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Erwin Kannes - Trost der Frauen

Musical


Musik von Thomas Zaufke 
Text von Peter Lund  

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 21. Juni 2005 
Neuköllner Oper, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

 

  • Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg / Tobias Bartholmeß
  • Regie: Peter Lund
  • Choreographie: Neva Howard / Pamela Nagel
  • Bühnenbild: Jürgen Kirner
  • Kostüme: Daria Kornysheva

 

Besetzung:  

  • Erwin Kannes: Benjamin Eberling
  • Melanie Flut: Lucy Scherer
  • Marie-Luise Reich: Helena Blöcker
  • Kimberley Schnell: Evamaria Keding
  • Anna Reich: Anne Hoth
  • Sandy Deutschmann: Maria Kempken
  • Oliver Konnopke: Filipina Carmela Henoch
  • Thomas Flut: Jörn Linnenbröker
  • Karl-Heinz Bürger: Martin Schäffner

 

 

Premierenchronik

D UA 21. Juni 2005 Neuköllner Oper, Berlin

 

 

Inhaltsangabe


"Melanie Flut ist glücklich. Die Zwillinge sind jetzt neun Monate, Tom ist der attraktivste Mann der ganzen Siedlung, und alle Frauen in der Nachbarschaft – inklusive ihrer Freundinnen – zerplatzen fast vor Neid.
Wenn nur diese unangenehmen Briefe nicht wären. Melanie und Marie-Luise haben noch nie in ihrem Leben einen obszönen Brief erhalten. Und dazu noch von Erwin Kannes, diesem asozialen arbeitslosen Menschen, der so gar nichts in Mellis aufgeräumtem Lettaland verloren hat. Gemeinsam beschließen die Freundinnen, dass Melli sich im Namen ihrer Geschlechtsgenossinnen rächen wird. Das entpuppt sich als schwerer, als gedacht. Denn Erwin Kannes macht seinem Namen alle Ehre. Auch wenn er nicht so aussieht: Erwin kann es einfach. Denn Erwin hat ein Geheimnis…"

(aus: Info-Karte der Neuköllner Oper, 2005)

 

 

Kritiken

 
"'Lettaland ist eine Mustersiedlung mit Reihenhäusern, wie man sie aus dem Speckgürtel kennt. Auf der Bühne (Bühnenbild Jürgen Kirner) verkörpern dies vier kleine bau- und farbengleiche Häuser, alle akkurat angelegt und mit einem ordnungsgemäß geschnittenen Garten versehen. Im Hintergrund steht die Maloche: Plattenbauten. Dort wohnen die, die es noch nicht geschafft haben und es wahrscheinlich auch nicht schaffen werden.

[...] Dieser Mann trägt tagelang dieselben Unterhosen und rennt immer im Jogginganzug rum. So einer macht Frauen glücklich? Ja, im Musical geht das. Erwin kann es, denn er hat ein Geheimnis. Das Ganze ist ein Musical, daher gibt es wenig Text, selten Politik, allenfalls Spuren von Gesellschaftskritik. Es wird aber viel getanzt und gesungen - und das kommt gut an. Das Premierenpublikum jedenfalls war kaum auf den Sitzen zu halten und applaudierte wie wild nach jeder Szene."

Maik Forberger: Wenig Glück im Lettaland. Ein Geheimnis umweht "Erwin Kannes - Trost der Frauen" in der Neuköllner Oper. In: Neues Deutschland, 28. Juni 2005.

 

"Was für Shakespeare "Die lustigen Weiber von Windsor" sind für Peter Lund (Text und Regie) die frustigen Frauen der Vorstadt, die im Schatten des Großstadt-Plattenbaus (Bühne: Jürgen Kirner) im baugesparten properen Eigenheim oder schmuckem Reihenhaus die Kinder großziehen, den nicht nur alternativen, auch ganz vertraut bösartig altmodischen Nachbarklatsch halten und alles, was nicht ins Klischee passt, drinnen unter dem Teppich und draußen unter den dressierten grünen Rasen kehren.

Diese Frauen sind über "Das Wunder von Neukölln", das von hier seinen Siegeszug antrat, längst hinaus oder erhaben. Sie sind  etabliert, modern, anständig, aber dennoch nicht abgeneigt, wenn der Versucher naht. Erwin Kannes, ihr fülliger Vorstadt-Falstaff, ist im Haus der Mutter komfortabel arbeitslos, und von Hartz IV gleichsam zu "Hartz Sex" aufgestiegen."

Lorenz Tomerius: Ein diskreter Platzhirsch für frustrierte Vorstadt-Fraue. Peter Lund gelingt an der Neuköllner Oper mit "Erwin Kannes" wieder ein vergnügter Sommerspaß. In: Märkische Oderzeitung, 28. Juni 2005.

 

"'Trost der Frauen' ist ein Musical-Hit mit einem ausnahmslos fabelhaft aufgelegten, starken Musical-Jahrgang, Thomas Zaufke liefert wie immer passende Gebrauchsmusik. Der Jubel war außerordentlich. Benjamin Eberling übrigens, den man ohne Schminke den schlaffen Endvierziger Erwin Kannes abnimmt, ist 25 Jahre alt, wirklich erstaunlich."

Birgit Walter: Zu Erwin ins Bett. Endlich wieder Peter Lund in der Neuköllner Oper: "Trost der Frauen". In: Berliner Zeitung, Nummer 144, 23. Juni 2005.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio

  • "Letterland". Original Cast Berlin, 2005. Sound of Music (Alive). (1xCD).

 

  

 

Kommentar


"Erwin Kannes - Trost der Frauen" der Neuköllner Oper war eine Koproduktion mit der UdK Berlin.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Erwin Kannes - Trost der Frauen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. April 2021.