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Eva, bist du noch zu retten? (Ruma Elsa)

Musical


Musik von Jorma Panula
Text von Ensio Rislakki
Deutsche Bühnenfassung Städtisches Theater Karl-Marx-Stadt

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 20. Oktober 1961
Städtisches Theater Karl-Marx-Stadt, DDR (heute Chemnitz)

 

  • Musikalische Leitung: Fritz Oettel
  • Regie: Erwin Leister
  • Bühnenbild: Horst Leiteritz 
  • Kostüme: Renate Heuschkel
  • Choreographie: Inge Ziegler
  • Technische Einrichtung: Herbert Herrmann


Besetzung:

  • Vivi Kassel, Witwe eines Professors: Rosl Schönfeld
  • Paula, eine ihrer Töchter: Inge Dittmann
  • Tänzerin, eine weiter Tochter: Jutta Richter
  • Eva, genannt Santtu, die dritte Tochter: Barbara Lotzmann
  • Taavi Harjula, Professor der Biologie: Hans Felder
  • Erkki Karilo, Student der Agronomie:Hans-Joachim Decker 
  • Pertti Oras, Bildhauer: Victor Schneider
  • Usko Aamunen, Student der Chemie: Günther Fritzsche
  • Minni, Hausgehilfin bei Familie Kassel: Ilse Eichhorn
  • Ballettmeister: Rudi Suchy
  • Professor 1: Rudolf Sandner
  • Professor 2: Karl Lüdermann
  • Professor 3: Rudolf Cordes
  • Professor 4: Walter Borngräber
  • Professor 5: Heinz Kilian
  • Die Frauen der Professoren: Gisela Großmann / Christel Klöpfel-Böhm / Gisela Morgenstern / Charlotte Schaedrich
  • Ballett: Renate Bitterlich / Inge Richter / Helga Tränkner / Ronald Mooshammer / Rudi Suchy und die Tanztruppe

 

 

Premierenchronik

FIN UA 25. Februar 1960 Helsingin Kansanteatteri, Helsinki
DDR Dspr. EA 20. Oktober 1961 Städtisches Theater, Karl-Marx-Stadt



 

Inhalt

 
„Im heutigen Helsinki lebt die Professorenwitwe Vivi Kassel mit ihren drei Töchtern. Sie selbst will den Amtsnachfolger ihres verstorbenen Mannes, den Biologie-Professor Harjula, heiraten. Auch die älteren Töchter haben ihre Freunde. Nur Eva, Chemiestudentin und jüngste der drei Töchter, will nicht so sein wie alle die anderen, sie hält nichts von den Männern und von der Liebe - für sie gelten nur die Gesetze der Logik. Verständlich also, daß Eva eine Kratzbürste geworden ist, die faucht und flucht. Und kein Wunder auch, daß sie ihr künftiger Stiefvater, mit dem sie so umspringt, mit dem häßlichen Entlein des Märchens vergleicht und ihre Kommillitonen fragen: 'Eva, bist du noch zu retten?' Aber da faßt Eva einen Entschluß: im Schönheitssalon wird aus der häßlichen Eva ein schönes Mädchen, die nun überall bezaubert und den Liebhabern ihrer Schwestern ebenso wie ihrem zukünftigen Vater den Kopf verdreht. Aus diesem berechnenden Spiel, aus dieser Rache an der lieben Familie wird aber Ernst, als sie eines Tages den Bildhauer Pertti Oras, Gespiele ihrer Jugend, wiedertrifft, der sie versteht und der weiß, warum sie so ist, wie sie ist. Voll Freude und Ausgelassenheit schließt das Spiel von der Eva, die noch zu retten war."

(aus: Walter Hardtmann: Eva, bist du noch zu retten?. In: Theater der Zeit, Heft 1, 1961, Seite 75-76.)

 

 

Kritiken

 
„Was fängt man mit einem Mädchen an, das zwar, wie der Inbegriff alles Weiblichen, Eva heißt, aber seinen Namen durchaus keine Ehre macht? Denn Eva gleicht ihrem paradiesischem Vorbild wie das hässliche Entlein dem weißen Schwan. Allerdings – wurde im Märchen nicht aus dem hässlichen Entlein…? Könnte mit Eva nicht etwas Ähnliches geschehen? Also: man nehme jene hässliche, böse Eva und stelle sie auf die Bühne. Man gebe ihr eine noch sehr jugendliche Mama, einen Stiefpapa in spe und zwei reizende Schwestern. Dazu fügt man drei hoffnungsvolle junge Männer, einige Damen vom Ballett, einen Chor und ein Orchester für den guten Ton. Rühre das Ganze gut durcheinander, setzte es teilweise in Noten – und das Märchen ist fertig. Da wir aber moderne Menschen sind, nennen wir das Märchen nicht Märchen, sondern Musical . . . Importiert wurde ´Eva´ aus Finnland und in Karl-Marx-Stadt anlässlich der Woche der Finnischen Kultur für die DDR erstaufgeführt. Der Deutsche Fernsehfunk überträgt die Inszenierung aus dem Operettentheater Karl-Marx-Stadt.“

Zeitschrift „Funk und Fernsehen der DDR“, Nr. 6/1962, Seite 16.

 

"Leider ist die Substanz des Stückes nicht allzu groß, aber es kann gesagt werden, daß das (nicht namentlich genannte) Kollektiv der Städtischen Theater Karl-Marx-Stadt mit einer gelungenen deutschen Bühnenfassung aufwartet.

Und die Musik? Die Musik hat in einem Musical nicht die musikdramatische Funktion einer großen Operette. Sie trägt oder treibt weniger die Handlung voran, sie schafft vielmehr die Atmosphäre, stützt manche Aktionen, illustriert und verdeutlicht Empfindungen. So auch hier. Jorma Panula, der 30jährige Komponist und 1. Kapellmeister am Volkstheater Helsinki, schuf eine stark vom Rhythmus getragene Musik, aber auch gefühlvoll-melodische Nummern fehlen nicht."

Walter Hardtmann: Eva, bist du noch zu retten?. In: Theater der Zeit, Heft 1, 1961, Seite 75-76.

 


Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • OC EP Triola, Finnland 1960

 


Kommentar


Die deutschsprachige Erstaufführung erfolgte aus Anlass der Woche der finnischen Kultur, insbesondere der Städtepartnerschaft von Karl-Marx-Stadt und Tampere. Am 6. Februar 1962 strahlte das Fernsehen der DDR eine Übertragung des Musicals aus dem Theater Karl-Marx-Stadt mit den Darstellern der Erstaufführung aus.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Eva, bist du noch zu retten?" ("Ruma Elsa"). In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 19. November 2019.