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Das Appartement (Promises, Promises) [Zürich]

Musical


Musik von Burt Bacharach
Buch von Neil Simon nach dem Film "The Apartment" von Billy Wilder und I.A.L. Diamond
Deutsche Übersetzung des Buchs von Werner Wollenberger
Song-Texte von Hal David
Deutsche Übersetzung der Song-Texte von Charly Niessen 
 

 

Inszenierung


Schweizer Erstaufführung: 18. November 1976
Schauspielhaus, Zürich, Schweiz

  • Musikalische Leitung: Peter Jacques
  • Regie: Peter Weck
  • Choreografische Mitarbeit: Jimmie James
  • Bühnenbild und Kostüme: Walter Schwab

 

Besetzung:  

  • C. C. (Chuck) Baxter: Alfred Pfeifer
  • Fran Kubelik: Marianne Mendt
  • Sheldrake, Personalchef: Wolfgang Schwarz
  • Dr. Dreyfuss, praktischer Arzt: Robert Tessen
  • Marge McDougall: Helen Vita

 

  • Dobitch, Direktor der Abteilung Hypotheken und Darlehen: 
  • Vanderhoff, Direktor der Abteilung für die Prüfung von Schadensfällen: 
  • Eichelberger, Direktor der Forschungsabteilung: 
  • Kirkeby, Direktor der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit: 

     [gespielt ohne genaue Rollenzuteilung]: Rudolf Buczolich / Walo Lüönd / Gerhard Dorfer / Jodoc Seidel

  • Yolanda Gähwiler
  • Sibylle Courvoisier
  • Bernd Rumpf 

 

 

Premierenchronik

USA UA 1, Dezember 1968 Shubert Theatre, New York
GB EA 2. Oktober 1969  Prince of Wales Theatre, London
D Dspr. EA 16. April 1970 Theater des Westens, Berlin
A EA 8. November 1973 Theater an der Wien, Wien
CH EA 18. November 1976 Schauspielhaus (Corso-Theater), Zürich
DDR EA 29. April 1978 Komische Oper, Berlin

 

 

 

Inhaltsangabe


Der kleine Büroangestellte Chuck Baxter sieht seine Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens darin, dass er seinen Vorgesetzten, vor allem dem Personalchef Sheldrake, immer mal wieder sein Apartment für Schäferstündchen zur Verfügung stellt. Jeden Tag trifft Baxter auf dem Weg zu seinem Büro Fran Kubelik, die den Fahrstuhl bedient. Er verliebt sich in sie. Eines Tages entdeckt er, dass sie auch zu den Geliebten von Sheldrake gehört und, nachdem sie erfahren hat, dass der Personalchef sich nicht wie versprochen von seiner Frau trennen will, einen Selbstmordversuch in Baxters Apartment vornimmt. Chuck findet sie rechtzeitig und mit Hilfe des benachbarten Doktor Dreyfuss können sie Fran retten. Die nächsten Tage verbringt sie in Baxters Apartment. Chuck erkennt, dass es so nicht mehr weitergehen kann und verweigert Sheldrake den Schlüssel zu seinem Apartment und wird daraufhin entlassen. Als Fran davon erfährt, vor allem, dass Baxter das Apartment Sheldrake nicht überlassen will, wenn dieser mit Fran Kubelik hingeht, weiß sie, dass Baxter sie liebt und eilt zu ihm ins Apartment, um bei ihm zu bleiben.

(Klaus Baberg)

 

 

 

Kritiken

 
"Das an sich reichlich platte Musical wurde von Peter Weck reichlich einfallslos, mit routinierten Arrangements und stereotypen pseudoamerikanischen Gesten (Choreographie: Jimmie James) in einem Bühnenbild von Walter Schwab inszeniert, das wenigstens schnelle Umbauten ermöglichte. [...] Für diese Inszenirung war neben zahlreichen Darstellern eigens ein Orchester von fünfzehn Interpreten engagiert worden, die unter der Leitung von Peter Jacques exakt musizierten - soweit dies unter dem ohrenbetäubenden Lärm einer sinnlosen Verstärkerinstallation überhaupt feststellbar war.

[...] ...aus dieser witzigen Story wurde nun ein plumpes Musical, das sich ohne dramatische Pointen mühsam dahinzog, in der deutschen Übersetzung Werner Wollenbergers durch billige Kalauer und dürftige Witzigkeit auffiel und auch musikalisch jeglichen einschlagenden Einfall vermissen liess."

Th. T.: Viel Lärm um nichts. Schweizerische Musical-Erstaufführung "Das Appartement" in Zürich. In: Der Bund, Tageszeitung, 26. November 1976.

