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Casanova

Musical in drei Akten


Musik von Stephan Kanyar
Buch und Gesangstexte von Andreas Hillger

 


Inszenierung


Uraufführung: 4. Juli 2014
Anhaltisches Theater, Dessau, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Musikalische Leitung: Daniel Carlberg
  • Inszenierung: Christian von Götz
  • Bühne und Kostüme: Ulrich Schulz
  • Choreografie: Carlos Matos
  • Kampfchoreografie: Sebastian Müller-Stahl
  • Chor: Helmut Sonne


Besetzung:

  • Casanova: Patrick Stanke
  • Henriette: Roberta Valentini / Karen Helbing
  • Leporello, Casanovas Diener: André Eckert
  • Constanze, Henriettes Tochter: Karen Helbing / Anne Weinkauf
  • Conte Querini: Adam Fenger
  • Der Vater einer Geliebten Casanovas: Alexander Dubnov
  • Zwei Nonnen: Alexandra Joel / Anne Weinkauf
  • Zwei Schwestern: Kristina Baran, Grazyna Fenger
  • Die Junge: Jagna Rotkiewicz
  • Die Alte: Constanze Wilhelm
  • Braut: Gerit Ada Hammer
  • Brautmutter: Ines Peter
  • Koch: Stephan Biener
  • Zwei Zofen: Jeanette Spexárd, Noriko Kishida
  • Graf: Christian Most

 

 

 

Premierenchronik

D UA 4. Juli 2014 Anhaltisches Theater, Dessau

 

 

 

Inhaltsangabe

 
In Venedig kommt es zu einem Duell zwischen Casanova und dem Vater einer seiner vielen Geliebten, wobei der Vater tödlich verletzt wird. Casanova soll daraufhin verhaftet werden. In den Kampfhandlungen mit den Schergen des Großinquisitors, des Conte Querini, hilft ihm ein unbekannter Retter, der sich später als wunderschöne junge Frau entpuppt. Ihre wahre Herkunft, dass sie die Frau des Conte Querini ist, verschweigt sie ihm und lässt sich stattdessen Henriette nennen. Beide verlieben sich ineinander. Doch Henriette weiß, dass aus ihnen nie ein Paar werden kann. Als Casanova dann doch einmal zusammen mit seinem Diener Leporello verhaftet wird und in den berüchtigten Bleikammern Venedigs landet, verhilft ihm Henriette ein letztes Mal zur Flucht. Casanova soll Venedig, und damit auch sie, für immer verlassen.

Casanova denkt in späteren Jahren als alter Mann auf dem böhmischen Schloss Dux voller Sehnsucht immer noch an seine frühere Liebe. Da erscheint eine junge Frau. Sie überreicht ihm einen Brief Henriettes. Die verstorbene Geliebte bittet ihn in diesem Brief, sich um seine schwangere Tochter zu kümmern, die niemand anderes ist, als die Überbringerin des Schreibens. Mit der Erkenntnis, dass seine große Liebe verstorben ist, verläßt auch Casanova sein Lebensmut und er stirbt.

(Klaus Baberg)

 

 

Kritiken

 

"Nun also ein erneuter Versuch, dem Schwerenöter und Herzensbrecher zu Bühnenleben zu verhelfen. Um es vorwegzunehmen: Allzu groß ist der künstlerische Mehrwert dieser Version nicht. [...] Es geht nicht darum, diese Dessauer Arbeit generell infrage zu stellen, aber der Stoff böte mehr als lediglich ein Mantel- und Degen-Stück in opulenten Kostümen.

[...] Die Musik Stephan Kanyars setzt eindeutig auf heutige Hörgewohnheiten und hat ihre Qualitäten vor allem in den Balladen und Chorensembles. Immer dann, wenn Kanyar mit großer musikalischer Geste das Bühnengeschehen vorantreibt, kann der Abend überzeugen. Das gilt auch für die Choreografien von Carlos Matos, die erfrischend unkonventionell sind.

[...] Das Publikum feiert am Schluss alle Beteiligten und das Anhaltische Theater darf sich mit dieser Uraufführung einen Erfolg in seine Annalen schreiben."

Lutz Hesse: Casanova, Rosamunde-Pilcher-Geschichte mit überzeugenden Solisten. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 168, August/September 2014, Seite 6-7.

 

"Ein Stadttheater muss schon über ein gewisses Maß an Kühnheit verfügen, wenn es sich mit einem selbst gemachten Musical der Konkurrenz in einer Branche stellt, die im Grunde ein weltweiter Vermarktungszirkus ist. Das von der Landespolitik arg bedrängte Anhaltische Theater Dessau hat diesen Mut. Ganz nach dem Motto des Songs ´Was kostet die Welt?´. Und mindestens der bleibt haften, wenn man das Theater nach zweieinhalb Stunden gut gestimmt wieder verlässt.

[...] Regisseur Christian von Götz dirigiert sein Personal so flott und spritzig (bei Bedarf natürlich auch gefühlig) durch die Geschichte wie Daniel Carlberg die Anhaltische Philharmonie im Graben. Dabei wird kaum verschleiert, wo der Komponist – von Mozart, Beethoven, Bizet oder Bernstein bis hin zum Balladenliedgut und dem unvermeidlichen Musical Mainstream – mal ein Auge riskiert, sprich die Inspirationen geholt hat. Ausstatter Ulrich Schulz spielt auf einer bühnenfüllenden Leinwand im Hintergrund mit Venedig-Bildern und ihrem Namen. Aus den Buchstaben lassen sich bei Bedarf ebenso gut ein NIE wie ein NICE hervorleuchten..."

Joachim Lange: Was kostet die Welt, Das Anhaltische Theater in Dessau serviert mit „Casanova“ eine Musical-Weltpremiere. In: nmz (Neue Musikzeitung), 7. Juli 2014.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • CD "Casanova". Original Cast Dessau, Label: Anhaltisches Theater, 2014.

 

Literatur

  • Félicien Marceau: Casanova, Sein Leben - seine Abenteuer, Lebensbilder. Berlin: Ullstein 1987.
  • Hartmut Scheible: Giacomo Casanova, Ein Venezianer in Europa. Würzburg: Königshausen & Neumann 2009.
  • Uwe Schultz: Giacomo Casanova oder Die Kunst der Verführung, Eine Biographie. München: C.H. Beck 2016.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Casanova" [Dessau]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 11. Mai 2023.