Fracasse. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 62, Dezember 1996/Januar 1997, Seite 23-24.
Kritiken
"Die Musik Louis Dunoyers, der bei der Deutschen Erstaufführung bejubelt wurde, ist manchmal ein wenig nichtssagend und wird immer dann sehr hübsch, wenn sie barocke Tanzrhythmen und die Lieder der Trobadours aufgreift. Während Nicolas Kemmer und sein Musical-Orchester diese Renaissance- und Barock-Klangfarben feinsinnig hintupfen, ist das Heilbronner Schauspielensemble musikalisch vollkommen überfordert: die mädchenhaft reinen Gesangslinien, das heldenhafte Auftrumpfen oder die sanften Minnelieder erfordern eigentlich ausgebildete, schöne timbrierte Opernstimmen.
Die deutschen Knittelverse, in die Regisseur Peter Lotschak den Text übertragen hat, werden zwar oft ironisch überbetont, gehen aber mit zunehmendem Dahinholpern kräftig auf die Nerven. Auf der perspektivisch nach hinten verengten Bühne von Manfred Breitenfeller gelingt es Lotschak nicht immer, die im Stück angelegten Möglichkeiten voll auszuspielen."
Angela Reinhardt: Fracasse. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 62, Dezember 1996/Januar 1997, Seite 23-24.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Le Capitaine Fracasse". Théâtre de la Renaissance, 1986. universcène. (1xCD).
DVD / Video
- "Fracasse, der freche Kavalier". Gautier-Verfilmung mit Louis de Funès und Jean Marais, 1961. Alive. (1xDVD).
- "Le Captain Fracasse". Verfilmung nach Gautier von Abel Gance, 1943. Studio Canal. (1xDVD).
Literatur
- Theophile Gautier: Kapitän Fracasse. Roman. Philipp Reclam jun., 1968.
Kommentar
Die Heilbronner Inszenierung beruht auf der erweiterten Pariser Fassung von 1993.
Empfohlene Zitierweise
"Fracasse". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 16. August 2025.