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Elisabeth

Musical


Musik von Sylvester Levay
Buch und Liedtexte von Michael Kunze

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 22. März 2001 
Colloseum Theater, Essen, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Bernd Steixner
  • Regie: Eddy Habbema
  • Choreographie: Dennis Callahan
  • Bühnenbild: Paul Gallis
  • Kostümbild: Yan Tax
  • Lichtdesign: Reinier Tweebeeke
  • Tondesign: Jeroen Ten Brinke
  • Produzent: Joop van den Ende

 

Besetzung:  

  • Elisabeth, Kaiserin von Österreich: Pia Douwes
  • Stimme Luchenis Richter: Mario Adorf
  • Der Tod, Elisabeths Geliebter: Uwe Kröger
  • Luigi Lucheni, Elisabeths Mörder: Carsten Lepper
  • Franz Joseph, Kaiser von Österreich, Elisabeths Mann: Michael Lewis
  • Erzherzogin Sophie, Elisabeths Schwiegermutter: Gabriele Ramm
  • Erzherzog Rudolf, Elisabeths Sohn: Jesper Tydén
  • Herzogin Ludovika, Elisabeths Mutter / Frau Wolf: Annika Bruhns
  • Herzog Max in Bayern, Elisabeths Vater: Claus Dam
  • Alternierende Elisabeth: Annika Bruhns
  • Gräfin Esterházy-Liechtenstein / Ensemble: Juliane Albrecht
  • Helene von Wittelsbach, Elisabeths Schwester / Ensemble: Rhoda Kosten
  • Kardinalerzbischof Rauscher, Hofkamarilla / Ensemble: Marcel Meyer
  • Graf Grünne, Hofkamarilla / Ensemble: Frank Logemann
  • Fürst zu Schwarzenberg, Hofkamarilla / Ensemble: Detlef Leistenschneider
  • Baron Hübner, Hofkamarilla / Ensemble: Robert D. Marx
  • Baron Kempen, Hofkamarilla / Ensemble: Brady Swenson
  • Fräulein Windisch, eine Irre / Ensemble: Petra Madita Kübitz
  • Graf Andrássy, Ungarischer Magnat / Ensemble: Tim Reichwein
  • Graf Batthyány, Ungarischer Magnat / Ensemble: Lucius Wolter
  • Gouvernante / Ensemble: Sabine Maria Reiß
  • Eine Mutter / Ensemble: Miriam Zipf
  • Gräfin Sztáray / Ensemble: Ruth Kraus
  • Elisabeths Friseuse / Ensemble: Lilian Marti
  • Totentänzer: Sabine Merkel, Sara Rymer, Jo Shanks, Markus Giess, Jimmy Laremore, Chi-Liang Shih
  • Swing: Alison Hughes, Nathalie Clarissa Kleeberger, Anja Mattner, Tina Podstawa, Claudia Wendrinsky, Noud Hell, Christian Tschinder, Sascha Oskar Weis
  • Das Ensemble spielt ferner und zugleich Familienmitglieder / Lakeien / Hochzeitsgäste / Hofdamen / Zofen / Ungarn / Kaffeehausbesucher / Volk / Huren / Irre / Vertraute / Demonstranten / Ungarische Verschwörer / Mönche

 

 

Premierenchronik

A UA 3. September 1992 Theater an der Wien, Wien
J EA 16. Februar 1996 Takarazuka Grand Theater, Takarazuka
HUN EA 6. Oktober 1996 Operett Színház, Budapest
S EA 30. September 1999 Musikteatern i Vármland, Karlstad
NL EA 21. November 1999 Fortis Circus Theatre, Scheveningen
D EA 22. März 2001 Colosseum Theater, Essen
I EA 6. Juni 2004 Miramare Castle, Triest
FIN EA 23. September 2005 Turun Kaupunginteatteri, Turku
CH EA 19. Juli 2006 Thunerseespiele, Thun
B EA 23. März 2009 Stadsschouwburg, Antwerpen
ROK EA 9. Februar 2012 Samsung Electronic Hall, Seoul
CN EA 12. Dezember 2014 Culture Square Theatre, Shanghai
CZ EA 30. November 2019 J.K. Tyl Theater, Pilsen
LT EA 25. Februar 2022 Muzikinis Teatras, Kaunas

 

 

 

Inhaltsangabe

 

