Elisabeth
Musical
Musik von Sylvester Levay
Buch und Liedtexte von Michael Kunze
Inszenierung
Schweizer Erstaufführung: 19. Juli 2006
Thuner Seespiele, Thun, Schweiz
- Musikalische Leitung: Iwan Wassilevski
- Regie: Ueli Bichsel
- Choreographie: Lisa Schmalz
- Bühnenbild: Dany Rhyner
- Kostüme: Carla Prang
- Lichtdesign: Rolf Derrer
- Tondesign: Thomas Strebel
- Chöre: Patrick Ryf
Besetzung:
- Elisabeth: Willemijn Verkalk
- Der Tod: Christoph Goetten
- Luigi Luchen: Sergio-Maurice Vaglio
- Kaiser Franz Joseph: Jan-Martin Mächler
- Erzherzogin Sophie: Manuela Floryan
- Erzherzog Rudolf / Luigi Lucheni: Nico Gaik
- Herzogin Ludovika / Frau Wolf: Bettina Oswald
- Herzog Max in Bayern / Graf Grünne: Christoph Wettstein
- Gräfin Esterházy / Elisabeth: Roberta Valentini
- Helene von Wittelsbach / Fräulein Windisch: Carin Lavey
- Kardinalerzbischof Rauscher / Kaiser Franz-Joseph: Ingolf Unterrainer
- Fürst zu Schwarzenberg / Baron Hübner: Petter Udland Johansen
- Gräfin Sztaray / Herzogin Ludovika / Frau Wolf: Debora Schaffner
- Fräulein Windisch / Helene von Wittelsbach: Damaris S. Jenzer
- Gouvernante / Erzherzogin Sophie: Margarete Hamm
- Herzogin von Alençon: Gisela Stoll
- Fanny Feifalik / Herzogin von Alençon: Caroline Schneider
- Graf Grünne / Dance Captain / Kardinalerzbischof Rauscher: Philipp Hägeli
- Fürst Schwarzenberg / der Tod: Armin Rostami
- Baron Kempen / Herzog Max: Samuel Kobel
- Ein Professor / Erzherzog Rudolf: Oliver Arno
- Rudolf als Kind: Stefan Thurnherr / Simon Thurnherr / Dominic Hurni
- Gouvernante / Ensemble: Rosita Zwahlen
- Ensemble: Sara Zbinden, Danièle Themis, Viktoria Szelestenyi, Kurt Spieler, Klaus Ryser, Nao Rohr, Moe Rohr, Oliver Moreillon, Nicole Messner, Nathalie Kimmig, Gabriele Jermann, Marisa Jaggi, Andrea Hopmann, Sandra Hänni, Michael Häberli, Joëlle Gehrig, Roland Fritsche, Andrea Eggler, Sarah Dreyfus, Hansueli Christen, Rebecca Sofia Campa, Verena Burri-Herzog
- Todesengel: Lionel Tejeda, Lilian Stettler, Reanne Locher, Sandra Fuhrer, Johnny Bays
- Baron Hübner / Ensemble: Stephan Stauffer
- Baron Kempen / Ensemble: Martin Thurnherr
- Gräfin Sztaray / Ensemble: Sandra Schmitz
- Fanny Feifalik / Ensemble: Sandra Reinhard-Moser
- junger Ungar / Ensemble: Raymond Pfister
- Mutter / Ensemble: Doris Morgenthaler / Christine Lüthi
- Gräfin Esterhazy / Ensemble: Erna Beutler
Premierenchronik
A | UA | 3. September 1992 | Theater an der Wien, Wien |
J | EA | 16. Februar 1996 | Takarazuka Grand Theater, Takarazuka |
HUN | EA | 6. Oktober 1996 | Operett Színház, Budapest |
S | EA | 30. September 1999 | Musikteatern i Vármland, Karlstad |
NL | EA | 21. November 1999 | Fortis Circus Theatre, Scheveningen |
D | EA | 22. März 2001 | Colosseum Theater, Essen |
I | EA | 6. Juni 2004 | Miramare Castle, Triest |
FIN | EA | 23. September 2005 | Turun Kaupunginteatteri, Turku |
CH | EA | 19. Juli 2006 | Thunerseespiele, Thun |
B | EA | 23. März 2009 | Stadsschouwburg, Antwerpen |
ROK | EA | 9. Februar 2012 | Samsung Electronic Hall, Seoul |
CN | EA | 12. Dezember 2014 | Culture Square Theatre, Shanghai |
CZ | EA | 30. November 2019 | J.K. Tyl Theater, Pilsen |
LT | EA | 25. Februar 2022 | Muzikinis Teatras, Kaunas |
Inhaltsangabe
"Elisabeths Leben begann als romantisches Märchen und endete mit einem tragischen Mord. Als junges Mädchen von strahlender Schönheit besteigt sie mit 16 den österreichischen Thron. Statt ihre Schwester Helene, die dafür ausersehen war, wählt Kaiser Franz Joseph sie zur Frau. Ihrer Lebensfreude, Unbeschwertheit und Jungendlichkeit kann er nicht widerstehen. Doch schon bald nach der feierlichen Hochzeit ziehen erste dunkle Schatten auf. Am Wiener Hof herrschen strenge Regeln. Entbehrungen und Machtkämpfe machen der jungen Elisabeth das Leben zur Qual. Ihre strenge Schwiegermutter Erzherzogin Sophie wacht unerbittlich über sie und pocht auf die Einhaltung des starren Protokolls. Gefangen in höfischen Konventionen und einem Rollenbild, das ihr nicht entspricht, kämpft Elisabeth mit aller Kraft um ihre Freiheit und ihr persönliches Glück. Auch ihr Mann, seinen Pflichten unterworfen und der herrschsüchtigen Mutter ausgeliefert, kann ihr dabei nicht zur Seite stehen. Kaum noch hält es sie am Wiener Hof, ihre Zerrissenheit treibt sie von Ort zu Ort. Rastlos reist sie durch Europa, für niemanden erreichbar, weder für ihren Sohn noch ihren Mann. Sie verliert sich in ihrer eigenen Welt, stets begleitet von einer mysteriösen Macht – dem Tod.
