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Die Dame auf dem Gleis (Dáma na kolejích)

Musical


Musik von Jiri Bazant, Jiri Malasek und Vlastimil Hála
Deutsch von Carmen Melicharová 
Buch und Liedtexte von Vratislav Blazek

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 9. Februar 1968
Metropol-Theater Berlin, DDR
 

  • Regie: Charlotte Morgenstern
  • Musikalische Leitung: Erich Großmann
  • Ausstattung: Werner Schulz
  • Choreographie: Walter Schumann
  • Chöre: Wolfgang Schottke


Besetzung:

  • Maria Kutscherová: Monika Gabriel
  • Wenzel Kutschera, ihr Mann: Wolfgang Borkenhagen
  • Die Blondine Katharina Wimrová: Annerose Günther
  • Beda Wimmer, ihr Mann: Jürgen Raulien
  • Frau Markovà: Jola Siegl
  • Marek, ihr Mann: Gerd Niemar
  • Storkan: Richard Westemeyer
  • Kontrolleur der Verkehrsbetriebe: Gottfried Strehle
  • Seriöser Herr in einem Modegeschäft: Karl Lüdemann
  • Conferencier einer Modenschau: Rudolf Hentschel
  • Der Pförtner der "Femina-Etage": Hans Rose
  • Storkans Kollege vom Gütertaxi: Hans Glogowski
  • Ein schüchterner junger Mann: Detlev Dathe
  • Ein Her mit grauen Schläfen: Hans-Joachim Blochwitz
  • Ein Polizeihauptmann: Karl-Heinz Kossler
  • Schreibkraft in der Polizeiwache: Waltraud Vorkastner
  • Trainer: Karl-Heinz Bentzin
  • Rundfunkreporter: Wolfgang Ostberg
  • Ballettsolisten: Helga Dürr / Evelyn Lützow / Maria Sierakowski / Hildegard Hoffmann / Kurt Kaminski / Dieter Pose / Ronald Mooshammer / Helmut Schindler

 

 

Premierenchronik

CSSR UA 5. Juni 1966 Stadttheater, Brno (Brünn)
DDR Dspr. EA 9. Februar 1968 Metropol-Theater, Berlin

 

 

 

Inhaltsangabe

 

"Wenn die Straßenbahnerin Maria Kutscherova, kreuz und quer ducrh die Prager Altstadt bimmelnd, beim Anblick des eigenen Eheliebsten in den Armen einer anderen völlig aus dem Gleis gerät - so gehört ihr die Sympathien standhafter Ehemänner und -frauen. Sie steigt aus; die Tram ist führerlos und kann nicht weiterfahren. Aber Maria fährt weiter. Und alles Vergnügliche, was sich um ihre Rache für den Fehltritt des Mannes abspielt, ist nicht Wirklichkeit. Maria träumt ... Und wenn sie wieder aufwacht, ist vermutlich noch gar nicht alles wieder im rechten Gleis; aber das Leben sieht doch wieder viel freundlicher aus."

Kr.: Prager Musical mit Phantasie. 'Die Dame auf dem Gleis' im Berliner Metropol-Theater. In: National-Zeitung, 17. Februar 1968.

 

 

 

Kritiken

 

"Charlotte Morgensterns Inszenierung malte das Realistische liebevoll aus und ließ bei Marias Traum vom Glück einer großen verwöhnten Dame, die den treulosen Mann mit Sex und Schick aufs neue erobert, die Phantasie in vielen verlockenden Farben spielen. Vor allem bei der Modenschau wird der Zuschauer reich bedient. Der Gefahr, daß sich die letzten Bilder ein wenig lang hinziehen, hätte man mit einigen Strichen begegnen können. Der kommentierende Chor im Hintergrund ist neben der unerquicklichen Boxerei das Schwächste vom Stück und auch in der szenischen Anlage. Werner Schulz hat das Ganze mit Witz und Stil im alten Prag angesiedelt.

[...] Ein Musical? Verglichen mit Natschinskis "Mein Freund Bunbury", mit Loewes "My Fair Lady", scheint die aus einem Musical-Film hervorgegangene 'Dame auf dem Gleis' keineswegs ein Musterexemplar der Gattung zu sein. Zu wenig Musik! Und das, was man aus der Werkstatt von Jiri Bazant, Jiri Malasek und Vlastimal Hala hört, sind nur kleine, mehr oder weniger spritzige Einlagen, die gerade das vermissen lassen, auf das es bei diesem intimen Operettenzweig ankommt; daß sich die einzelnen Liedchen (viele sind es wirklich nicht) aus dem Fortlauf der Handlung wie von selbst ergeben."

Kr.: Prager Musical mit Phantasie. 'Die Dame auf dem Gleis' im Berliner Metropol-Theater. In: National-Zeitung, 17. Februar 1968.

 

"Es gab seit langem keinen Gegenwartsstoff -  noch dazu mit tieferer Bedeutung - auf der Operettenbühne, wo so viele Einfälle von allen Seiten investiert wurden. Nach den Gesetzen der Materie bewegt sich alles, die Mitwirkenden, die Bühne, die Kulissen: Lichter flackern, Straßenbahn und Autos fahren. Stühle rollen und drehen sich. Klappen fallen von links und rechts, und selbst von oben kommt der "Segen". Ganz nebenbei serviert Werner Schulz den Theaterbesuchern eine exquisite Modenschau, die den Damen im Parkett und auf dem Rang sicher noch manche Anregung für die kommende Frühjahrs- und Sommersaison vermittelt. Kurz und knapp, es gab wegen der Einfälle viel Szenenapplaus.

Regie und Ausstattung ergänzten sich vortrefflich. Und trotzdem möchte man Charlotte Morgenstern gern extra bestätigen, daß sie sich, was Ideenreichtum, Sorgfalt im Detail und dezente Schauspielführung betrifft, wohl zum ersten Mal selbst übertroffen hat."

Gerda Ewald: An Einfällen wurde nicht gespart. 'Die Dame auf dem Gleis' eine DDR-Erstaufführung im Metropol-Theater. In: Berliner Zeitung, Nr. 46, Seite 6, 15. Februar 1968.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Dáma na kolejích". Supraphon DV 10228 (1xLP)

 

DVD / Video

  • "Dáma na kolejích". Regie: Ladislav Rychman, Barrandov-Film, Prag 1966 (1xDVD)

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Die Dame auf dem Gleis" ("Dáma na kolejích"). In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 29. Dezember 2021.