"Elisabeths Leben begann als romantisches Märchen und endete mit einem tragischen Mord. Als junges Mädchen von strahlender Schönheit besteigt sie mit 16 den österreichischen Thron. Statt ihre Schwester Helene, die dafür ausersehen war, wählt Kaiser Franz Joseph sie zur Frau. Ihrer Lebensfreude, Unbeschwertheit und Jungendlichkeit kann er nicht widerstehen. Doch schon bald nach der feierlichen Hochzeit ziehen erste dunkle Schatten auf. Am Wiener Hof herrschen strenge Regeln. Entbehrungen und Machtkämpfe machen der jungen Elisabeth das Leben zur Qual. Ihre strenge Schwiegermutter Erzherzogin Sophie wacht unerbittlich über sie und pocht auf die Einhaltung des starren Protokolls. Gefangen in höfischen Konventionen und einem Rollenbild, das ihr nicht entspricht, kämpft Elisabeth mit aller Kraft um ihre Freiheit und ihr persönliches Glück. Auch ihr Mann, seinen Pflichten unterworfen und der herrschsüchtigen Mutter ausgeliefert, kann ihr dabei nicht zur Seite stehen. Kaum noch hält es sie am Wiener Hof, ihre Zerrissenheit treibt sie von Ort zu Ort. Rastlos reist sie durch Europa, für niemanden erreichbar, weder für ihren Sohn noch ihren Mann. Sie verliert sich in ihrer eigenen Welt, stets begleitet von einer mysteriösen Macht – dem Tod. 

Nach dem Selbstmord ihres Sohnes Rudolf erkennt Elisabeth ihr verfehltes Leben und sehnt nun selbst den Tod herbei. Sie zieht sich nach Korfu zurück, dichtet und schreibt Tagebuch, während in Wien Nationalismus und Völkerhass mehr und mehr die Oberhand gewinnen. Kaiser Franz Joseph kann diese Kräfte nicht mehr steuern und steht auch seinem Nebenbuhler, dem allgewaltigen Tod, hilflos gegenüber.

Das Attentat des italienischen Anarchisten Luigi Lucheni am Ufer des Genfer Sees führt die ´Liebenden´ zusammen. Elisabeths Kämpfen und Sehnen endet in einer leidenschaftlichen Umarmung mit dem Tod. Eine Epoche versinkt, eine neue Zeit beginnt."

(aus: Homepage der Vereinigten Bühnen Wien, aufgerufen 16. August 2021)

 

 

Kritiken

 
"Doch so sehr Douwes und Kröger auch beeindrucken, ihre Leistungen waren vorhersehbar. Die Überraschung des Abends liefert hingegen Carsten Lepper. Als Elisabeths Mörder Luigi Lucheni und Erzähler, der das Publikum durch das Stück führt, spielt sich der junge Westfale mit Bühnenpräsenz und guter Stimme in den Vordergrund. [...] Dass die Besetzung der kleineren Partien den Protagonisten der drei Hauptrollen ebenbürtig ist, spricht für die künstlerische Qualität dieser Produktion. [...] Dass alle Solisten in einer Musical-Großproduktion mit einwandfreiem Deutsch aufwarten und man deshalb wirklich jedes Wort mühelos verstehen kann, muss leider immer noch als etwas Besonderes hervorgehoben werden. ´Elisabeth´ ist in dieser Beziehung absolute Spitzenklasse!

[...] Das Premierenpublikum feiert alle Beteiligten mit stehenden Ovationen - Joop van den Enden kann sich über den gelungenen Einstand seines Musicalkonzerns in Deutschland freuen."

Gerhard Knopf: Elisabeth. Gelungene Deutschland-Premiere des mit Spannung erwarteten Hit-Musicals. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 89, Juni/Juli 2001, Seite 4- 7.

 

"Sie sind die eigentlichen ´Stars´ des Musicals ´Elisabeth´: Bühnenbildner Paul Gallis, Kostümbildner Yan Tax, der Lichtdesigner Reinier Tweebeeke und Choreograf Dennis Callahan. Sie zaubern so bildgewaltige und farbenprächtige Tableaux auf die mit allen technischen Raffinessen ausgestattete Bühne des wohl schönsten neuen deutschen Musical-Theaters, dass einen förmlich die Sinne schwinden.

Im wahrsten Sinne des Wortes blickt man durch einen Bilderrahmen in eine längst vergangene Epoche. Dass man sich im zweiten Akt dann doch etwas satt sieht an diesem Augenschmaus, liegt vor allem an Michael Kunzes Buch, dessen flach gezeichnete Figuren die Bilder nicht mehr mit Leben zu füllen verstehen.