Nach dem Selbstmord ihres Sohnes Rudolf erkennt Elisabeth ihr verfehltes Leben und sehnt nun selbst den Tod herbei. Sie zieht sich nach Korfu zurück, dichtet und schreibt Tagebuch, während in Wien Nationalismus und Völkerhass mehr und mehr die Oberhand gewinnen. Kaiser Franz Joseph kann diese Kräfte nicht mehr steuern und steht auch seinem Nebenbuhler, dem allgewaltigen Tod, hilflos gegenüber.
Das Attentat des italienischen Anarchisten Luigi Lucheni am Ufer des Genfer Sees führt die ´Liebenden´ zusammen. Elisabeths Kämpfen und Sehnen endet in einer leidenschaftlichen Umarmung mit dem Tod. Eine Epoche versinkt, eine neue Zeit beginnt."
(aus: Homepage der Vereinigten Bühnen Wien, aufgerufen 16. August 2021)
Kritiken
"Wer das Stück bereits auf herkömmlichen Theaterbühnen z. B. in Wien oder Stuttgart gesehen hat, konnte auf die Umsetzung auf der Seebühne besonders gespannt sein. Freilich lässt sich bei einer Open-Air-Produktion kaum eine prunkvolle Welt wie im ausgehenden 19. Jahrhundert, mit entsprechenden Kulissen darstellen. Außerdem ist Thun bereits für seine modernen, asketischen Bühnenbilder bekannt. Diesmal war das Erscheinungsbild komplett in Blau getönt: Blaues Blut als Synonym für den Adel und Blau als Farbe des Kaiserhofes, die sowohl auf dem Boden als auch bei den geometrischen, kubischen Bühnenaufbauten verwendet wurden [...].
Regisseur Ueli Bichsel [...] legte nach dem Motto ´weniger ist mehr´ den Fokus auf das Zusammenspiel der Darsteller mit der sie umgebenden Musik. Während Elisabeths Mörder Luigi Lucheni die einzelnen Passagen durch Erzählungen miteinander verbindet, ließ Bichsel die Darsteller in ihrer momentanen Position innehalten. Die sechs kubischen Elemente ließen sich für allerlei Szenen geschickt einsetzen. So spazierte die junge Elisabeth zu Beginn bekanntlich auf dem Seil und fällt. Hier stand sie ganz oben auf dem steilen Element und stürzt dem unten wartenden Tod in die Arme.
[...] Wie inzwischen üblich, funktioniert das Zusammenspiel mit den Laiendarstellern des Ensembles wie am Schnürchen. Ein Lob auch an den Dirigenten Iwan Wassilevski, der seit Anbeginn in Thun das musikalische Zepter schwingt und Levays Partitur flott spielen ließ."
Gunnar Habitz: Elisabeth. Schweizer Erstaufführung des Welterfolgs. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 121, Oktober/November 2006, Seite 14- 16.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Elisabeth". Original Wien Cast, 1992.Polydor 513 792-2. (1xCD)
- "Elisabeth". Original Essen Cast, 2001. Polydor 549 800-2. (1xCD)
DVD / Video
- "Elisabeth". Wien Cast, 2007. MG-Sound. (3xDVD)
- "Elisabeth". Korean Cast, 2012. Windmill Media WMCD0104. (3xDVD)
- "Elisabeth". Japan Cast, 2009. TCAD 262. (2xDVD)
Literatur
- Brigitte Hamann: Elisabeth, Kaiserin wider Willen. München: Droemer Knaur 1983.
- Sigrid-Matia Grössing: Kaiserin Elisabeth und ihre Männer. München: Droemer Knaur 2000.
- Birgit Rommel: Aus der "Schwarzen Möwe" wird "Elisabeth". Entstehung und Inszenierungsgeschichte des Musicals über die Kaiserin von Österreich. Hamburg: Diplomica 2007.
- Barbara Kern, Birgit Bernds (Redaktionsleitung): Elisabeth. Hrsg.: blickpunkt musical, Sonderheft Nr. 2, Berlin 2013.
Empfohlene Zitierweise
"Elisabeth" [Thun]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 21. Februar 2024.