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Marie Antoinette

Musical


Musik und Orchestrierung von Sylvester Levay 
Buch und Liedertext von Michael Kunze 
Basierend auf dem Roman "Queen Marie Antoinette" von Shusaku Endo

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 30. Januar 2009
Theater Bremen, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie: Tamiya Kuriyama
  • Musikalische Leitung: Bernd Steixner
  • Bühnenbild: Peter J. Davison
  • Kostüm: Frauke Schernau
  • Lichtdesign: Manfred Voss
  • Sounddesign: Athanasios Rovakis
  • Choreografie: Jacqueline Davenport und Doris Marlis


Besetzung:

  • Margrid Arnaud: Sabrina Weckerlin (alternierend: Marion Furtner)
  • Marie Antoinette: Roberta Valentini (alternierend: Maricel)
  • Guiseppe Balsaro alias Cagliostro: Ethan Freeman (alternierend: Marc Clear)
  • Graf Axel von Fersen: Patrick Stanke
  • Louis XVI.: Tim Reichwein
  • Herzog von Orléans: Thomas Christ
  • Agnés Duchamps: Maike Switzer
  • Rose Bertin: Sarah Schütz
  • Léonard: Oliver Heim
  • Charles Boehmer: Fernand Delosch
  • Madame Juliette Lapin: Bettina Meske
  • Dr. Joseph Ignace Guillotin: Daniele Nonnis
  • Kardinal de Rohan-Guémémé: Hans Neblung
  • Maximilien de Robespierre: Markus Düllmann
  • Madame Lamballe: Susanna Panzner
  • Pierre A. Caron de Beaumarchais: Udo Eickelmann
  • Madame de Polignac: Sonja Tièschky
  • Kammerdiener: Martin Bacher, Oliver Nöldner
  • Turgot: Gerd Achilles
  • Wachsoldat / Wärter: Patrick Schenk, Ulrich Talle
  • Escort-Damen des Hotel d´Orleans: Mona Graw, Anika Lehmann, Patrizia Margagliotta, Martha Römer, Julia Steingaß
  • Madame La Motte: Mona Graw
  • Jacques René Hérbert: Norbert Kohler
  • Offizier / Staatsanwalt: Till Schubert

 

  • In weiteren Rollen: Fredrík Anderson, Lisette Groot, Marc Liebisch, Katie Schauer
  • Swings: Miriam Dusza, Stefan Reil, Petra Weidenbach

 

 

Premierenchronik

Japan UA 1. November 2006 Kaiserliches Theater, Tokio
D Dspr. EA 30. Januar 2009 Theater, Bremen

 

 

Kritiken


"Der Bühnenzauber ´Marie Antoinette´ darf als Erfolg verbucht werden. Er könnte allein an den überhohen Erwartungen scheitern, die sich mit dem Musical verbinden. Denn das Werk aus den Federn des Texters Michael Kunze und Komponisten Sylvester Levay wird vom Bremer Intendanten und Produzenten Hans-Joachim Frey schon seit anderthalb Jahren vorab als Garant für die Reanimation des Musical-Standortes an der Weser besungen. Wodurch die Bremer Produktion in jedem Fall überzeugt, sind die Wahl des Sujets und der Tonfall, in dem sie die Geschichte um Frankreichs umstrittene Königin bühnenreif erzählt. Immerhin wagte sich ´Marie Antoinette´ deutlich über die intellektuelle Hürde, die in der deutschen Musical-Szene derzeit durch die Adaption von Disney-Zeichntrickfilmen bestimmt wird."

Stephan Cartier: Die Königin unter den Musicals, In Bremen hat "Marie Antoinette" erfolgreich ihren Bühnenzauber entfaltet. In: foyer, Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten, Nr. 79, 15. März 2009, Seite 26-27.