Als Übersetzer amerikanischer Musicals hat sich Kunze bisher seine Meriten verdient, als eigenständiger Musical-Autor scheitert er bei seinem Bemühen, dem verklärend-süsslichen Sissy-Mythos die Interpretation einer modernen Frau, die zur falschen Zeit am falschen Ort lebte, entgegenzusetzen.

Und Sylvester Levay ist auch nicht gerade ein Erneuerer des Musicals. Er klaut ebenso fleißig wie Kunze bei Webber und Schoenberg, versetzt sein durchkomponiertes Werk ein wenig mit Rock-, Pop- und Klassik-Elementen. Herausgekommen ist dabei eine Partitur, die sich wie die 24strophige Ausdehnung einer einzigen Melodie anhört: ´Ich gehöre nur mir´.

Rolf-Ruediger Hamacher: Augenschmaus und Ohrendiät, "Elisabeth"-Premiere im Essener Colosseum. In: Kölnische Rundschau, 25. März 2001.

 

"Die schöne ´Sissi´ und der hässliche Tod auf einer (Welten-)Bühne - passt das zusammen? Undenkbar in den Romy-Schneider-Filmen der 50er Jahre, ist ihr gemeinsamer Auftritt das Erfolgsrezept des Musicals ´Elisabeth´, das neun Jahre nach seiner Uraufführung in Wien bei der Deutschland-Premiere im Essener ´Colosseum´ stürmisch gefeiert wurde. [...]

Das Erfolgsmusical, das die ´wahre Geschichte´ der österreichischen Kaiserin erzählen will, haben weltweit - mit Produktionen in Ungarn, Schweden, Japan und den Niederlanden - schon mehr als zwei Millionen Zuschauer gesehen. Die ´wahre´ Geschichte? Zumindest breitet das Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay in rückblickenden Bilderfolgen das ganze Leben Elisabeths aus - bis zum bitteren Ende durch Mörderhand. Mit dem Schicksal der todessehnsüchtigen, um Selbstbehauptung kämpfenden Kaiserin nimmt das Stück zugleich das Ende der dem Untergang geweihten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn vorweg. ´Alle tanzten mit dem Tod, doch niemand wie Elisabeth´, singen die aus dem Totenreich zurückkehrenden, wie an Marionettenfäden gezogenen Zeitgenossen, die der am Strick baumelnde italienischer Anarchist Luigi Lucheni (Carsten Lepper) zu seiner Verteidigung noch einmal aufleben lässt. Dem unsichtbaren ´Richter´, dem Lucheni Rede und Antwort steht, hat Mario Adorf die Stimme geliehen. Zwischen ´Sissi´ und ihrem blond gelockten ´schwarzen Prinzen´, dem Tod - schön und gefährlich wie ein Vampir - entspinnt sich eine Liebesgeschichte zwischen wechselseitiger Anziehung und Zurückweisung."

Ingo Bierschwale: Die schöne Sissi ist dem Tod verfallen. In: Frankfurter Neue Presse, 24. März 2001.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Elisabeth". Original Wien Cast, 1992.Polydor 513 792-2. (1xCD)
  • "Elisabeth". Original Essen Cast, 2001. Polydor 549 800-2. (1xCD)

 

DVD / Video

  • "Elisabeth". Wien Cast, 2007. MG-Sound. (3xDVD)
  • "Elisabeth". Korean Cast, 2012. Windmill Media WMCD0104. (3xDVD)
  • "Elisabeth". Japan Cast, 2009. TCAD 262. (2xDVD)

 

Literatur

  • Brigitte Hamann: Elisabeth, Kaiserin wider Willen. München: Droemer Knaur 1983.
  • Sigrid-Matia Grössing: Kaiserin Elisabeth und ihre Männer. München: Droemer Knaur 2000.
  • Birgit Rommel: Aus der "Schwarzen Möwe" wird "Elisabeth". Entstehung und Inszenierungsgeschichte des Musicals über die Kaiserin von Österreich. Hamburg: Diplomica 2007.
  • Barbara Kern, Birgit Bernds (Redaktionsleitung): Elisabeth. Hrsg.: blickpunkt musical, Sonderheft Nr. 2, Berlin 2013.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Elisabeth" [Essen]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 21. Februar 2024.