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Blood Red Roses

Musical 

 

Musik von Marc Berry 
Buch und Gesangstexte von Michael Korth 
nach John Gay's "Beggar's Opera"

 


Inszenierung


Uraufführung: 8. August 1998
Theater Aachen, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Musikalische Leitung: Bernd Moncado
  • Regie: Elmar Ottenthal
  • Ausstattung: nach Wolfgang Buchner 
  • Ton: Ralf Sunderdick
  • Chöre: Norbert Hebel
  • Choreographie: Jochen Ulrich
  • Beleuchtung: Eduard Joepges 


Besetzung:

  • Tony Maroni: Rafi Weinstock / Richard Meijer
  • Mrs. Victoria Maroni: Martin Moss / Dirk Smits
  • Polly Maroni: Diana Böge / Nicole Malangré
  • Lockit, Gefängnisdirektor: Mark Coles / Richard Meijer
  • Lucy Lockit: Annika Bruhns / Nicole Malangré
  • McGuil, Captain der Gang: Andreas Joost / Detlev Beaujean
  • Filz / Dichter: Miklós Horwárth / Volker Uminski
  • Produzent / Bote / Ripper / Ringrichter: Dirk Smits / Volker Uminski
  • Türlütütü: Ching-Hui Huang
  • Tom, ein Junge: David Meyer
  • Anwalt: Volker Uminski
  • Motorrad-Gang: Lutz Carduck, Ludwig Ulhas, Norbert Hoven, Frank Alberding, Alexander Paulat, Norbert Rütten
  • Euregio Tanz-Forum: Sarah Deltenre, Eleanore Hahn, Ayako Nakano, Mirelle Reyes, Kathleen Reylands, Sergio Bustinduy Soriano, Fabrice Edelmann, Dylan Elmore, Carlos Fernandes Fuentes, Gaetano Giunta, Fabrice Jucquois, Alfred Karl, Leszek Kuligowski, Pascal Marighi, Tuong Phuong

 

 

Premierenchronik

D UA 8. August 1998 Theater, Aachen

 

 

Inhaltsangabe


"Das Musical ´Blood Red Roses´ spielt in der Welt der Verbrecher-Syndikate. Maroni, Herr über kleine Gauner, grosse Gangster und die käufliche Damenwelt, zieht zwischen Syndikat und ehrbarem Business geschickt die Fäden. Wer von seinen Leuten nicht spurt, den verkauft er an die Justiz, indem er Beweismaterial lanciert. Polizeichef Lockit sorgt dafür, dass lästige Mitwisser und gefährliche Konkurrenten hinter Gittern verschwinden oder am Galgen verstummen - das Kopfgeld teilen sich Lockit und Maroni brüderlich.

Maronis bester Mann ist Captain McGuil, ein charmanter Gangsterboss mit vielen Bräuten, der als Markenzeichen bei beglückten Damen oder erledigten Feinden stets eine blutrote Rose hinterlässt. Ausgerechnet McGuil hat heimlich Maronis Tochter Polly geheiratet. Was ihn nicht daran hindert, auch mit Lucy, der Tochter des Polizeichefs, in wilder Ehe zu leben. Damit kommt McGuil den dubiosen Geschäften Maronis gefährlich nahe. Zu nahe für Maronis Geschmack. Er versucht seinen unerwünschten Schwiegersohn per Gesetz zu vernichten.

[...] Jeder betrügt jeden, jeder verrät jeden, und alle wollen nur eins: Geld und Macht. Bis auf Polly: Sie liebt McGuil auf rührende Weise."

(aus: Programm der Spielzeit 1998/99, Theater Aachen, Seite 11.)

 

Kritiken


"Von den Qualitäten eines guten Musicals, das auch ohne Musik noch ein spielbares Stück sein sollte, dessen Songs die Handlung verdichten und dessen Tänze die Geschichte weitertreiben, ist bei ´Blood Red Roses´ nichts zu spüren. [...] Vor allem aber leidet die Sache unter dem fehlenden Geschick des Regisseurs, die Rollen adäquat zu besetzen und die Schauspieler straff zu führen."

Kölnische Rundschau, 10. August 1998. Zitiert nach: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 73, Oktober/November 1998, Seite 6.

 

"Und auch bei diesem Stück ist Ottenthals Handschrift deutlich spürbar. Für ihn haben Uraufführungen einen besonderen Reiz. Er spricht gar im Programmheft von seiner ´Lieblingsbeschäftigung´. Ähnlich wie bei seinen kommerziellen Produktionen ´Gaudi´ und ´Gambler´, bei denen er die Premieren inszeniert hatte und die bis vor kurzem noch in Köln, bzw. Mönchengladbach gespielt wurden, hatte es Ottenthal auch bei ´Blood Red Roses´ verstanden, Bilder zu zeichnen, die Spielraum für Interpretationen und Erkenntnisse bieten. In einer Szene beispielsweise spielt er auf das berühmte Bild Leonardo da Vincis vom letzten Abendmahl Jesu an. [...]

Elmar Ottenthal versteht es, seinen Darstellern einen Freiraum zu bieten, den diese nutzen, um sich in ihrer Rolle selbst zu inszenieren. Bestes Beispiel ist Martin Moss (zuletzt als Mark Winner in ´Gaudi´ zu sehen), der die Gangsterbraut Mrs. Maroni überzeugend darstellt. Von der ersten bis zur letzten Minute stand dem Anschein nach eine Frau auf der Bühne und kein Mann in Frauenkleidern. Sei es als begehrenswerte Ehefrau, fürsorgliche Mutter oder zügelloser Vamp beim abschließenden Striptease. [...]

Das Musical mit den Maßstäben einer großen Open End-Produktion zu messen, die auf eine lange Laufzeit ausgelegt ist und einen langen Entwicklungsprozeß - beispielsweise mit Voraufführungen - hinter sich hat, wäre unfair. Doch mit ´Blood Red Roses´ hat sich das Theater Aachen wieder einmal mit viel Phantasie, Engagement und Mut an eine Musicaluraufführung gewagt, die einen Besuch lohnte."

Norbert Ufermann: Gangster, Killer, Prostitution, Travestie, Bigamie und Erotik: "Blood Red Roses" in Aachen. In: Time for Musical, Ausgabe 5, Heft 4, 1998, Seite 10-11.

 

"Eine hinreichend bekannte Story in neuem Gewand, in dem die Erkenntnisse ´jeder ist käuflich´, ´jeder linkt jeden´, ´jeder strebt nach Macht und Geld´ mitnichten zeitgemäßer auf die Bühne gebracht werden als in der ´Dreigroschenoper´. Im Gegenteil: Was ´Blood Red Roses´ bietet, ist über weite Strecken nämlich kaum mehr als unentwegtes, enervierendes Gegrapsche. Den Männern wird so penetrant in den Schritt gefaßt, daß es ärgerlich wird. Und wenn sich Martin Moss alias Mrs. Maroni als Höhepunkt vermeintlich frivolen Treibens auch noch entblößt und nackte Brüste zeigt, hat die Inszenierung das Stück endgültig an billige Effekthascherei verraten. So plump und anbiedernd darf auch in einem Musical nicht inszeniert werden." 

Gerhard Knopf: Blood Red Roses, Sex und Crime und jede Menge Action machen noch keine gelungenen Musical-Uraufführung. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 73, Oktober/November 1998, Seite 4-6.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Blood Red Roses". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 15. August 2020.