 

"Rund um die Musical-Premiere 'Das Appartement' war die Turbulenz während der letzten zehn Tage grösser als jetzt in der Aufführung selbst. Vorteilhafter wäre es für sämtliche Beteiligten, es stünde umgekehrt. Aber diese schweizerische Erstaufführung hat nun einmal mehr Erdenschwere, ein grösseres Trägheitsmoment, als dem leichtgewichtigen Genre zukommt. [...] Das Personenverzeichnis unserer Aufführung wartet mit über sechzig Namen auf; der Aufwand ist beispiellos, gemessen an der dünnen Story, welche Neil Simon nach Billy Wilders Film ausgewalzt hat. (Für die deutsche Uebersetzung zeichnet Werner Wollenberger, für die Liedtexte Charles Niessen.)

[...] Wenn das vorliegende Musical auch keine intellektuellen Ansprüche stellt wie die berühmten Pendants nach literarischen Vorlagen oder wie die kritischen Produkte etwa eines Brecht oder einer Littlewood, so enthält es doch Dialogpointen, alterprobte Situationskomik und Musiknummern, welche ein Freudenfeuerchen am flackernden Leben erhalten und das Premierenpublikum in gemessenen Abständen zu amüsiertem Gelächter, Klatschen auf offener Szene und einem sehr freundlichen Schlussbeifall animiert. [...] Damit berühren wir die schwächsten Punkte der Aufführung: Sie ist im ganzen gesehen von einer bestürzenden Phantasielosigkeit. Dazu mangelt es an Tempo und Elan."

I. V.: Das Appartement. Schweizerische Erstaufführung im Schauspielhaus. In: Neue Zürcher Zeitung, 20. November 1976. 

 

"War der Theaterskandal eigentlich wirklich notwendig? Wohl kaum. Jedenfalls ist die elektronische Verstärkung im Musical 'Das Appartement', gegen die sich Ulli Philipp angeblich nicht durchzusetzen vermochte, völlig überflüssig. Denn die Musik von Burt Bacharach ist weder schön noch besonders originell. Und sie wird dadurch, dass man sie - unter der Leitung von Peter Jacques - mit ohrenschmerzender Lautstärke bietet, nicht schöner oder origineller.

Dazu kommt ein Bühnenbild von Walter Schwab, das viel flimmernden Broadwayklamauk vorführt, das aber doch nicht vergessen lässt, dass sich die Regie von Peter Weck (Choreographie: Jimmie James) nicht durch übermässigen Einfallsreichtum in einem mässigen Stück auszeichnet. Man muss sich tatsächlich fragen, was unser Schauspielhaus dazu bewogen hat, sich mit viel Kosten der schweizerischen Erstaufführung einer derartigen Banalität anzunehmen.

[...] Und nochmals müssen wir die Notwendigkeit einer solchen Musicalaufführung in Frage ziehen. Uns dünkt: Schuster bleib deinem Leisten: Schauspielhaus bleib beim Schauspiel."

Herbert Gröger: Appartement: Viel Lärm um nichts. Erstaufführung von Neil Simons Musical im Corso-Theater. In:  Neue Zürcher Nachrichten, 20. November 1976.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Promises, Promises". Original Broadway Cast, 1968. Varese Sarabande 302 066 647 2. (1xCD).
  • "Promises, Promises". Original London Cast, 1969. Kritzerland KR 20016-3. (1xCD).
  • "Promises, Promises". Broadway Revival Cast, 2010. Masterworks Broadway 88697 73495-2. (1xCD).
  • "Die Liebe ist bei mir vorabei (I'll never fall in love again)". Bibi Johns aus der deutschen Erstafführung "Das Schlüsselkarussell". United Artists 35106, Single Seite A.

 

 

 

Kommentar


Die geplanter Schweizer Erstaufführung von "Das Appartement" am 6. November 1976, wurde auf Grund eines Zusammenbruchs und der daraus folgenden Krankenhauseinlieferung von Ulli Philipp, die die Fran Kubelik spielen sollte, am Premierenabend kurzfristig abgesagt. Eine Zweitbesetzung war nicht vorgesehen.

Die Rolle wurde bei der späteren Erstaufführung von Marianne Mendt gespielt, die diese Rolle bereits am Theater an der Wien gespielt hat.

Die Angaben zur Schweizerischen Erstaufführung stammen aus der seinerzeitigen Presse. Sobald das Programmheft vorliegt, werden diese ggf. ergänzt und/oder geändert.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Das Appartement (Promises, Promises) [Zürich]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 15. Oktober 2025.