 

"Zweifelsfrei dagegen ist, dass sich das Theater Bremen in der erst zweiten Spielzeit seines Generalintendanten Hans-Joachim Frey nicht mit Brot abspeisen lassen wollte, sondern ein gewichtiges Stück vom Kuchen forderte, als es die Europapremiere des Musicals ´Marie Antoinette´ in die Hansestadt holte. Im Jahr 2006 war das von dem Erfolgsgespann Michael Kunze (Autor) und Sylvester Levay (Komponist) geschriebene Stück in der Regie des Japaners Tamiya Kuriyama mit großem Erfolg in Tokio uraufgeführt worden, der auch für die Bremer Inszenierung verantwortlich ist. Mit diesem Coup düpierte das Stadttheater zwar die Stage Entertainment GmbH (´Les Misérables´, ´Mamma Mia!´, ´Tanz der Vampire´), den unangefochtenen Platzhirschen unter Europas Musical-Produzenten. Und doch läuft das Theater Bremen Gefahr, am Ende dieses tollkühnen Unternehmens allenfalls noch über Brotkrümel zu verfügen - von Kuchen einmal ganz zu schweigen. 

Ist doch das vormals wiederholt kränkelnde ´Musical Theater´ am Richtweg nachgerade zum Erfolg verdammt: Etwa 190 000 Karten innerhalb von vier Monaten (bis Ende Mai bleibt ´Marie Antoinette´ an der Weser) wollen erst einmal verkauft sein. Zudem stellt eine mehr als fünf Millionen Euro teure Produktion trotz einer reichen Sponsorentätigkeit für ein städtisches Theater zumal im notorisch klammen Bundesland Bremen eine veritable Größenordnung dar, die erst einmal geschultert sein will. Schon einmal, 2002, hatte sich das anno 1999 eröffnete ´Musical Theater´ deutlich überhoben: Nachdem der Spielbetrieb mit einer gut gebuchten ´Jekyll & Hyde´-Adaption verheißungsvoll gestartet war, schlidderte das Haus dank einer mäßig bis mau besuchten ´Hair´-Inszenierung geradewegs in die Insolvenz."

Hendrik Werner: Brot? Kuchen? Torte!, Wenn ein Stadttheater auf großes Entertainment setzt: In Bremen feierte das Musical "Marie Antoinette" Europapremiere. In: Die Welt, 4. Februar 2009.

 

"Dass ´Marie Antoinette´ nicht so recht überzeugen will, liegt jedoch vor allem an der schwachen Regie von Tamiya Kuriyama, der bereits für die Inszenierung der Uraufführung verantwortlich zeichnete. Es sei dahingestellt, ob seine Regiearbeit den japanischen Sehgewohnheiten zu entsprechen vermochte - für europäische Zuschauer präsentiert sie sich zu ideenlos und zurückhaltend. Vor allem unterlässt er es, die vielen Solonummern des Stückes zu bebildern. Allzu oft positioniert er die Solisten lediglich an der Bühnenrampe - einfallsloser und langweiliger geht es nicht. Auch für Inhalte hat er nur wenig theatralische Ideen parat - so lässt er in der Szene ´Ein historischer Tag!´, in der die Generalstände einberufen werden und Marie Antoinette gleichzeitig erfährt, dass ihr Sohn, der Dauphin, gestorben ist, schlicht die Nachricht überbringen: ´Der Dauphin ist tot!´ Hier drängen sich natürlich Vergleiche zu Harry Kupfers ´Elisabeth´-Inszenierungen auf, die ungleich einfallsreicher gerieten. Gleiches gilt für die belangslos inszenierte Bordell-Szene ´Gib ihnen alles, was sie woll´n!´ und die Schneiderei-Szene ´Der Pariser Schnitt´, die ähnlich wie die Kaffeehaus-Szene in ´Elisabeth´ die Geschichte aus einer anderen Perspektive kommentieren  und weitererzählen. Die bemühten Ensembleszenen lassen überdies jegliche Leidenschaft vermissen, die gerade ein Revolutionsdrama benötigt, und versprühen die spröde Aura einer Stadttheater-Inszenierung."

Markus Zeller: Marie Antoinette, Nicht der erwartet große Wurf. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 136, April/Mai 2009, Seite 18-21.

 

 

Kommentar


Die deutschsprachige Erstaufführung in Bremen war zugleich die europäische Erstaufführung.

Die Namen der Kinderdarsteller sind in der Besetzungsliste nicht mit aufgeführt.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Marie Antoinette". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu 

Letzte inhaltliche Änderung: 14. Januar 2020.